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Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Titel: Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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plötzlich kam er sich so unbedeutend vor. »Natürlich, mein Gemahl und Imperator.« Sie trat zurück, um die Anordnung zu begutachten, und nickte zufrieden. »Yvette war eine Hagal, und sie ließ ihren Thron passend zu Elroods anfertigen.«
    »Wir können uns später eingehender mit meiner Familiengeschichte befassen.« Shaddam befahl, dass man ihm eine neue Robe bringen sollte. Ein Diener sammelte die Scherben der Porzellantasse ein – so leise wie irgend möglich.
    Anirul raffte ihr Kleid und ließ sich wie eine Pfauenhenne auf ihrem neuen Thron nieder. »Ich denke, wir sind jetzt bereit, deine Besucher zu empfangen.« Sie lächelte Shaddam an, der jedoch völlig ernst blieb, während er seine neue Robe anlegte. Diese war dunkelblau.
    Shaddam sah Ridondo an und nickte. »Die Veranstaltung kann beginnen.«
    Der Kammerherr rief, dass die mit Gold beschlagenen Türen geöffnet werden sollten. Ihre Scharniere waren so groß, dass sie fast für die Frachtschleuse eines Heighliners gepasst hätten. Shaddam bemühte sich nach Kräften, Anirul zu ignorieren.
    Männer in Umhängen, Roben und feinen Anzügen strömten durch den Torbogen in den Audienzsaal. Die geladenen Vertreter repräsentierten die mächtigsten Familien des Imperiums sowie ein paar Kleine Häuser, von denen bekannt war, dass sie gewaltige Gewürzvorräte horteten. Sie verteilten sich vor den mit purpurnem Samt verkleideten Wänden, und viele schienen mit Erstaunen auf Aniruls Anwesenheit zu reagieren.
    Shaddam sprach, ohne sich zu erheben. »Schaut zu und lernt.«
    Er hob die mit Ringen geschmückte Hand, und die schmalen Panzerplazfenster in der Decke wurden undurchsichtig. Die Leuchtgloben wurden dunkler, und eine Holoprojektion erschien auf der freien Fläche vor dem massiven Kristallthron. Selbst Anirul hatte diese Bilder noch nicht gesehen.
    »Das ist alles, was jetzt noch von den Städten Zanovars übrig ist«, sagte er in bedrohlichem Tonfall.
    Eine Ebene aus schwarzer Schlacke war zu sehen. Die Aufzeichnung stammte von einer automatischen Überwachungskamera der Sardaukar, die über dem Ödland hinwegflog. Das Publikum keuchte entsetzt, als es Bilder von zerschmolzenen Gebäuden, Kratern, bei denen es sich um frühere Seen handeln mochte, und Ascheklumpen sah, die vielleicht einmal Bäume, Fahrzeuge oder Menschen gewesen waren. Überall stieg Rauch von schwelenden Bränden auf. Die Skelette der Stadt ragten wie abgebrochene Fingernägel in den rußigen Himmel hinauf.
    Shaddam hatte Zum Garon ausdrücklich aufgefordert, Bilder von Tyros Reffas verwüstetem Anwesen zu liefern. Als er die Verwüstung sah, hatte er keinen Grund mehr, sich Sorgen wegen Elroods illegitimen Sohnes zu machen.
    »In Übereinstimmung mit den gültigen Gesetzen des Imperiums haben wir ein großes illegales Melangelager beschlagnahmt. Das Haus Taligari hat sich verschiedener Verbrechen schuldig gemacht, also hat das Imperium es mit dem Entzug des Lehens Zanovar bestraft.« Shaddam legte eine kurze Pause ein, damit die Zuhörer die Gelegenheit erhielten, diese schockierenden Informationen zu verdauen. Er konnte das Entsetzen der Aristokraten und Botschafter geradezu riechen.
    Das obskure imperiale Edikt gegen das Horten von Melange war bereits mehrere Jahrtausende alt. Ursprünglich hatte es nur für die Familien gegolten, die das Arrakis-Lehen verwalteten, damit das betreffende Haus kein Gewürz unterschlug, um weniger Steuern abführen zu müssen. Später wurde das Edikt erweitert, als einige Adelsfamilien unermesslich reich wurden, indem sie geschickte Lagerhaltung betrieben, Kriege anzettelten oder das Gewürz einsetzten, um wirtschaftlichen oder politischen Druck auf andere Häuser auszuüben. Nach jahrhundertelangem Zwist wurden schließlich alle Großen und Kleinen Häuser verpflichtet, im universellen Handelskonglomerat der MAFEA zu kooperieren. Die Imperialen Gesetze wurden um Paragraphen ergänzt, in denen die genaue Gewürzmenge angegeben war, die eine Person oder Organisation besitzen durfte.
    Die holographische Vorführung ging weiter, während ein kleiner Leuchtglobus am Fuß des Goldenen Löwenthrons heller wurde. Im Licht las ein Ausrufer eine vorbereitete Stellungnahme vor, damit Shaddam nicht selbst sprechen musste.
    »Hiermit wird bekannt gegeben, dass der Padischah-Imperator Shaddam Corrino IV. keine illegalen Gewürzlager mehr dulden und dem imperialen Gesetz Geltung verschaffen wird. Jedes Große und Kleine Haus wird durch die MAFEA in Zusammenarbeit

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