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Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Titel: Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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sie ihn gewarnt. Sie hoffte, dass de Vries nicht versuchte, etwas Dummes zu tun.
    Falls er ihre Warnung jedoch in den Wind schlagen sollte, würde sie ohne Zögern die willkommene Gelegenheit nutzen, ihn zu eliminieren.
     
    * * *
     
    Als er außer Sichtweite der verfluchten Hexe war, zog de Vries seinen zerrissenen Umhang aus und warf ihn im Vorbeigehen einem Diener zu. Als sich der Mann bückte, um das Kleidungsstück aufzuheben, versetzte der Mentat ihm einen Schlag gegen den Hinterkopf, der ihn nur betäubte und keinesfalls tötete. Schließlich musste man in Übung bleiben.
    Er hob seinen Umhang wieder auf, um keine Spuren zu hinterlassen, und machte sich auf den Weg zu seinem Büro. Warum nur wurde Jessica von den Hexen so sehr umsorgt? Warum hatte die Gattin des Imperators Letos Konkubine an den imperialen Hof geholt? Sie war doch nur mit irgendeinem Bastard schwanger!
    In seinem Kopf schob er Daten und Fakten hin und her, bis sie zusammenpassten. Mohiam war selbst die Zuchtstute gewesen, als die Hexen vor zwanzig Jahren das Haus Harkonnen erpresst hatten, bis der Baron gezwungen war, eine Tochter für sie zu zeugen. Also hatte der Baron gehorcht und sie vergewaltigt. Piter de Vries war leibhaftig dabei gewesen.
    Diese Tochter wäre jetzt fast genau in Jessicas Alter.
    Im Korridor vor dem Büro, das er von Kalo Whylls übernommen hatte, blieb de Vries unvermittelt stehen. Sein Geist wechselte in den Modus einer ersten Annäherungsanalyse. Er lehnte sich gegen eine kühle Steinwand.
    Er visualisierte Jessicas Gesichtszüge und suchte nach geringfügigsten Anzeichen ihrer elterlichen Herkunft. Seine Gedanken wurden von einer großen Datenmenge überschwemmt. Mit dem Rücken an der Wand rutschte der verderbte Mentat zu Boden und stellte eine verblüffende Verbindung her:
    Lady Jessica ist die Tochter des Barons! Und Mohiam ist ihre leibliche Mutter!
    Als er die Mentatentrance verließ, bemerkte er eine diplomatische Assistentin, die sich besorgt näherte. Hastig rappelte er sich auf und wimmelte sie ab. Er stürmte in sein Büro, rauschte ohne ein Wort an den Sekretären vorbei und verschwand in seinem privaten Reich. Sein Gehirn stand immer noch unter Strom, als er eine Möglichkeit nach der nächsten durchspielte.
    Imperator Shaddam verfolgte seine eigenen politischen Intrigen, aber er sah nicht, welche Machenschaften direkt vor seinen Augen abliefen. Mit einen zufriedenen Lächeln erkannte der Mentat, dass sich seine neue Theorie hervorragend als Waffe benutzen ließ. Aber wie konnte er sie am sinnvollsten einsetzen?

91
     
    Bevor man feiert, sollte man sich vergewissern, ob eine gute Nachricht der Wahrheit entspricht – oder einfach nur das ist, was man gerne hört.
    Ein Berater Fondils III.
    (Name nicht überliefert)
     
     
    Nach einer langen und langweiligen Audienz mit Graf Novebruns und weiteren Bittstellern fühlte sich Shaddam erschöpft und wollte schnell in sein Privatbüro zurückkehren, um sich in aller Ruhe einen guten Schluck zu genehmigen – vielleicht sogar von Herzog Letos köstlichem caladanischem Wein.
    Später würde er sich eventuell in das Labyrinth der dampfenden Schwimmbecken unter dem Palast begeben, um mit seinen Konkubinen zu spielen ... obwohl er gar nicht in besonders zärtlicher Stimmung war.
    Zu seinem Erstaunen wartete in seinem Büro Hasimir Fenring auf ihn.
    »Warum bist du nicht auf Ix? Habe ich dir nicht befohlen, die Produktion dort zu überwachen?«
    Fenring zögerte nur einen kurzen Moment, dann lächelte er. »Hmmmm-äh ... ich muss dringende Angelegenheiten mit Ihnen besprechen. Und zwar persönlich.«
    Shaddam blickte sich verstohlen um. »Gibt es Schwierigkeiten? Ich bestehe darauf, dass du mir die Wahrheit sagst. Es könnte meine Entscheidungen nachhaltig beeinflussen.«
    »Hmmm.« Fenring ging auf und ab. »Ich bringe Ihnen gute Neuigkeiten. Wenn sie allgemein bekannt werden, müssen wir gar kein Geheimnis mehr wahren. Im Grunde wollen wir sogar, dass das ganze Imperium davon erfährt.« Er lächelte, und seine übergroßen Augen strahlten. »Mein Imperator, es ist perfekt! Ich habe keine Zweifel mehr. Amal ist all das, was wir uns erhofft haben.«
    Verblüfft über Fenrings Begeisterung setzte sich Shaddam auf seinen Schreibtisch und grinste. »Ich verstehe. Also gut. All deine Zweifel waren also unbegründet, wie ich vermutet habe.«
    Fenrings großer Kopf wippte nickend auf und ab. »In der Tat. Ich habe sämtliche Arbeiten von Forschungsmeister Ajidica

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