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Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Titel: Dune Legenden 01 - Butlers Djihad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Letzte, das ihr einen festen Halt gab. Diese Neuigkeit schien sie tiefer zu erschüttern als die grobe Behandlung, die sie seit der Gefangennahme hatte erdulden müssen.
    Mit einer wegwerfenden Geste erwiderte Iblis: »Jede einzelne Zelle Ihres Körpers geht mich etwas an – zumindest so lange, bis ich Sie Ihrem neuen Herrn übergeben habe. Anschließend erlaube ich mir vielleicht, Ihr Schicksal zu bedauern.«
    Der unabhängige Roboter würde zweifellos interessante Experimente an der Frau und dem Fötus durchführen ...

47
     
    Die Psychologie des menschlichen Tieres ist sehr formbar, da seine Persönlichkeit von der Nähe zu anderen Artgenossen und dem Druck, der von ihnen ausgeübt wird, abhängig ist.
    Erasmus, Labornotizen
     
     
    Erasmus' Villa ragte hoch auf einem Hügel auf, von dem der Blick aufs Meer hinausging. Auf der Landseite erhob sich das Hauptgebäude vor einem hübschen gepflasterten Platz unter hohen Türmen; auf der Küstenseite drängte sich eine Ansammlung überfüllter Sklavenbaracken, in denen die menschlichen Gefangenen wie Vieh eingepfercht waren.
    Wenn er von den hohen Balkonen herabschaute, fand der Roboter den Kontrast äußerst reizvoll.
    Er gab seinem Polymergesicht einen väterlichen Ausdruck und beobachtete, wie zwei Wachroboter eine Sklavenbehausung durchsuchten. Sie sollten ihm zwei Zwillingsschwestern bringen, die er für seine heutigen Experimente benötigte. Die verängstigten Menschen flüchteten, doch Erasmus sah keinen Anlass, sein Gesicht zu einer Maske der Besorgnis zu verändern. Seine zahlreichen optischen Fasern musterten aufmerksam die mageren, verschmutzten Gestalten.
    Er hatte die Mädchen vor einigen Tagen gesehen und ihr kurzes schwarzes Haar und die braunen Augen bemerkt, doch nun schienen sie sich irgendwo zu verstecken. Wollten sie mit ihm spielen? Die Wachroboter drangen in einen Tunnel ein, der zu einer anderen Baracke führte. Und kurz darauf übermittelten sie ihm: »Wir haben die Objekte lokalisiert.«
    Gut, dachte Erasmus und genoss die Aussicht auf die faszinierende Arbeit, die ihn erwartete. Er wollte feststellen, ob er eine der Zwillingsschwestern zwingen konnte, die andere zu töten. Es war ein entscheidendes Experiment, das ihm bedeutende Einsichten verschaffen würde, welchen Geltungsbereich die menschliche Moral besaß und wie dieser von Geschwistern definiert wurde.
    Es gefiel ihm besonders, mit eineiigen Zwillingen experimentieren zu können. Im Laufe der Jahre hatte er in seinem Labor Dutzende von Paaren untersucht und detaillierte medizinische und psychologische Berichte erstellt. Er hatte große Mühe auf gründliche vergleichende Autopsien verwendet und bis in den mikroskopischen Bereich die Unterschiede zwischen Geschwistern analysiert, die exakte genetische Kopien waren. Die Sklavenhalter in den überfüllten Unterkünften hatten die Anweisung, ihn ständig mit weiteren Exemplaren zu versorgen.
    Schließlich standen die schwarzhaarigen Zwillinge vor ihm. Sie wanden sich im Griff der Wachroboter. Er gab seinem Gesicht den Ausdruck eines beruhigenden Lächelns. Eins der Mädchen spuckte ihm auf die spiegelglatte Polymerhaut. Erasmus fragte sich, warum Speichel so negative Konnotationen für Menschen besaß. Das Sekret war unschädlich und ließ sich problemlos abwischen. Menschliche Verhaltensweisen versetzten ihn immer wieder in Erstaunen.
    Kurz bevor Erasmus sein Anwesen auf Corrin verlassen hatte, hatten zweiundzwanzig Sklaven ihren Augenschutz abgenommen und in die glühende rote Riesensonne gestarrt, worauf sie erblindet waren. Ein ungehorsames, widerspenstiges und obendrein dummes Verhalten. Was wollten sie mit dieser Demonstration bezwecken, außer dass sie als Sklavenarbeiter nutzlos wurden?
    Sie hatten erwartet, getötet zu werden, und Erasmus war bereit gewesen, ihnen diesen Gefallen erweisen. Aber er wollte sie nicht zu Märtyrern machen. Stattdessen hatte er sie unbemerkt von den anderen Arbeitern getrennt, damit sie sie nicht mit rebellischen Ideen anstecken konnten. Als Blinde konnten sie weder Nahrung auftreiben noch dafür arbeiten. Er vermutete, dass sie mittlerweile in ihrer selbst verursachten Notlage verhungert waren.
    Trotzdem hatte er ihren Kampfgeist bewundert, ihren kollektiven Willen, sich gegen ihn zu stellen. Auch wenn die Menschen ständig Ärger machten, blieben sie faszinierende Studienobjekte.
    Ein Wächterauge summte in der Nähe und gab seltsame krächzende Geräusche von sich. Schließlich erklang Omnius'

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