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Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Titel: Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Ihnen demonstrieren. Gehen Sie einfach durch den Raum. Seien Sie so anmutig wie möglich, aber machen Sie vorsichtige Schritte, damit die Stinkbälle nicht herabfallen.«
    »Tu, was der Mann dir vorgeschlagen hat, Rabban«, sagte der Baron. »Es ist ein Experiment.«
    Die Bestie marschierte mit den üblichen stapfenden Schritten durch den Raum. Rabban hatte nicht einmal die Hälfte der Strecke zurückgelegt, als ihm die rote Kugel von der Schulter rollte und auf der Lederweste zerplatzte. Erschrocken zuckte er zurück und verlor auch den grünen Stinkball, der vor seinen Füßen auf den Boden schlug. Im nächsten Augenblick war er in einen gelblich-braunen Nebel gehüllt, der einen furchtbaren Gestank verbreitete.
    Der Anstandslehrer kicherte leise. »Jetzt dürften Sie verstanden haben, was ich meinte.«
    Cru blieb keine Zeit für einen weiteren Atemzug, denn im nächsten Moment hatte sich Rabban auf ihn gestürzt und schloss seine dicken Finger wie einen Schraubstock um den weißhäutigen Hals des Mannes. Er drückte ihm in unbeherrschter Wut die Luftröhre zu – auf ähnliche Weise, wie er seinen Vater stranguliert hatte.
    Der stutzerhafte Mann kreischte und wehrte sich, aber gegen die Bestie konnte er nichts ausrichten. Der Baron beobachtete das Handgemenge noch ein paar Sekunden lang, aber er wollte dem Anstandslehrer keinen so schnellen und einfachen Tod gönnen. Schließlich teilte de Vries zwei gezielte Handkantenschläge aus, die Rabban hinreichend betäubten, um den gewürgten Mann aus seiner Reichweite zu zerren.
    Rabbans Gesicht war puterrot vor Wut, und der Baron musste husten, als sich die stinkende Wolke bis zu ihm ausbreitete. »Raus hier, Neffe!« Feyd-Rautha heulte. »Und nimm deinen kleinen Bruder mit!« Der Baron schüttelte den Kopf, sodass seine Backen wabbelten. »Der Mann hat Recht. Du bist ein Flegel. Ich bin dir dankbar, wenn du nicht auf dem Bankett erscheinst.«
    Rabban stand mit geballten Fäusten da und kochte vor Wut. Dann fügte der Baron hinzu: »Ich möchte, dass du die Gespräche unserer Gäste mit Abhörgeräten ausspionierst. Dabei wirst du wahrscheinlich viel mehr Spaß haben als ich.«
    Rabban grinste selbstgefällig, als ihm klar wurde, dass er keine weiteren Lektionen in gutem Benehmen über sich ergehen lassen musste. Er packte das Kind, das sich nun laut heulend über den Gestank seines älteren Bruders beklagte.
    Der Mentat half Mephistis Cru wieder auf die Beine. Das Gesicht des Lehrers war gerötet, und am mageren Hals zeigten sich bereits die Würgemale. »Ich ... ich werde mich jetzt um das Menü kümmern, Baron.« Mit unsicheren Schritten und noch halb benommen wankte der Berater durch eine Seitentür aus dem Solarium.
    Der Baron warf Piter de Vries einen bösen Blick zu, worauf der Mentat ein Stück zurückwich. »Geduld, mein Baron. Es besteht kein Zweifel, dass wir noch einen langen Weg vor uns haben.«

29
     
    Die Macht ist die instabilste aller menschlichen Errungenschaften. Vertrauen und Macht schließen sich gegenseitig aus.
    Axiom der Bene Gesserit
     
     
    Hidar Fen Ajidica trug einen großen schwarzen Beutel und lief zügig an zwei Sardaukar-Wachen in der Untergrundstadt vorbei. Die imperialen Soldaten standen in perfekter Haltung da und blinzelten nicht einmal, als der Forschungsmeister sie passierte. Anscheinend hielten sie ihn ihrer Beachtung nicht würdig.
    Nachdem er nun erfahren hatte, wie er die Ajidamal-Produktion drastisch steigern konnte, konsumierte Ajidica regelmäßig größere Mengen des synthetischen Gewürzes. Er lebte ständig im angenehmen Zustand der Bewusstseinserweiterung. Seine Intuition war schärfer als jemals zuvor. Die Droge überstieg seine kühnsten Erwartungen. Ajidamal war nicht nur ein Melange-Ersatz, es war viel besser als Melange.
    Sein gesteigertes Bewusstsein bemerkte ein winziges Reptil, das über die raue Felswand kroch. Draco volans, eine »fliegende Drachenechse«, die wie viele ihrer Artgenossen seit der Tleilaxu-Invasion von der Oberfläche in die unterirdischen Höhlen vorgedrungen war. Die stumpfe, schuppige Haut blitzte kurz auf, dann huschte das Tier davon.
    Auch Ameisen, Käfer und Kakerlaken hatten den Weg in die unterirdische Stadt gefunden. Ajidica hatte verschiedene Ausrottungsmaßnahmen angeordnet, um das Ungeziefer von seinen antiseptischen Laboratorien fernzuhalten, doch bislang ohne Erfolg.
    Voller Enthusiasmus schritt Ajidica durch das orangefarbene Licht einer Sicherheitsschleuse und drang weiter in

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