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Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Titel: Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Stockwerke in der Höhlendecke, wo sie auf den erbitterten Widerstand der Sardaukar stießen. Die imperialen Elitesoldaten schoben sich Tabletten in den Mund – möglicherweise eine Gewürzüberdosis – und warfen sich ins Getümmel.
    Sie kämpften wie tollwütige Bestien, auch wenn sie gegen eine Übermacht antraten und keine Chance hatten. Sie rückten mit knisternden Schilden an, feuerten zunächst mit Projektilwaffen und gingen dann im Nahkampf mit wohldosierten Messer- und Schwertstichen und sogar mit bloßen Händen gegen die Verteidigungsschilde der Atreides vor. Immer wenn die Sardaukar einen von Herzog Letos Soldaten überwältigt hatten, schalteten sie seinen Schild aus und rissen den Mann in Fetzen.
    Kommandeur Cando Garon wütete in Duncans Truppen. Ein langes Schwert hing am Gürtel seiner blutigen Uniform, aber er setzte es gar nicht ein. Stattdessen kämpfte er mit einem Kindjal und stieß immer wieder mit der gefährlichen Klinge zu. Er stach Augen aus, zertrennte Halsschlagadern und machte alle Versuche der Atreides zunichte, ihn zur Strecke zu bringen.
    Ein Leutnant von Caladan näherte sich mutig von der Seite und durchdrang mit seinem Schwert den Schild des Kommandeurs. Die Klinge schnitt in Garons Schulter. Der Sardaukar-Offizier hielt kurz inne und schüttelte den Kopf, als wollte er seinen vom Gewürz berauschten Geist klären, und stürzte sich mit noch größerer Wildheit in die Schlacht, ohne seinen Angreifer weiter zu beachten.
    Die Sardaukar-Soldaten stießen ein tierisches Geheul aus. Sie waren wie eine Flutwelle aus Uniformen, die jede innere Ordnung verloren hatte. Trotz des Chaos und der primitiven Raserei waren sie erfolgreiche und tödliche Krieger.
    Die Reihen der Atreides wichen unter dem Ansturm zurück, doch Duncan schrie mit aller Kraft und hob das Schwert des alten Herzogs, um seine Männer anzufeuern. Die Waffe gab ihm das Gefühl großer Macht, als würde darin immer noch der Geist ihres ursprünglichen Besitzers wohnen. Er hatte das Schwert auf Ginaz benutzt – und heute würde er damit die Atreides-Truppen in den Sieg führen. Wäre Paulus Atreides noch am Leben, hätte der alte Herzog voller Stolz beobachtet, was aus dem kleinen Bengel geworden war, den er einst in seine Obhut genommen hatte.
    Als sie die kräftige Stimme des Schwertmeisters hörten, rückten Letos Männer wieder mit summenden Schilden und klirrenden Klingen vor. Angesichts ihrer Überzahl hätten die Atreides ihre Gegner schnell in die Flucht schlagen müssen, aber die wilden Sardaukar kämpften verbissen um jeden Meter. Ihre Gesichter waren gerötet, als hätten sich die Männer mit Aufputschmitteln vollgepumpt. Sie wollten um keinen Preis kapitulieren.
    Als Duncan das Gewühl überblickte, erkannte er keine Anzeichen für einen demnächst bevorstehenden Sieg. Er verlor jede Hoffnung, dass es bald vorbei sein würde. Trotz ihrer undisziplinierten Taktik sammelten sich die Sardaukar immer wieder zu neuen Gegenangriffen.
    Er wusste, dass dies der blutigste Tag seines Lebens werden würde.
     
    * * *
     
    Während überall in den unterirdischen Höhlen gekämpft wurde, eilte Hidar Fen Ajidica in den bestens bewachten Forschungspavillon. Er hoffte, dort eine sichere Zuflucht zu finden. Neben ihm lief Hasimir Fenring, der überlegte, ob er diese Gelegenheit nutzen sollte, einen verborgenen Ausgang zu suchen und zu fliehen. Doch er beschloss, dem Tleilaxu-Forscher weiter zu folgen und abzuwarten, bis er sich selbst vernichtet hatte – denn genau das schien die feste Absicht des verrückten kleinen Mannes zu sein.
    Im großen Labor, das vor den Blicken Außenstehender abgeschirmt war, rümpfte Fenring die Nase über den menschlichen Verwesungsgestank, der von den Reihen der Axolotl-Tanks aufstieg. Hunderte von Tleilaxu-Arbeitern waren auf den Beinen, um die Tanks zu kontrollieren, Proben zu nehmen und metabolische Werte zu justieren. Der draußen tobende Kampf machte ihnen Angst, aber sie erfüllten ihre Pflichten mit unerschütterlicher Hingabe. Auch wenn sie einen winzigen Fehler machten, mussten sie um ihr Leben fürchten. Die leichtesten Schwankungen, die geringste Abweichung von den Sollwerten konnte die empfindlichen Tanks aus dem Gleichgewicht bringen und das gesamte Amal-Programm zerstören. Ajidica hatte klare Prioritäten gesetzt.
    Die in der Nähe des Forschungspavillons stationierten Sardaukar hatten das meiste Ajidamal bekommen und waren von ihren üblichen Pflichten entbunden worden. Jetzt

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