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Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Titel: Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Sie dagegen, Baron, zwingen Ihre Rivalen lieber mit Gewalt zur Unterwerfung. Sie benutzen Säure statt Honig, Sie werben nicht um Sympathie.«
    »Das ist mir schon immer schwer gefallen.« Er kniff die pechschwarzen Augen zusammen und reckte mit neuer Entschlossenheit den Brustkorb hervor. »Aber wenn Leto Atreides dazu in der Lage ist, dann kann ich es auch. Und wenn ich sämtliche Dämonen des Kosmos beschwören muss!«
    De Vries lächelte. »Gestatten Sie mir den Vorschlag, dass Sie Ihre Vorgehensweise mit einem Berater absprechen. Vielleicht sollten Sie sogar einen Lehrer einstellen, der Sie in Hofetikette und anderen Umgangsformen unterrichtet.«
    »Ich brauche niemanden, der mir sagt, wie ich möglichst geziert meine Gabel halten soll!«
    De Vries unterbrach ihn, bevor sich sein Unmut steigern konnte. »Es gibt viele Dinge zu beachten, Baron. Die Etikette ist wie die Politik ein komplexes Gewebe aus feinsten Fäden. Für eine untrainierte Person ist es schwierig, alle im Blick zu behalten. Sie sind das Oberhaupt eines Großen Hauses. Deshalb sollten Sie sich auf diesem Gebiet besser auskennen als ein gewöhnlicher Bürger.«
    Baron Harkonnen schwieg, während der Pilot die Fregatte zum riesigen Gildeschiff flog. Er leerte das Glas mit dem kräftigen, rauchigen Brandy. Er gab es nur ungern zu, aber er wusste, dass sein Mentat Recht hatte. »Und wo finden wir einen solchen ... Benimm-Experten?«
    »Ich schlage vor, jemanden von Chusuk kommen zu lassen. Diese Welt ist für ihre gepflegten Umgangsformen berühmt. Dort werden Balisets gebaut und Sonette geschrieben. Chusuk gilt als niveauvoll und kultiviert.«
    »Gut.« Ein amüsierter Ausdruck zuckte in den Mundwinkeln des Barons. »Aber ich will, dass Rabban durch die gleiche Schule geht.«
    De Vries verkniff sich ein Grinsen. »Ich fürchte, für Ihren Neffen kommt jede Rettung zu spät.«
    »Wahrscheinlich. Aber er soll es trotzdem versuchen.«
    »Ich werde alles veranlassen, sobald wir Giedi Primus erreicht haben, Baron.«
    Der Mentat nahm einen Schluck Saphosaft, während sein Herr sich ein weiteres Glas Kirana-Brandy einschenkte.

22
     
    Mentaten akkumulieren Fragen wie andere Antworten akkumulieren.
    Lehre der Mentaten
     
     
    Als Gurney und Thufir endlich von Ix zurückkehrten und mit einem Shuttle den Heighliner im Orbit verließen, bestand Rhombur darauf, sie persönlich am Raumhafen zu empfangen. Er war gleichzeitig voller Erwartung und Sorge, was sie auf dem einstmals wunderschönen Planeten in Erfahrung gebracht hatten.
    »Seien Sie auf jede Art von Neuigkeit vorbereitet, Prinz«, sagte Duncan Idaho. Der junge Schwertmeister trug eine tadellose grün-schwarze Atreides-Uniform und bemühte sich, eine möglichst zuversichtliche Haltung anzunehmen. »Sie werden uns die Wahrheit sagen.«
    Rhombur verzog keine Miene, aber er fasste Duncan ins Auge. »Ich habe seit Jahren keinen detaillierten Bericht von Ix bekommen. Ich bin für jede Information dankbar. Es kann kaum schlimmer geworden sein, als ich mir in meiner Phantasie bereits ausgemalt habe.«
    Der Prinz bewegte sich mit übertriebener Vorsicht, aber er hielt das Gleichgewicht und wollte sich nicht helfen lassen. Seine Frau Tessia hatte auf weitere traditionelle Flitterwochen-Aktivitäten verzichtet und stattdessen unablässig mit ihm gearbeitet, damit Rhombur immer besser mit seinem Cyborg-Körper zurechtkam.
    Dr. Yueh war wie ein überängstlicher Vater und machte sich ständig Sorgen um seinen Patienten. Er hatte seine Funktionen und die Nervenimpulsrate getestet, bis Rhombur dem Suk-Arzt den Zutritt zu seinen Privatgemächern verboten hatte.
    Mit Tessias Ermutigung ließ sich Rhombur jetzt nicht mehr irritieren, wenn er neugierige oder mitleidige Blicke erntete. Er bekämpfte die instinktiven Reaktionen anderer Menschen auf sein Aussehen mit einem breiten Grinsen. Durch sein humorvolles Wesen beschämte er sie so sehr, dass sie ihn schließlich akzeptierten.
    Unter dem dicht bewölkten Himmel auf dem Raumhafen von Cala City beobachteten die beiden Männer das gedämpfte Leuchten der Ionenspur des sich nähernden Shuttles. Als ein leichter Regen einsetzte, atmeten Rhombur und Duncan tief die salzige Luft ein und genossen die Feuchtigkeit auf Haut und Haaren.
    Das Gildeshuttle brachte sich über einem markierten Landeplatz in Position und berührte die Oberfläche Caladans. Mehrere Leute drängten sich vor, um die aussteigenden Passagiere zu begrüßen.
    Gurney Halleck und Thufir Hawat trugen

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