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Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Titel: Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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eines Wunsches, ihr Zugeständnisse machen zu wollen. Ganz gleich, worum es ging, er hatte die Kunst vervollkommnet, hohe Mauern um sein Herz zu errichten. »Du vergisst, wer du bist.«
    Sie stellte ihr Weinglas so abrupt ab, dass der feine Kristall beinahe zersplittert wäre. Das Glas kippte auf der unebenen Kiste um und verschüttete den Rest des Weines über das Holz. Jessica überraschte Leto, als sie unvermittelt zur Speisekammertür ging. »Wenn du nur wüsstest, was ich aus Liebe zu dir getan habe.« Sie ordnete ihre Kleidung und ging hinaus.
    Leto empfand eine tiefe Zuneigung zu ihr, auch wenn er sie nicht immer verstand. Er folgte ihr durch die Korridore der inneren Burg, ohne auf die neugierigen Blicke der Diener zu achten. Er wollte, dass sie ihm wieder wohlgesinnt war.
    Mit leisen Schritten bewegte sie sich schnell durch die Lichtsphären der Leuchtgloben und betrat ihr Privatgemach. Sie wusste, dass er ihr folgte, dass er vermutlich immer wütender wurde, weil sie ihn dazu provoziert hatte, ihr hinterherzulaufen.
    Leto blieb an der Schwelle zu ihrer Suite stehen. Zitternd wirbelte sie herum, um ihm in die Augen zu sehen. In diesem Moment wollte sie ihre Wut nicht mehr unterdrücken. Sie wollte sie spüren und herauslassen. Doch auf seinem Gesicht standen die Narben der Sorge – nicht nur die Trauer um den tragischen Tod von Victor und Kailea, sondern auch um seinen ermordeten Vater. Es stand ihr nicht zu, ihm weitere Schmerzen zuzufügen ... aber es stand ihr als Bene Gesserit auch nicht zu, ihn zu lieben.
    Sie spürte, wie ihr Zorn verebbte.
    Leto hatte den alten Herzog geliebt. Paulus Atreides hatte ihn in imperialer und ehelicher Politik unterrichtet. Seine strengen Regeln ließen keine wahre Liebe zwischen Mann und Frau zu. Weil er die Ratschläge seines Vaters befolgt hatte, war die Zuneigung seiner ersten Konkubine in Verrat und Mord umgeschlagen.
    Aber Leto hatte auch mit ansehen müssen, wie sein Vater von einem durch Drogen aufgeputschten salusanischen Stier zu Tode getrampelt wurde, worauf er bereits in jungen Jahren das Amt des Herzogs hatte übernehmen müssen. Was war so falsch daran, dass er seinen neuen Sohn nach Paulus benennen wollte? Morgen würde sie nach Kaitain abreisen und ihn vielleicht monatelang nicht sehen. Als Schwester der Bene Gesserit gab es für sie nicht einmal die Garantie, dass man ihr gestattete, jemals nach Caladan zurückzukehren. Vor allem, wenn man erfuhr, welches Geschlecht das Baby hatte.
    Ich will mich nicht so von ihm verabschieden.
    Sie sprach, bevor der Herzog etwas sagen konnte. »Ja, Leto. Wenn das Kind ein Junge ist, soll sein Name Paul sein. Wir müssen uns nicht mehr darüber streiten.«
     
    * * *
     
    Als die Fischerboote am frühen Morgen den Hafen von Cala City verließen, um sich durch ferne Seetangfelder zu pflügen, machte sich Jessica für die Abreise bereit.
    Aus dem Korridor hörte sie ein hitziges Streitgespräch, das im Privatbüro des Herzogs geführt wurde. Die Tür war einen Spalt weit geöffnet, und sie sah, das Gaius Helen Mohiam in schwarzen Gewändern auf einem hohen Stuhl im Zimmer saß. Nachdem sie jahrelang an der Mütterschule von ihr ausgebildet worden war, hatte sie die Stimme sofort erkannt.
    »Die Schwesternschaft hat die einzig mögliche Entscheidung getroffen, Herzog Atreides«, sagte Mohiam. »Wir verstehen selbst nichts von diesem Schiff oder der verwendeten Technik, und wir haben nicht die Absicht, anderen Häusern irgendwelche Hinweise zu geben – nicht einmal dem Haus Atreides. Mit allem gebührenden Respekt, Herr, aber Ihrer Bitte kann nicht stattgegeben werden.«
    Jessica kam leise näher. Im Büro hielten sich noch weitere Personen auf. Sie identifizierte die Stimmen von Thufir Hawat, Duncan Idaho und Gurney Halleck.
    Gurney tobte: »Was soll die Harkonnens daran hindern, es erneut gegen uns einzusetzen?«
    »Sie können die Waffe nicht reproduzieren. Der Erfinder steht allem Anschein nach nicht mehr zur Verfügung – weil er höchstwahrscheinlich tot ist.«
    »Die Bene Gesserit haben uns auf diese Angelegenheit aufmerksam gemacht, Ehrwürdige Mutter«, schnauzte Leto. »Sie haben mir höchstpersönlich von der Intrige der Harkonnens gegen meine Person berichtet. All die Jahre habe ich nicht auf die Stimme meines Stolzes gehört und diese Informationen nicht dazu verwendet, meinen guten Ruf wiederherzustellen. Aber jetzt geht es um eine Sache von allergrößter Bedeutung. Zweifeln Sie an meiner Fähigkeit, die Waffe

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