Dune Legenden 01 - Butlers Djihad
Erleichterung zu zerschmelzen. »Wo ist sie?«
»Ist sie nicht bei der Armada?« Brigit runzelte die Stirn. »Sie ist vor ein paar Tagen losgeflogen, um Ihre Flotte abzufangen und Sie über den Stand unserer Vorbereitungen zu informieren.« Sie blinzelte irritiert. »Wir dachten, sie hätte Ihnen alle Informationen übermittelt.«
»Nein, wir hatten nur die Botschaft, die sie mir auf Salusa hinterlassen hat.« Xavier verspürte plötzlich eine schreckliche Beklemmung, und seine Stimme senkte sich zu einem kalten Flüstern. »Etwas muss schief gegangen sein. Ich hoffe, dass es nichts Schlimmes ist.«
* * *
Xavier kommandierte eine kleine Staffel Kindjals mit seinen besten Piloten ab. Serena war irgendwo auf Giedi Primus verschollen. Auf einem Planeten gab es eine überwältigende Zahl von Versteckmöglichkeiten, aber er schwor sich, dass er sie finden würde.
Was war geschehen, nachdem sie das Ingenieurteam auf der Insel im Eismeer verlassen hatte? War sie abgestürzt? War sie in Gefangenschaft geraten? Wibsens Dienstakte bewies, dass er ein ausgezeichneter Pilot war, und der umgebaute Blockadebrecher hätte eigentlich keine Probleme verursachen dürfen. Aber Serena und ihre Begleiter hatten auf keinen Funkspruch der Armada reagiert. Also konnte alles Mögliche passiert sein.
Bis zum Schlimmstmöglichen.
Die Armada hatte ihre Befehle für die letzte Phase der Zurückeroberung von Giedi Primus. Mit einer Luftbrücke wurden die Überlebenden aus dem verwüsteten Regierungskomplex von Giedi City gebracht. Er hoffte, dass es Serena nicht dorthin verschlagen hatte.
In zehn Kilometern Höhe, genau über der Zitadelle, in der einst Magnus Sumi residiert hatte, ging die Schwadron in Stellung. Es wurde höchste Zeit für dieses Manöver. Es war erst wenige Monate her, dass er und sein Inspektionsteam in diesen Gebäuden vom Magnus zum Bankett eingeladen worden waren.
Nun musste Omnius wie ein Krebsgeschwür aus der Haut von Giedi Primus herausoperiert werden.
Xavier zögerte, während er über der verwundeten Metropole kreiste. Seine Eingeweide verkrampften sich, dann gab er seinen Leuten endlich den Befehl. Die Kindjals entluden ihre tödliche Fracht.
Xavier schloss die Augen, doch dann zwang er sich dazu, das schreckliche Ende zu beobachten. Nur diese Lösung war sicher. Selbst wenn Teile des Allgeistes in den Substationen rund um Giedi Primus existierten, würden die Eroberer gnadenlos sämtliche Reste von Omnius auslöschen. Doch als Erstes mussten die Menschen den Computerkern vernichten, der sich wie eine böse Insektenkönigin in den Zitadellenkomplex eingenistet hatte, von jeder Infrastruktur abgeschnitten und aller dienstbaren Roboter entledigt.
Durch die Wolken und Rauchfetzen beobachtete Xavier, wie ein Dutzend Thermalbomben zündeten und sich grelle Feuerbälle über dem Zentrum von Giedi City ausbreiteten. Die Regierungsgebäude wurden dem Erdboden gleichgemacht. Noch vier Blocks weiter wurde Stein geschmolzen, Stahl in Asche verwandelt, Glas verdampft. Da unten hatte nichts überlebt.
Ein bittersüßer Sieg ... aber nichtsdestoweniger ein Sieg.
* * *
Auf einer Inspektionstour zwei Tage später dokumentierten Tercero Harkonnen und sein Führungsstab die Schäden, die Giedi City erlitten hatte. Sie wussten bereits vorher, was sie erwartete, aber die Tatsachen versetzten ihnen dennoch einen Schock.
Xavier holte zitternd Luft und versuchte sein Gewissen damit zu trösten, dass sie Omnius besiegt hatten. Die Menschheit hatte sich diesen Planeten zurückgeholt.
Aber von Serena gab es keine Spur.
44
Es gibt immer einen Ausweg. Man muss ihn nur erkennen.
Vorian Atreides
Als die Dream Voyager im Verlauf des langen Update-Rundfluges endlich das Planetensystem von Ophiuchi B erreichte, versuchte Seurat, mit dem erst vor kurzem etablierten Omnius-Netzwerk auf Giedi Primus Kontakt aufzunehmen. Wenn General Agamemnon wie angekündigt die Hrethgir-Welt erobert hatte, würden sie mitten im geschäftlichen Zentrum dieser Welt die übliche Maschinenzitadelle vorfinden. Sein Vater könnte seinen Memoiren ein weiteres ruhmreiches Kapitel hinzufügen.
Vorian stand während des Anfluges hinter dem Robotercaptain und beobachtete die Instrumente. »Ich wette, da unten muss noch eine Menge organisiert und umstrukturiert werden.« Er brannte auf die Gelegenheit, eine Welt besuchen zu können, die sich im Übergangsstadium von der menschlichen Anarchie zur effizienten Maschinenherrschaft
Weitere Kostenlose Bücher