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Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Titel: Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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pelzgefütterten Lederweste, den mit Stahlkappen verstärkten Stiefeln und dem breiten Gürtel, an dem seine Inkvine-Peitsche hing. Sein kurzes Haar war zerzaust. Cru konnte seine Bestürzung kaum verbergen, doch er rang sich dazu durch, seine Aufmerksamkeit wieder dem Baron zu widmen. »Wir wollen uns zunächst nur mit Ihnen beschäftigen.«
    Als ihm etwas einfiel, schnippte er mit den Fingern und sah de Vries an. »Bitte besorgen Sie die Gästeliste für das Bankett. Ich möchte ein paar spezielle Komplimente vorschlagen, die auf das Profil der Anwesenden zugeschnitten sind, damit es dem Baron leichter fällt, ihre Gunst zu gewinnen.«
    »Komplimente!« Rabban musste ein Kichern unterdrücken, während der Baron ihm einen strengen Blick zuwarf.
    Crus größte Fertigkeit schien darin zu bestehen, Beleidigungen zu ignorieren. Er holte sich einen mit Markierungen versehenen Stab, der so lang wie sein Unterarm war und nahm die Maße des Barons. »Entspannen Sie sich. Ich bin wegen dieses Banketts genauso aufgeregt wie Sie. Wir werden nur die allerbesten Weine aussuchen ...«
    »Aber nicht von Caladan!«, warf Rabban ein. Der Baron stimmte ihm zu.
    Cru presste die Lippen zusammen. »Also gut, dann die zweitbesten. Wir präsentieren den Gästen die beste Musik und das beste Essen, das sie jemals genossen haben. Nicht zu vergessen die Unterhaltung. Wir müssen uns für eine Form des Vergnügens entscheiden, die sich mit ihren persönlichen Vorlieben deckt.«
    »Wir haben bereits einen Gladiatorenkampf angesetzt«, sagte der Baron. »Das ist eine altehrwürdige Tradition auf Giedi Primus.«
    Das Gesicht des Beraters zeigte blankes Entsetzen. »Auf gar keinen Fall, mein Baron! Keine Gladiatoren! Ich bestehe darauf! Blutvergießen wird dem Landsraad ein völlig falsches Bild vermitteln. Wir möchten doch, dass die Aristokraten Sie gern haben .«
    Rabban sah aus, als hätte er Cru am liebsten in der Luft zerrissen. De Vries rief ihnen ins Gedächtnis: »Es ist ein Experiment, Baron.«
    Mehrere unangenehme Stunden lang stolzierte der Anstandslehrer durch den Raum und erging sich genüsslich in zahlreichen Details, die bedacht werden mussten. Er zeigte dem Baron, wie er essen sollte. Er demonstrierte die richtige Methode, Silberbesteck in der Hand zu halten, und zwar ohne die Ellbogen auf dem Tisch abzustützen. Cru benutzte den Maßstab, um dem Baron auf die Finger zu schlagen, sobald er einen Fehler machte.
    Später holte de Vries den kleinen Feyd-Rautha in den Trainingsraum. Der Junge wehrte sich und schrie. Zu Anfang war Cru vom Anblick des Kindes entzückt. »Wir müssen hart daran arbeiten, den Jungen anständig herauszuputzen. Zu einem adligen Stammbaum gehört ein tadelloses Benehmen.«
    Der Baron runzelte die Stirn, als er sich an seinen Halbbruder Abulurd erinnerte, den Schwächling und Vater des Kindes. »Wir bemühen uns bereits, die Versäumnisse in seiner Erziehung auszumerzen.«
    Dann wollte Cru den Gang des Barons beobachten. Er ließ den fetten Mann von einem Ende des Solariums zum anderen spazieren und musterte jeden einzelnen der gezierten, von den Suspensoren unterstützten Schritte. Er machte verschiedene Vorschläge, bis er nachdenklich einen Finger an die Lippen legte. »Nicht schlecht. Damit können wir schon ganz zufrieden sein.«
    Nun wandte sich Cru mit schulmeisterlich strenger Miene Rabban zu. »Aber Sie müssen erst noch die Grundlagen lernen. Wir müssen Ihnen beibringen, mit Anmut zu gehen.« Er sprach in singendem Tonfall. »Gleiten Sie durchs Leben! Mit jedem Schritt dringen Sie behutsam ein Stück in die Luft ein, die Sie umgibt. Sie dürfen nicht mehr trampeln. Es ist wichtig, dass Sie nicht wie ein Flegel auftreten.«
    Rabban schien kurz vor der Explosion zu stehen. Der Anstandslehrer ging zu einem kleinen Koffer, den er mitgebracht hatte. Er holte zwei Gallertkugeln hervor, die er vorsichtig wie Seifenblasen in den Händen hielt. Eine Kugel war rot, die andere dunkelgrün.
    »Halten Sie sich ganz ruhig, Mylord.« Dann legte er je eine Kugel auf Rabbans breite Schultern, wo sie im labilen Gleichgewicht verharrten. »Das sind Stinkbälle, ein Spielzeug von Chusuk. Kinder benutzen sie für kleine Streiche, aber sie sind gleichzeitig ein wirksames Unterrichtsmittel. Sie zerbrechen sehr leicht – und Sie können mir glauben, dass Sie das um jeden Preis vermeiden möchten!«
    Mit einem arroganten Schniefen füllte Cru seine Lungen mit dem Parfüm, das seine Kleidung umwehte. »Ich möchte es

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