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Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Titel: Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Patriarchen beider Häuser.
    Letos Stimme wurde leiser und bedrohlicher. »Die Tleilaxu wollen die Leichen unserer Vorfahren exhumieren, angeblich zum Zweck der ›genetischen Geschichtsforschung‹.«
    Duncan schlug mit der Faust gegen die Wand. »Beim Blut von Jool-Noret, das müssen wir verhindern!«
    Jessica biss sich auf die Unterlippe. »Es ist völlig offensichtlich, was sie damit bezwecken, Mylord. Der Prozess ist mir nicht vollständig bekannt, aber es erscheint mir durchaus möglich, dass die Tleilaxu auch aus Toten, die seit Jahrhunderten mumifiziert sind, Zellen für die Zucht von Gholas gewinnen können. Sie könnten eine verlorene genetische Linie der Atreides oder Vernius reproduzieren.«
    Leto starrte auf den Schmetterling im Plazblock. »Deshalb wollten sie Victor und Rhombur in die Hände bekommen.«
    »Exakt.«
    »Wenn ich den Instanzenweg gehe, müsste ich nach Kaitain reisen und einen offiziellen Protest vor dem Landsraad einreichen. Dann würde man einen Untersuchungsausschuss beauftragen, die Angelegenheit zu verfolgen. Und irgendwann würde man den Beakkali und den Tleilaxu vielleicht einen Verweis erteilen.«
    »Dann wäre es viel zu spät!« Diese Vorstellung gefiel Duncan ganz und gar nicht.
    Im Kamin knackte ein Holzscheit und ließ alle erschrocken zusammenzucken.
    »Deshalb habe ich beschlossen, direktere Maßnahmen zu ergreifen.«
    Jessica versuchte es mit der Stimme der Vernunft. »Wäre es möglich, unsere Truppen hinzuschicken, damit sie das, was von den Toten noch übrig ist, in Sicherheit bringen, bevor die Tleilaxu sie exhumieren können?«
    »Das genügt nicht«, sagte Leto. »Wenn wir auch nur eine Leiche, auch nur einen winzigen Fetzen übersehen, wären alle unsere Bemühungen umsonst. Nein, wir müssen die Versuchung aus der Welt schaffen, das Problem ausradieren und eine klare Botschaft übermitteln. Wer glaubt, Herzog Leto Atreides sei schwach geworden, wird unverzüglich vom Gegenteil überzeugt werden.«
    Leto blickte auf die verstreuten Dokumente, in denen die Stärke seiner Truppen, die Vorräte in seinen Waffenkammern, die verfügbaren Kampfschiffe und sogar die Familienatomwaffen aufgelistet waren. »Thufir ist nicht hier, also wirst du die Gelegenheit erhalten, dich zu beweisen, Duncan. Wir müssen eine Botschaft formulieren, die keine Fragen oder Missverständnisse offen lässt. Keine Warnung. Keine Gnade. Keine Zweideutigkeit.«
    »Ich freue mich, eine solche Mission leiten zu dürfen, mein Herzog!«

10
     
    In diesem Universum gibt es keinen sicheren Ort und keinen sicheren Weg. Überall lauern Gefahren.
    Zensunni-Aphorismus
     
     
    Auf der Nachtseite von Ix fiel ein planmäßig erwartetes Frachtshuttle aus der Ladebucht eines Heighliners im Orbit. In der unbewohnten Wildnis beobachtete eine versteckte Sardaukar-Wachstation, wie die leuchtend roten Triebwerksspuren des Gefährts in ihren Überwachungsbereich eindrangen. Der Kurs führte zur Raumhafenschlucht, dem streng kontrollierten Zugang zur unterirdischen Hauptstadt.
    Die Sardaukar bemerkten nichts von einem zweiten, viel kleineren Fluggefährt, das sich im Schatten des ersten der Planetenoberfläche näherte. Es war eine Kampfgondel der Atreides. Eine beträchtliche Bestechungssumme war aufgeboten worden, damit der Heighliner mit einem Tarnsignal-Sender ausgestattet war, der die Überwachungsstation am Boden in die Irre führte. So konnte sich das schwarze, unbeleuchtete Gefährt unbemerkt bewegen, zumindest bis es Gurney Halleck und Thufir Hawat gelungen war, einen Zugang zur unterirdischen Stadt zu finden.
    Gurney bediente die Kontrollen des winzigen, flügellosen Flugzeugs. Sie lösten sich langsam aus der Triebwerksspur des Frachtshuttles, dann raste die schwarze Gondel tief über die zerklüftete Landschaft des Nordens hinweg. Die unbeleuchteten Instrumente flüsterten ihm Daten in den Kopfhörer und warnten ihn vor den bewachten Landeplätzen.
    Gurney vollführte waghalsige Manöver, die er von Dominic Vernius und seinen Schmugglern gelernt hatte. Nur knapp sauste er über felsige Erhebungen, Gletscher und Hochtäler hinweg. Wenn er damals geschmuggelte Fracht befördert hatte, war es darum gegangen, den Patrouillen der Corrinos zu entgehen. Also wusste er, wie er unterhalb des Ortungsbereichs der Tleilaxu-Sicherheitssysteme blieb.
    Während des Fluges saß Thufir völlig reglos im Mentatenmodus da und kalkulierte ihre Möglichkeiten durch. Er hatte alle Notausgänge und Geheimwege memoriert, an die

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