Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino
genauestens geprüft. Ich habe die Produktion in den Axolotl-Tanks beobachtet. Ich habe selbst vom Amal gekostet und mehrere Tests durchgeführt, die allesamt erfolgreich verliefen.« Er suchte in einer Tasche seines eleganten Gehrocks und zog ein kleines Päckchen hervor. »Sehen Sie, ich habe Ihnen eine Probe mitgebracht, Herr. Überzeugen Sie sich selbst.«
Unbehaglich nahm Shaddam das Päckchen an und schnupperte daran. »Es riecht wie Melange.«
»Ja, hmmm. Kosten Sie davon, Herr. Sie werden sofort spüren, dass es von ausgezeichneter Qualität ist.« Fenring wirkte etwas zu eifrig.
»Willst du versuchen, mich zu vergiften, Hasimir?«
Der Gewürzminister wich erschrocken einen Schritt zurück. »Eure Majestät! Wie können Sie so etwas von mir denken?« Er kniff die Augen zusammen. »Ihnen dürfte bewusst sein, dass ich im Laufe der Jahre zahllose Gelegenheiten gehabt hätte, Sie zu ermorden, hmmmm?«
»Das ist allerdings wahr.« Shaddam hielt die Probe ins Licht.
»Ich werde persönlich davon kosten, wenn ich Sie dadurch beruhigen kann.« Fenring wollte nach dem Päckchen greifen, aber Shaddam entzog es ihm.
»Das genügt, Hasimir. Ich brauche keine weitere Bestätigung.« Der Imperator probierte mit der Zungenspitze von der pulvrigen Substanz. Dann nahm er noch etwas mehr zu sich, und schließlich schüttete er sich die gesamte Portion in den Mund. In höchster Ekstase ließ er das Amal auf der Zunge zergehen und spürte das vertraute Prickeln der Melange, die anregende Energie des Gewürzes. Er lächelte zufrieden. »Sehr gut. Ich bemerke keinen Unterschied. Das ist ... unglaublich gut.«
Fenring verbeugte sich, als wollte er das Lob für die gesamte Arbeit einstreichen.
»Hast du noch mehr davon? Ich würde es gerne regelmäßig benutzen, anstelle meiner täglichen Gewürzdosis.« Shaddam sah sich das Päckchen an, als würde er darin nach Resten suchen, die ihm entgangen waren.
Fenring wich einen halben Schritt zurück. »Leider war ich in großer Eile, Herr, und konnte nur diese winzige Menge mitbringen. Doch mit Ihrer Erlaubnis werde ich Forschungsmeister Ajidica sagen, dass er nun mit der Massenproduktion beginnen kann, nachdem die letzten Zweifel der Krone ausgeräumt sind, hmmm? Ich glaube, das dürfte die Angelegenheit erheblich beschleunigen.«
»Ja, ja«, sagte Shaddam und wedelte mit den Händen. »Kehre nach Ix zurück und sorge dafür, dass es keine weiteren Verzögerungen gibt. Ich habe schon viel zu lange darauf gewartet.«
»Ja, Herr.« Fenring schien es kaum erwarten zu können, sich entfernen zu dürfen, doch der Imperator bemerkte es kaum.
»Jetzt muss ich nur noch einen Weg finden, den Gewürzfluss von Arrakis zu unterbinden«, sagte Shaddam nachdenklich. »Dann bleibt dem Imperium keine andere Wahl, als von mir das Amal zu beziehen.« Er trommelte geistesabwesend mit den Fingern auf dem Tisch.
Fenring verbeugte sich an der Tür zum Privatbüro des Imperators und ging.
Der Gestaltwandler behielt sein derzeitiges Aussehen bei, bis er sich weit genug vom Palast entfernt hatte. Die anderen Tleilaxu, die von Ajidica selbst an den Hof geschickt worden waren, blieben auf Kaitain, aber Fenrings Doppelgänger wollte möglichst schnell nach Xuttuh zurückkehren.
Shaddam hatte die Nachricht gehört, die er hören wollte, und Hidar Fen Ajidica konnte seine Arbeit nun ungehindert fortsetzen.
Der große Plan des Forschungsmeisters näherte sich der Erfüllung.
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Wenn du den Druck deiner eigenen Unzulänglichkeiten spürst, beginnst du zu sterben ... in einem Gefängnis, das du dir selbst errichtet hast.
Dominic Vernius, Erinnerungen an Ecaz
Tief im Labyrinth der Suboiden wurden Rhombur und Gurney von C'tair in einen großen Raum mit nackten Felswänden geführt.
Vor langer Zeit war er als Vorratslager genutzt worden, doch nachdem die Lebensmittel immer knapper geworden waren, standen viele dieser Räume leer. In ihrer ersten Nacht auf Ix hatten sich Rhombur und Gurney zurückgezogen, um ihre weitere Vorgehensweise zu besprechen. Wegen des Heighliner-Unfalls stand ihnen nun deutlich weniger Zeit als geplant zur Verfügung.
Unter dem nachlassenden Licht eines Leuchtglobus erzählte C'tair dem Prinzen in einem geflüsterten Wortschwall von den Sabotageakten, die er im Laufe der Jahre durchgeführt hatte, und von der heimlichen Unterstützung durch die Atreides, die es ihm ermöglicht hatte, den Eroberern schwere Schläge zu versetzen. Doch die Grausamkeit der Tleilaxu
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