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Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Titel: Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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stürzten sie sich kopfüber mit wildem Geschrei in den Aufstand vor dem Laborkomplex.
    Fenring verstand nicht genau, was geschah. Und ihm gefiel überhaupt nicht, was er sah.
    Ajidica blickte sich um und winkte dem Grafen. »Folgen Sie mir!« Die Augen des kleinen Mannes hatten einen erschreckenden Rotton angenommen, nachdem im Weiß um die Pupillen zahlreiche Äderchen geplatzt waren. »Sie sind der Mann des Imperators und sollten an meiner Rechten sein, wenn ich Ankündigungen mache, die unsere Zukunft betreffen.« Er verzog das Gesicht zu einem raubtierhaften Grinsen und entblößte sein blutiges Zahnfleisch. Es sah aus, als hätte er gerade rohes Fleisch verzehrt. »Bald werden mich alle anbeten.«
    »Hmmm, zuerst sollten Sie mich hören lassen, was Sie zu sagen haben«, erwiderte Fenring vorsichtig, als er das düstere Glitzern des Wahnsinns im Blick des Wissenschaftlers bemerkte. Er überlegte, ob er dem Zwerg hier und jetzt das Genick brechen sollte – dazu wäre nur ein schneller, einfacher Handgriff nötig. Aber in der Nähe befanden sich zu viele treu ergebene Laborangestellte, die jeden Schritt ihres Herrn beobachteten.
    Fenring und Ajidica stiegen über eine steile Metallleiter zu einem Laufsteg hoch über dem Labor empor. »Hört mich an!«, rief der Tleilaxu von oben seinen Zuhörern zu. Die Stimme hallte laut durch den weiten Saal. Beim Sprechen spritzte ihm Blut aus dem Mund. »Dies ist eine Prüfung Gottes. Mir wurde die wunderbare Gelegenheit gegeben, euch unsere Zukunft zu zeigen!«
    Die Forscher versammelten sich unter ihnen und lauschten aufmerksam. Fenring hatte sich schon des Öfteren die wahnwitzigen Ankündigungen des kleinen Mannes anhören müssen, aber jetzt schien Ajidica komplett den Verstand verloren zu haben.
    Ein großer Bildschirm an der Wand zeigte ständig wechselnde Szenen des Kampfes, die von Holokameras überall in der unterirdischen Welt übertragen wurden. Die Atreides-Truppen verbündeten sich mit dem Pöbel von Ix und eroberten einen Sektor nach dem anderen.
    Ohne auf das Schlachtgetümmel zu achten, erhob der Forschungsmeister die Hände und ballte sie zu Fäusten. Blut quoll zwischen seinen spinnendürren Fingern hervor und lief an den Sehnen seiner Unterarme herab. Er öffnete die Hände und zeigte die hellroten Blutflecken, die darin erblüht waren.
    Sollten das übernatürliche Wundmale sein?, überlegte Fenring. Eine spektakuläre Darbietung. Aber ist sie auch real?
    »Ich habe das Ajidamal erschaffen, die geheime Substanz, die allen Gläubigen den Weg eröffnen wird. Ich habe Gestaltwandler in unbekannte Regionen der Galaxis entsandt, damit sie dort die Grundlage unserer großartigen Zukunft errichten. In diesem Augenblick befinden sich andere Tleilaxu-Meister am imperialen Hof von Kaitain und sind bereit, tätig zu werden. Alle, die mir folgen, werden Unsterblichkeit und Allmächtigkeit erlangen. Sie werden auf ewig gesegnet sein.«
    Fenring reagierte mit maßloser Überraschung auf diese Informationen. Blut schoss aus einer Wunde, die sich mitten auf Ajidicas Stirn öffnete, und lief über die Brauen und die Wangen herab. Selbst seine Augen hatten eine tiefrote Färbung angenommen.
    »Hört mich an!« Doch inzwischen hatten sich Ajidicas Worte zu einem Kreischen gesteigert. »Nur ich habe die wahre Vision. Nur ich verstehe Gottes Wünsche. Nur ich ...« Und bei diesem Schrei ergoss sich ein Blutschwall aus seiner Kehle. Seine hektischen Gesten verwandelten sich in die Zuckungen eines Anfalls, und er brach auf dem Steg zusammen. Seine Haut und sein Atem rochen nach Zimt und Verwesung.
    Entsetzt wich Fenring zurück und beobachtete den Todeskampf des Forschungsmeisters. Die zuvor graue Haut des kleinen Mannes war feucht und rot geworden. Jetzt lief ihm das Blut auch aus den Nasenlöchern und Ohren.
    Der imperiale Gewürzminister runzelte die Stirn. Fraglos war das langfristige und teure Projekt ein enttäuschender Fehlschlag. Selbst die Sardaukar, die regelmäßige Dosen der synthetischen Melange erhalten hatten, waren dadurch verändert worden ... aber nicht zum Besseren. Der Imperator konnte es sich nicht mehr leisten, dieses Programm fortzusetzen.
    Fenring starrte fassungslos auf den großen Bildschirm. Die Streitkräfte der Atreides schlugen die Verteidigung der Tleilaxu und die Berserker der Sardaukar zurück. Er musste zusehen, wie jedes Teil seines lange vorbereiteten Plans in sich zusammenstürzte.
    Wenn er seine Zukunft sichern wollte, musste er dafür

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