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Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Titel: Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Ziel zu erreichen, einen Garten Eden auf dem Wüstenplaneten zu schaffen. Sein Sohn Liet jedoch war noch jung und unerfahren.
    Liet hockte auf der Matratze und lauschte dem kaum wahrnehmbaren Summen der Maschinen, die die Luft des Sietches umwälzten. Neben ihm atmete Faroula leise. Sie schien wach zu sein, aber stumm ihren Gedanken nachzuhängen. Es geschah häufig, dass sie ihren Mann einfach nur mit ihren tiefblauen Augen ansah.
    »Meine Sorgen verhindern, dass du Ruhe findest, Liebste«, sagte er zu ihr.
    Faroula massierte seine Schultern. »Deine Gedanken sind auch meine Gedanken, Liebster. Mein Herz empfindet deine Sorgen und deine Leidenschaft.«
    Er küsste ihre Hand. Sie streichelte den dünnen rotblonden Bart, der ihm gewachsen war. »Sorge dich nicht. In dir fließt das Blut und der Traum von Umma Kynes.«
    »Aber werden es auch die Fremen sehen?«
    »Unser Volk mag gelegentlich schwer von Begriff sein, aber es ist nicht blind.«
    Liet-Kynes hatte sie schon seit Jahren geliebt. Faroula war eine Fremen-Frau, die Tochter des alten Heinar, des einäugigen Naib des Sietches. Sie kannte ihren Platz in der Ordnung der Dinge. Sie war die beste Heilerin des Stammes, und ihre größte Leistung war es gewesen, Liets von Kummer geplagte Seele wieder gesund zu machen. Sie wusste, wie sie ihren Mann lieben und berühren musste.
    Trotzdem sorgte er sich wegen der Herausforderung, die das Treffen für ihn darstellte, und zog Faroula an sich, um sie auf der noch warmen Pritsche zu umarmen. Doch sie küsste und streichelte seine Unsicherheit fort und verlieh ihm neue Kraft.
    »Ich werde bei dir sein, Liebster«, sagte Faroula, obwohl Frauen nicht zugelassen waren, wenn sich die Naibs der verstreuten Sietches versammelten, um seine Worte zu hören. Sobald sie ihre Wohnung verlassen hatten, würden Liet und seine Frau auf Distanz gehen, zu Fremden innerhalb ihrer Kultur werden. Aber er wusste, was Faroula meinte. Sie würde in der Tat bei ihm sein. Dieses Wissen erfreute sein Herz.
    Vor dem Eingang hing ein farbenfroher Wandteppich aus Gewürzfaser, in den die Frauen des Sietches eine inspirierende Darstellung des Gipsbeckens gewoben hatten, wo sein Vater ein üppiges Treibhausprojekt zur Demonstration seiner Träume eingerichtet hatte. Das Gewebe zeigte fließendes Wasser, Kolibris, Obstbäume und bunte Blumen. Liet schloss die Augen und stellte sich den Duft der Pflanzen vor, spürte die feuchte Luft auf den Wangen.
    »Ich hoffe, ich werde heute etwas leisten, worauf du stolz wärst, Vater«, murmelte er leise wie im Gebet.
    Tragischerweise war die von der Feuchtigkeit aufgeweichte Höhlendecke eingestürzt und hatte Pardot und mehrere seiner Helfer unter sich begraben. Seit diesem schrecklichen Tag war kaum ein Jahr vergangen, aber Liet kam es schon viel länger vor. Er bemühte sich, die Stiefel des großen Visionärs auszufüllen.
    Das Alte muss stets dem Neuen weichen.
    Heinar, der alternde Naib, würde möglicherweise schon bald die Führung des Rotwall-Sietches abgeben, und viele Fremen gingen davon aus, dass Liet als neuer Naib seinen Platz einnehmen würde. Das Fremen-Wort aus dem uralten Chakobsa hatte die Bedeutung »Diener des Sietches«. Liet hegte keinerlei persönliche Ambitionen, er wollte nur seinem Volk dienen, gegen die Harkonnens kämpfen und weiter daran arbeiten, die Wüste in einen grünen Garten zu verwandeln.
    Liet war nur zur Hälfte ein Fremen, aber seit seinem ersten Atemzug, seit den ersten Herzschlägen außerhalb des Mutterleibs, war er mit ganzer Seele ein Fremen gewesen. Als der neue Imperiale Planetologe, als Nachfolger des großen Träumers Pardot Kynes, konnte Liet seine Arbeit nicht auf einen einzelnen Stamm beschränken.
    Bevor die letzten Anführer eintrafen und die große Versammlung begann, musste Liet seine täglichen Pflichten als Planetologe erfüllen. Obwohl er Shaddam IV. weder als Menschen noch als Imperator schätzte, blieb seine wissenschaftliche Arbeit ein bedeutender Teil seines Lebens. Jeder Augenblick seiner Existenz war so kostbar wie Wasser, und er wollte keinen Tropfen vergeuden.
    Jetzt war er hellwach und zog sich eilig an. Als der Tag anbrach und die Landschaft in orangefarbenes Licht getaucht wurde, war er bereits in seinem neuen Destillanzug draußen. Selbst zu dieser frühen Stunde waren der Sand und die Steine warm, und Hitzeteufel tanzten über der Wüste. Er lief über einen Felsgrat, nur wenige hundert Meter vom Sietch-Eingang entfernt.
    In einer Mulde

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