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Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Titel: Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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zumindest.
    Harishka unterbrach seine Gedanken und setzte die volle Macht der Stimme ein. »Beantworten Sie unsere Fragen!«
    Die Erfinder erstarrten wie gelähmt.
    Die Ehrwürdige Mutter Lanali sprach als Nächste und setzte ebenfalls die erbarmungslose Stimme ein. Ihr herzförmiges Gesicht wirkte nun düster wie eine Sturmwolke. »Sie waren Freunde von Chobyn. Sagen Sie uns, was Sie über diese Erfindung wissen. Wie können wir die Technik rekonstruieren?«
    Cienna entfernte den Rest der Elektroplane und legte die beschädigte Hülle frei. Die Ehrwürdigen Mütter arbeiteten als Gruppe und fragten die Richesianer mit Bene-Gesserit-Techniken aus, die es ihnen ermöglichten, selbst winzigste Details in Erfahrung zu bringen. Sie registrierten den leisesten Zweifel und jedes Anzeichen der Unwahrheit oder Übertreibung.
    Unter dem kalten Himmel von Wallach IX stellten die Schwestern den drei hilflosen Männern jede erdenkliche Frage. Es war ein gnadenloses Verhör, das jeden Hinweis zutage fördern sollte, ob sich Chobyns geheime Technik rekonstruieren ließ. Sie mussten es wissen.
    Obwohl die richesische Gruppe nicht an den Behauptungen der Schwestern zweifelte, was die Fähigkeiten des Schiffs betraf, wurde bald klar, dass ihr ehemaliger Kollege ein Einzelgänger gewesen war, der das Projekt im Alleingang entwickelt hatte, vermutlich unter der Schirmherrschaft des Hauses Harkonnen. Chobyn hatte sich mit keinem anderen Wissenschaftler beraten und keine Aufzeichnungen hinterlassen.
    »Also gut«, sagte Harishka schließlich. »Das Geheimnis ist sicher. Es wird verblassen und irgendwann völlig verschwunden sein.«
    Obwohl sie keinerlei Widerstand leisten konnten, schienen die drei entführten Erfinder immer noch zu befürchten, von den Hexen auf irgendeine unvorstellbar schreckliche Art zu Tode gefoltert zu werden. Vielleicht hatte sogar Cristane zu einer derartigen Lösung des Problems geraten.
    Aber wenn alle drei Männer verschwanden oder einem allzu opportunen Shuttle-Unfall zum Opfer fielen, würden Premierminister Ein Calimar und der alte Graf Ilban Richese zu viele Fragen stellen. Die Bene Gesserit konnten es sich nicht leisten, sich verdächtig zu machen.
    Im Steinbruch versammelten sich die Schwestern mit verkniffenen und bedrohlichen Gesichtern um die Richesianer. Die schwarzen Gewänder ließen sie wie große Raubvögel aussehen.
    Schließlich sprachen die Bene Gesserit und flüsterten im Chor.
    »Ihr werdet vergessen.«
    »Ihr werdet keine Fragen stellen.«
    »Ihr werdet euch nicht erinnern.«
    Unter günstigen Bedingungen konnten ausgebildete Schwestern diese »Resonanzhypnose« einsetzen, um falsche Erinnerungen oder andere Sinneswahrnehmungen zu suggerieren. Sie hatten eine ähnliche Methode gegen Baron Harkonnen angewendet, als er mit Rachegelüsten zur Mütterschule gekommen war.
    Cristane unterstützte die Hypnose und koordinierte ihre mentalen Kräfte mit denen der Ehrwürdigen Mütter. Gemeinsam woben sie ein neues Geflecht aus Erinnerungen, damit Haloa Rund und seine zwei Kollegen ihren Vorgesetzten eine glaubwürdige Geschichte erzählen konnten.
    Die drei Männer würden sich nur noch an eine langweilige Konferenz auf Wallach IX erinnern, an wenig ergiebige Diskussionen über Pläne, wie sich die technische Ausrüstung der Mütterschule verbessern ließ. Letztlich war nichts dabei herausgekommen. Die Schwestern hatten nicht überzeugt werden können. Niemand würde weitere Fragen stellen.
    Die Bene Gesserit hatten alles erfahren, was sie wissen wollten.

28
     
    In einer Gesellschaft, in der harte Fakten bestenfalls ungewiss sind, muss man bei der Manipulation der Wahrheit Vorsicht walten lassen. Der Schein wird zur Wirklichkeit. Die Wahrnehmung wird zur Tatsache. Nutze es zu deinem Vorteil.
    Kronprinzessin Herade,
    Eine Fibel über die Subtilitäten der Kultur des Imperiums
     
     
    Der Anstandslehrer von Chusuk blickte sich nur kurz in der klobigen Burg Harkonnen um und sagte mit einem schweren Seufzer: »Ich schätze, wir haben keine Zeit zum Umdekorieren, oder?«
    Piter de Vries drängte den feingliedrigen, stutzerhaften Mann in den Saal der Spiegel, wo er ihn mit dem Baron und der Bestie Rabban bekannt machte. »Mephistis Cru kommt mit besten Referenzen von der Chusuk-Akademie. Er hat die Töchter und Söhne vieler Adelshäuser ausgebildet.«
    Begleitet von einer Armee verzerrter Spiegelbilder bewegte sich Cru wie ein Balletttänzer. Sein schulterlanges braunes Haar war zu vollen Locken

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