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Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Titel: Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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dem Imperator fortsetzte und über Rohstoffe und Förderungstechniken sprach. Der Wachmann packte de Vries am Kragen, als er versuchte, sich in den hinteren Bereich des Saals zu flüchten. Drei weitere Wachen kamen dem Mann zu Hilfe, und gemeinsam erstickten sie seine Gegenwehr und schleiften ihn zu einem Seitenausgang. Die Unruhe war in wenigen Augenblicken vorbei und stellte nur eine geringfügige Störung der leidenschaftlichen Ansprache des Grafen Novebruns dar. Die Audienz ging weiter, und der Imperator wirkte genauso gelangweilt wie zuvor.
    Mohiam verschwand in einer Nische und folgte einem Korridor, bis sie vor dem Gefangenen stand, der sich gegen die unsanfte Behandlung wehrte. »Ich habe eine vollständige Überprüfung Ihrer Zeugnisse als Botschafter angeordnet, Piter de Vries. Bis diese Sicherheitskontrolle abgeschlossen ist, bleibt Ihnen der Zutritt zum Audienzsaal verboten, wenn der Padischah-Imperator Staatsangelegenheiten behandelt.«
    De Vries erstarrte, als er über diese Ankündigung nachdachte. Sein schmales Gesicht nahm den Ausdruck der Ungläubigkeit an. »Absurd! Ich bin der offizielle Botschafter des Hauses Harkonnen. Wenn man mich nicht in die Nähe des Imperators lässt, wie soll ich da meinen Pflichten im Auftrag des Barons nachkommen?«
    Mohiam beugte sich näher heran und kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen. »Es ist höchst ungewöhnlich, einen Mentaten mit diplomatischen Aufgaben zu betreuen.«
    De Vries blickte sie an und schien die Auseinandersetzung als unbedeutendes Machtspielchen zu betrachten. »Trotzdem wurden alle Anforderungen erfüllt und der Antrag genehmigt. Kalo Whylls wurde zurückgerufen, und der Baron hat mich beauftragt, seine Stelle zu übernehmen.« Er versuchte, seine Kleidung wieder in Ordnung zu bringen.
    »Wenn Ihr Vorgänger ›zurückgerufen‹ wurde, warum existieren dann keine entsprechenden Reisedokumente? Warum hat Whylls niemals den Befehl zur Aufhebung seines diplomatischen Auftrags gegengezeichnet?«
    De Vries lächelte mit fleckigen Lippen. »Ist das nicht Beweis genug für seine Inkompetenz? Ist es wirklich ein Wunder, warum der Baron gewünscht hat, eine zuverlässigere Person auf einem so wichtigen Posten zu sehen?«
    Sie gab den Wachen ein Zeichen. »Bis diese Angelegenheit geklärt ist, darf dieser Mann weder den Audienzsaal betreten noch sonstwie in die Nähe des Imperators gelangen.« Sie nickte dem Mentaten herablassend zu. »Bedauerlicherweise kann ein solches Verfahren Monate beanspruchen.«
    Die Wachen bestätigten die Anweisungen der imperialen Wahrsagerin und sahen de Vries an, als wäre er ein gefährlicher Verbrecher. Auf Mohiams Befehl ließen sie die beiden im Korridor allein.
    »Ich bin in Versuchung, Sie jetzt einfach zu töten«, sagte Mohiam. »Extrapolieren Sie, Mentat. Ohne ihre versteckte Betäubungswaffe haben Sie keine Chance gegen meine Fähigkeiten als Kämpferin.«
    De Vries verdrehte theatralisch die Augen. »Soll ich mich durch solche halbstarken Angebereien beeindruckt fühlen?«
    Jetzt kam sie zur Sache. »Ich möchte wissen, warum Sie auf Kaitain sind – und warum Sie sich ständig in der Nähe von Lady Jessica aufhalten.«
    »Sie ist eine sehr attraktive Frau. Ich bewundere alle Schönheiten am Hof.«
    »In diesem Fall legen Sie ein ungebührliches Interesse an den Tag.«
    »Und Ihre eifersüchtigen Spielchen langweilen mich, Hexe. Ich bin auf Kaitain, weil ich wichtige Angelegenheiten für Baron Wladimir Harkonnen zu erledigen habe. Deshalb hat er mich zu seinem legitimen Abgesandten ernannt.«
    Mohiam glaubte ihm kein Wort, obwohl er nicht gelogen hatte, sondern lediglich ihrer Frage ausgewichen war. »Wie kommt es, dass Sie keinen einzigen Antrag gestellt haben, dass sie an keiner Sitzung teilgenommen haben? Ich finde, dass Sie kein besonders fähiger Botschafter sind.«
    »Und ich finde, dass sich eine Wahrsagerin des Imperators um wichtigere Dinge kümmern sollte, als die Angelegenheiten eines unbedeutenden Landsraad-Angehörigen zu überwachen.« De Vries betrachtete seine Fingernägel. »Aber Sie haben Recht – ich habe in der Tat bedeutende Dinge zu erledigen. Danke, dass Sie mich daran erinnert haben.«
    Mohiam bemerkte Feinheiten in seiner Körpersprache, die ihr verrieten, dass er log. Sie bedachte ihn mit einem verächtlichen Lächeln, als er sich ein wenig zu schnell entfernte. Sie war überzeugt, dass er beabsichtigte, Jessica und vielleicht auch ihrem Kind etwas zuleide zu tun. Doch nun hatte

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