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Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Titel: Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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richtige Untertanen des Imperiums. Für sie waren die Harkonnens Eindringlinge, nicht mehr als zeitweilige Besatzer, die eines Tages den Planeten verlassen würden, um durch ein anderes Haus ersetzt zu werden. Irgendwann würden die Fremen ihre Welt beherrschen. Das sagten ihre Legenden voraus.
    »In dieser großen Versammlung müssen wir als freie Männer über unsere Möglichkeiten sprechen. Wir müssen selbst aktiv werden, um unsere Lebensweise zu bewahren, ohne Rücksicht auf den Imperator und die idiotische Politik des Imperiums.«
    Während er sprach und nach einer gemeinsamen Basis suchte, während der Funke der Leidenschaft in seinem Herzen brannte, spürte er, dass sich Faroula irgendwo im kühlen Schatten aufhielt, jedem seiner Worte lauschte und ihm Kraft gab.

25
     
    Die Trümmer der wiederholten Versuche des Menschen, das Universum zu beherrschen, sind entlang der schmutzigen Strände der Geschichte verstreut.
    Theater-Graffiti in Ichan City, Jongleur
     
     
    Die helle und überladen ausgestattete Passagierlounge des Wayku-Transitschiffs erinnerte ihn an den Bühnenaufbau eines surrealistischen Theaterstücks. Die Farben waren zu knallbunt und plakativ. Tyros Reffa war ein anonymer Passagier der Mittelklasse und wusste, dass sein Leben nie mehr wie früher sein würde. Die durchgesessenen Sitze, die grellen Schilder und durchdringend riechenden Erfrischungsgetränke trösteten ihn auf merkwürdige Art und Weise. Die nichtssagenden Ablenkungen zerstreuten seine Sorgen.
    Er hatte sich auf seiner Reise weit von Zanovar und dem Haus Taligari entfernt.
    Niemand nahm Notiz von Reffas Namen, niemand interessierte sich für sein Flugziel. Sein Anwesen war so präzise attackiert worden, die Spione des Imperiums hatten sich so gezielt nach ihm erkundigt, dass Shaddam Corrino einfach glauben musste, dass sein illegitimer Halbbruder auf Zanovar eingeäschert worden war.
    Warum hätte er mich nicht einfach in Ruhe lassen können?
    Reffa versuchte den Lärm der allgegenwärtigen Verkäufer auszublenden. Es waren hartnäckige und manchmal recht sarkastische Händler mit dunklen Sonnenbrillen, die alles von Gewürzbonbons bis zu gebratenem Curry-Schwurm feilboten. Er hörte immer noch die wummernde, atonale Musik, die aus ihren Ohrhörern drang. Er gab sich alle Mühe, sie zu ignorieren, und nach mehreren Stunden ließen die Wayku-Händler ihn endlich in Frieden.
    Reffas Hände waren rau und aufgesprungen. Er hatte sie mehrmals mit der aggressivsten Seife geschrubbt, aber er hatte sie trotzdem nicht vom Geruch nach Tod und Rauch säubern können, der daran klebte. Er hatte immer noch das Gefühl, Ruß unter den Fingernägeln zu haben.
    Er hätte niemals heimkehren sollen ...
    Mit geröteten und verweinten Augen war er in seinem privaten Skimmer über die Eiternarbe seines Anwesens geflogen. Er hatte Beamte bestochen, erschöpfte Wachposten in die Irre geführt und war in die verbotenen Zonen vorgedrungen.
    Von seinem wunderschönen Haus und den gepflegten Gärten war nichts mehr übrig. Gar nichts.
    Ein paar zusammengeschmolzene Steinsäulen, das umgestürzte Becken eines Springbrunnens, aber keine Spur seines prächtigen Herrenhauses oder der üppigen Farngärten. Der treue Charence war zu Asche verbrannt worden, nur noch ein Schatten am Boden, die letzte Spur eines einstmals bedeutenden menschlichen Wesens.
    Reffa war gelandet, auf den übel stinkenden Boden getreten und von einer erstickenden Stille umgeben gewesen. Geschwärzte Steine und verkohltes Gras knirschten unter seinen Sohlen. Er bückte sich, um mit den Fingern etwas Asche aufzuheben, als könnte er darin eine verborgene Botschaft entdecken. Er grub tiefer, doch er fand nicht den kleinsten überlebenden Grashalm, nicht das winzigste Insekt. Die Welt war auf schmerzhafte Weise still, ohne jeden Lufthauch oder Vogelgesang.
    Tyros Reffa hatte niemals irgendjemanden behelligt. Er war mit seinem Leben vollauf zufrieden gewesen. Dennoch hatte sein Halbbruder versucht, ihn zu ermorden, um eine potenzielle Gefährdung seines Thronanspruchs aus dem Weg zu schaffen. Vierzehn Millionen Menschen waren beim verpfuschten Attentat gegen einen einzigen Mann ums Leben gekommen. Es war unfassbar, selbst angesichts eines Monstrums wie Shaddam, doch Reffa wusste, dass es die Wahrheit war. Der Goldene Löwenthron war mit dem Blut der Ungerechtigkeit befleckt. Reffa fühlte sich an die Monologe der großen Tragödien erinnert, in denen er einst auf Jongleur aufgetreten war.

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