Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Titel: Dune Legenden 01 - Butlers Djihad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
die Inzucht der Zensunni für diesen Defekt verantwortlich war.
    Der Wüstenmann griff in eine Tasche und zog eine kleine Dose hervor. Er öffnete sie und zeigte Keedair ein zusammengebackenes braunes Pulver. Dieser stippte die Spitze seines kleinen Fingers hinein.
    »Reine Melange. Sehr wirksam. In unseren Höhlendörfern benutzen wir sie zum Würzen unserer Getränke und Mahlzeiten.«
    Keedair kostete mit der Zunge vom Gewürzpulver an seiner Fingerspitze. Die Melange war stark und euphorisierend und gleichzeitig beruhigend. Er fühlte sich voller Energie und gleichzeitig entspannt. Sein Bewusstsein kam ihm klarer vor und nicht so getrübt wie durch Alkohol oder andere Drogen. Aber er hielt sich zurück, weil er keine übertriebene Begeisterung zeigen wollte.
    »Und wenn Sie über einen längeren Zeitraum Melange konsumieren«, sagte Dhartha, »hält es Sie gesund und jung.«
    Keedair sagte nichts dazu. Er hatte schon viele Behauptungen über Substanzen gehört, die angeblich wie ein »Jungbrunnen« wirkten. Er hatte noch nie erlebt, dass eine solche Behauptung den Tatsachen entsprach.
    Er klappte den Deckel der kleinen Dose zu und steckte sie in die Tasche, obwohl der Nomade nicht gesagt hatte, dass er sie ihm schenken wollte. Er stand auf. »Ich werde morgen zurückkommen. Dann reden wir weiter. Ich muss zuerst über alles nachdenken.«
    Der Naib brummte zustimmend.
    Keedair kehrte zu seinem Shuttle zurück, das am Rand des Raumhafens stand. In seinem Kopf überschlugen sich Zahlen und Gewinnabschätzungen. Seine Kollegen wären enttäuscht, wenn sie nicht einmal versuchten, auf Sklavenjagd zu gehen, aber Keedair würde ihnen in jedem Fall das vertraglich vereinbarte Minimum auszahlen. Er musste sich zunächst darüber klar werden, welche Möglichkeiten in dieser Droge steckten, bevor er mit den Nomaden über Preise verhandelte. Arrakis lag sehr weit von den üblichen Handelsrouten entfernt. Die Idee faszinierte ihn, aber er war sich nicht sicher, ob sich die exotische Substanz gewinnbringend exportieren ließ.
    Sein Realitätssinn sagte ihm, dass die Melange nie mehr als ein Kuriosum sein würde.

69
     
    Menschen sind Überlebenskünstler. Sie tun etwas und versuchen gleichzeitig, durch geschickte Täuschungen ihre wahren Motive zu verbergen. Das Schenken ist ein gutes Beispiel für ein Verhalten, mit dem sie letztlich egoistische Zwecke verfolgen.
    Erasmus,
    Notizen aus den Sklavenbaracken
     
     
    Es war kurz vor Mitternacht, und Aurelius Venport saß an einem langen Tisch aus Opalholz in einem großen Saal tief in der Höhlenstadt Rossak. Er hatte sich diesen Raum eingerichtet, um Drogenprospektoren, Biochemiker und Pharmahändler zu geschäftlichen Unterredungen zu empfangen, aber auch Zufa Cevna nutzte ihn gelegentlich für ihre privaten Zusammenkünfte.
    Trotz der späten Abendstunde hielt sich die führende Zauberin immer noch im gefährlichen Dschungel auf, um ihre jungen Schützlinge zu trainieren und sie auf weitere Selbstmordkommandos vorzubereiten. Venport wusste nicht, ob sich Zufa auf den nächsten Einsatz ihrer Freiwilligen freute oder sich davor fürchtete.
    Er hoffte sehr, dass seine Lebensgefährtin nicht auf wahnwitzige Ideen kam, aber vermutlich würde sie sich liebend gerne zur Märtyrerin machen. Zufa hielt nicht viel von ihm und warf ihm ständig seine angeblichen Fehler vor, aber Venport mochte die kühle, bleiche Zauberin trotzdem. Er wollte sie nicht verlieren.
    Zufa hätte eigentlich schon vor einer Stunde zurückkehren wollen, und so lange wartete er schon auf sie. Doch es hatte überhaupt keinen Zweck, wenn er ungeduldig wurde. Die hochmütige Zauberin hatte ihren eigenen Zeitplan und betrachtete seine Interessen als unbedeutend.
    Obwohl finstere Nacht herrschte, war der Höhlenraum in warmes, angenehmes Licht getaucht. Eine gelb schimmernde Kugel schwebte über dem Tisch, wie eine kleine, handliche Sonne für den Eigengebrauch. Norma hatte sie ihm als Geschenk von Poritrin geschickt. Es handelte sich um eine kompakte Lichtquelle, die von einem neuartigen Suspensorfeld, das sie entwickelt hatte, in der Schwebe gehalten wurde. Die Lampe funktionierte nach demselben Prinzip wie die üblichen Leuchtstreifen, aber wesentlich effizienter, weil das Licht gewissermaßen ein Abfallprodukt des Suspensoraggregats war. Norma bezeichnete sie als Leuchtglobus, und er hatte bereits über die Möglichkeiten einer kommerziellen Vermarktung nachgedacht.
    Venport nahm einen tiefen Schluck aus dem

Weitere Kostenlose Bücher