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Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Titel: Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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dachte.
    Die Stimmen der Frauen wurden lauter, dann glitt die Tür zum Entbindungsraum auf. Mit raschelnden Gewändern schritten drei Hexen in den Korridor – die üble Mohiam, die unberechenbare Gattin des Imperators und Margot Fenring. Sie alle waren in schwarze Abas gekleidet und in ein flüsternd geführtes Streitgespräch vertieft.
    De Vries hielt den Atem an. Wenn Mohiam in seine Richtung blickte, würde sie ihn vermutlich wiedererkennen, trotz des Make-ups und der gestohlenen Uniform. Zum Glück waren die Frauen viel zu sehr wegen irgendetwas aufgeregt, um auf ihre Umgebung zu achten, als sie durch den Korridor davoneilten.
    Und sie ließen Mutter und Kind ungeschützt zurück!
    Als die Hexen hinter der nächsten Biegung verschwunden waren, sagte de Vries mürrisch zum anderen Wachmann: »Werd' mal nachschauen, ob drinnen alles in Ordnung ist.« Bevor sich der Mann eine Erwiderung ausdenken konnte, war der Mentat bereits in den Entbindungsraum geschlüpft.
    Aus einem hell erleuchteten Bereich waren die Schreie des Babys und weitere weibliche Stimmen zu hören. Der zweite Wachmann folgte ihm hastig mit klackenden Schritten. Die Tür schloss sich hinter ihnen.
    Mit einer schnellen, lautlosen Bewegung wirbelte de Vries herum und schnitt dem Sardaukar die Kehle durch, bevor der Mann auch nur einen Ton von sich geben konnte. Das Messer sauste mit leisem Zischen durch die Luft, und rotes Blut spritze an die Wand.
    Er ließ die Leiche behutsam zu Boden sinken und wagte sich dann weiter in den Raum vor. Er berührte den Neuroknüppel mit dem Handgelenk und aktivierte das betäubende Kraftfeld.
    An einer Kontrollstation vor der Wand standen zwei kleine Medizinschwestern und kümmerten sich um ein Neugeborenes. Sie nahmen Zell- und Haarproben und betrachteten den Bildschirm eines Diagnosegeräts. Sie hatten de Vries den Rücken zugekehrt. Die größere Frau blickte mit finsterer Miene auf das Baby, als wäre es ein fehlgeschlagenes Experiment.
    Ein summendes Geräusch veranlasste die kleinere und schwerere Frau, sich umdrehen. Doch de Vries machte einen Satz und schlug mit dem Neuroknüppel zu. Er traf sie mitten ins Gesicht, zerschlug ihre Nase und schockte ihr Gehirn mit lähmenden Impulsen.
    Während sie zu Boden ging, trat ihre Kollegin vor das Baby und hob abwehrend die Hände. Sie fing de Vries' Schläge ab und musste plötzlich feststellen, dass ihre beiden Arme betäubt waren. Als der Knüppel sie ins Genick traf, hörte er, wie die Wirbelknochen zertrümmert wurden.
    Keuchend und von der Gewalt berauscht erstach er sicherheitshalber die zwei reglosen Frauen. Es hatte keinen Sinn, unnötige Risiken einzugehen.
    Das Baby, ein Junge, lag strampelnd und schreiend auf dem Tisch. So herrlich hilflos!
    Auf der anderen Seite des Entbindungsraums sah er Jessica auf einem breiten Bett liegen. Sie war sichtlich von der Geburt erschöpft und ihr Blick von Schmerzmitteln getrübt. Selbst abgekämpft und schweißüberströmt war sie eine faszinierende Schönheit. Er dachte daran, sie zu töten, damit Herzog Leto keine Freude mehr an ihr haben konnte.
    Nur wenige Sekunden waren vergangen, aber er durfte sich keine weiteren Verzögerungen erlauben. Als er nach dem Baby griff, riss Jessica schockiert die Augen auf. Ihr Gesicht nahm den Ausdruck der Panik an.
    Ah, das ist viel besser, als sie zu töten!
    Sie streckte die Arme aus und versuchte sich aufzusetzen. Sie wollte aus dem Bett kriechen und ihm folgen. Diese Hingabe, diese mütterliche Sorge! Er lächelte sie an – aber er wusste, dass sie seine Maskierung niemals durchschauen würde.
    Der Mentat beschloss, sich mit dem zu begnügen, was er hatte, bevor er gestört wurde. Er steckte den Neuroknüppel und den Dolch wieder in den Gürtel. Während sich Jessica bemühte, das Bett zu verlassen, wickelte er das Baby mit ruhigen und sicheren Bewegungen in eine Decke. Sie konnte ihn auf keinen Fall rechtzeitig erreichen.
    Er sah, wie sich ein scharlachroter Fleck in ihrem Kaisatin-Gewand ausbreitete. Sie strauchelte und stürzte zu Boden. De Vries hielt spöttisch das Baby hoch und flüchtete dann in den Korridor. Während er eine Treppe hinunterstürmte und das wimmernde Kind zu beruhigen versuchte, gingen ihm all die ungeahnten Möglichkeiten durch den Kopf.
    Es waren so unglaublich viele ...
     
    * * *
     
    Nach seiner erfolgreichen Rede verließ Leto Atreides hoch erhobenen Hauptes den Plenarsaal des Landsraads. Sein Vater hätte ihn für diese Leistung bewundert. Diesmal

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