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Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Titel: Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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der Stelle. »Seit dem Tod der zweiten Frau Ihres Vaters, Yvette Hagal-Corrino, ist genau ein Jahrhundert vergangen.«
    Shaddams Augenbrauen verzogen sich, als er versuchte, ihrem Gedankengang zu folgen. Diese verdammte Frau! Was hat das mit meinem überwältigenden Erfolg auf Zanovar zu tun? »Wenn das wahr ist, haben wir noch das ganze Jahr lang Zeit, um dieses Jubiläum zu feiern. Heute muss ich vor dem Landsraad sprechen.«
    Doch seine lästige Frau ließ sich nicht abwimmeln. »Was weißt du über Yvette?«
    Warum müssen Frauen einen ständig mit Belanglosigkeiten behelligen, wenn Angelegenheiten von größter Bedeutung anstehen? »Ich habe jetzt keine Zeit für ein Quiz zum Thema Familiengeschichte.«
    Doch der unerschütterliche Blick ihrer Rehaugen brachte ihn dazu, trotzdem darüber nachzudenken, während er flüchtig auf das kostbare ixianische Chronometer an der Wand sah. Die Repräsentanten würden ohnehin nicht erwarten, dass er pünktlich begann. »Yvette starb viele Jahre vor meiner Geburt. Da sie nicht meine Mutter war, habe ich mich nie ausführlicher mit ihrer Geschichte befasst. In der Imperialen Bibliothek gibt es ganz bestimmt Filmbücher über ihr Leben, falls du genauere Einzelheiten ...«
    »Während seiner langen Herrschaft hatte dein Vater vier Frauen, und Yvette war die Einzige, der er gestattet hat, auf einem eigenen Thron an seiner Seite zu sitzen. Es heißt, sie sei die einzige Frau gewesen, die er wirklich geliebt hat.«
    Was hat Liebe mit der Heiratspolitik eines Imperators zu tun? »Offenbar empfand mein Vater auch eine tiefe Zuneigung für eine seiner Konkubinen, was ihm jedoch erst bewusst wurde, als sie beschloss, Dominic Vernius zu heiraten.« Er runzelte die Stirn. »Versuchst du, irgendwelche Vergleiche anzustellen? Verlangst du, dass ich meine Gefühle für dich öffentlich demonstriere? Was sind das für Fragen, die du mir stellst?«
    »Es sind die Fragen einer Ehefrau. Und die Fragen eines Ehemannes.« Anirul wartete am Fuß des Podests und blickte unbeeindruckt zu ihm auf. »Ich möchte meinen eigenen Thron, hier an deiner Seite, Shaddam. Ich möchte genauso behandelt werden, wie dein Vater seine Lieblingsfrau behandelt hat.«
    Der Imperator nahm schlürfend einen tiefen Schluck Gewürzkaffee, um sich zu beruhigen. Ein zweiter Thron neben seinem? Obwohl er seine Sardaukar-Spione beauftragt hatte, Anirul zu beobachten, hatten sie bislang noch nichts Belastendes in Erfahrung gebracht. Wahrscheinlich würden sie nie etwas finden. Die Geheimnisse der Bene Gesserit waren nur sehr schwer zu durchschauen.
    Er wog seine Möglichkeiten ab. Wenn er den Landsraad daran erinnerte, dass eine Bene Gesserit an seiner Seite saß, würde ihm das sicherlich nicht zum Vorteil gereichen, insbesondere jetzt, wo er offen gegen die verhassten Gewürzhamsterer vorging. »Ich werde darüber nachdenken.«
    Anirul schnippte mit den Fingern und blickte zu einer Tür, wo nun zwei Schwestern aus dem Schatten auftauchten. Sie dirigierten vier kräftige männliche Diener, die einen Thron in den Audienzsaal trugen. Er war offenbar von beträchtlichem Gewicht, auch wenn er deutlich kleiner als der Thron des Imperators war. Aber er bestand aus dem gleichen durchscheinenden blaugrünen Hagal-Quarz.
    »Jetzt?« Der Imperator verschüttete Gewürzkaffee auf seiner scharlachroten Robe, als er unvermittelt aufsprang. »Anirul, ich habe wichtige Staatsgeschäfte zu erledigen!«
    »Ja – und dabei sollte ich an deiner Seite sein. Nur noch einen Augenblick.« Sie gab zwei weiteren Dienern einen Wink, die hinter dem Thron hergingen.
    Verzweifelt betrachtete er den dunklen Fleck, der sich in seinem Gewand ausbreitete, und warf die Tasse hinter sich, wo sie auf dem Schachbrettmuster des Fußbodens zerschellte. Vielleicht war der Zeitpunkt gar nicht so schlecht gewählt, da seine Ankündigung bestimmt für einige Unruhe sorgen würde. Trotzdem passte es ihm nicht, dass Anirul sich durchgesetzt hatte ...
    Schnaufend stellten die Diener den zweiten Thron mit einem dumpfen Knall auf dem Steinboden ab. Dann hoben sie ihn erneut an, um ihn die breiten Stufen hinaufzutragen. »Nicht auf die oberste Plattform!«, befahl Shaddam in einem Tonfall, der keinen Widerspruch duldete. »Meine Frau soll eine Stufe unter mir sitzen, zu meiner Linken!« Anirul sollte sich nicht einbilden, dass sie alles bekam, was sie verlangte, ganz gleich, wie sehr sie versuchte, ihn zu beeinflussen.
    Sie schenkte ihm ein stilles Lächeln, und

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