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Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Titel: Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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erinnern, wie er sie zuletzt gesehen hatte – eine Missbildung, ein hirntotes Stück Fleisch, das in eine biologische Fabrik verwandelt worden war.
    Mit jedem Atemzug verfluchte er die Tleilaxu aufs Neue für ihre Grausamkeiten. Er presste die dunklen, müden Augen fest zusammen, versuchte seine Atmung zu beruhigen und erinnerte sich nur noch an Mirals große Augen, ihr hübsches, schmales Gesicht und ihr unordentlich geschnittenes Haar.
    Zorn, nahezu selbstmörderische Depressionen und die Schuld des Überlebenden überwältigten ihn. Er hatte sich mit fanatischer Entschlossenheit ein Ziel gesetzt, aber wenn Prinz Rhombur wirklich jemanden zu ihm geschickt hatte, der ihm helfen sollte, war dieser Albtraum vielleicht schon bald vorbei ...
    Plötzlich hörte er ein lautes mechanisches Surren und zog sich tiefer in die Dunkelheit zurück. Dann folgte ein leises Kratzen, als sich jemand am Schloss zu schaffen machte, bis sich die Tür einer autonomen Liftkabine öffnete, in der sich die Schattenrisse zweier Gestalten abzeichneten. Sie hatten ihn noch nicht bemerkt. Er konnte immer noch fliehen oder versuchen, sie zu töten. Aber sie waren viel größer als Tleilaxu, und sie bewegten sich nicht wie Sardaukar.
    Der ältere Mann wirkte zäh wie Shigadraht, hatte ein sehniges Gesicht und die saphofleckigen Lippen eines Mentaten. Sein blonder, kräftig gebauter Begleiter zeichnete sich durch eine auffällige Gesichtsnarbe aus. Er packte ein kleines Werkzeugset zusammen und steckte es wieder in die Tasche. Mit vorsichtiger Zuversicht verließ der Mentat als Erster den Lift. »Wir kommen von Caladan«, sagte er.
    C'tair wagte es auch jetzt nicht, sich zu zeigen oder auch nur zu bewegen. Sein Herz raste. Es konnte immer noch ein Trick sein, aber jetzt gab es für ihn kein Zurück mehr. Er musste sich Gewissheit verschaffen. Seine Finger tasteten nach dem Griff des selbst geschmiedeten Dolchs, den er in der Hosentasche mit sich führte. »Ich bin hier.«
    C'tair trat aus dem Schatten. Beide Männer blickten in seine Richtung und versuchten, im schwachen Licht genauere Einzelheiten zu erkennen. »Wir sind Freunde Ihres Prinzen. Sie sind nicht mehr allein«, sagte der Mann mit der Narbe.
    Mit behutsamen Schritten, als würden sie über Glasscherben laufen, trafen sich die drei Männer in der Mitte des Lagerraums. Sie gaben sich nach Tradition des Imperiums die Hände, indem sie nur die Finger aneinander legten, und stellten sich zögernd vor. Die Männer erzählten C'tair, was Rhombur widerfahren war.
    C'tair schwindelte und war sich nicht mehr sicher, ob er Wirklichkeit und Phantasie noch auseinander halten konnte. »Da war auch ... ein Mädchen. Kailea? Ja, Kailea Vernius.«
    Thufir und Gurney warfen sich einen kurzen Blick zu und waren sich einig, dieses unangenehme Thema vorläufig zu vermeiden. »Wir haben nicht viel Zeit«, sagte Gurney. »Wir müssen so viel wie möglich in Erfahrung bringen.«
    C'tair sah die beiden Atreides-Männer an und überlegte, wo er anfangen sollte. Nackter Zorn baute sich in ihm auf, bis es ihm nicht mehr möglich war, ihnen einfach zu erzählen, was er gesehen hatte, was er in all den Jahren erduldet hatte. »Ich werde Ihnen zeigen, was die Tleilaxu aus Ix gemacht haben.«
     
    * * *
     
    Unauffällig gingen die drei Männer durch die Menge der geknechteten Arbeiter und betrachteten stumm die Zeichen des allgegenwärtigen Zerfalls. Sie benutzten C'tairs zahlreiche gestohlene Identitätskarten, um Sicherheitsbereiche zu betreten und wieder zu verlassen. Dieser einsame Rebell hatte gelernt, sich unbemerkt zu bewegen, und die Ixianer blickten kaum noch auf etwas anderes als ihre Füße.
    »Wir wissen seit einiger Zeit, dass der Imperator etwas mit dieser Sache zu tun hat«, sagte Thufir. »Trotzdem verstehe ich nicht, warum er es für nötig hält, zwei komplette Sardaukar-Legionen auf Ix zu stationieren.«
    »Ich habe vieles gesehen ... aber ich kenne immer noch nicht alle Antworten.« C'tair zeigte auf ein monströses Gebilde, das träge über eine Laderampe wankte. Eine Maschine, die aus vereinzelten menschlichen Komponenten bestand ... hier ein verunstalteter Kopf, dort ein deformierter halber Rumpf ... »Wenn Prinz Rhombur zu einem Cyborg geworden ist, bete ich darum, dass er nicht im entferntesten mit dem zu vergleichen ist, was die Tleilaxu hier geschaffen haben.«
    Gurney war entsetzt. »Was für ein Dämon ist das?«
    »Ein Bi-Ixianer, ein Opfer von Folter und Exekution, das mithilfe von

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