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Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Titel: Dune Legenden 01 - Butlers Djihad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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würde gerne zu Bett gehen«, sagte sie, ohne das Geschenk anzunehmen. »Meine Zauberinnen haben ihr Können bereits bewiesen. Solange die Maschinen die Welten der Liga bedrohen, haben wir keine Zeit, in irgendwelche Steine zu starren.«
    Er schüttelte den Kopf. Fiel es ihr wirklich so schwer, sein Geschenk einfach zu akzeptieren? Hätte sie nicht wenigstens ein freundliches Wort des Dankes für ihn haben können? Er fühlte sich so tief verletzt, dass ihn nicht einmal die Rinde trösten konnte, und er schrie: »Wenn wir für den Kampf gegen die Maschinen unsere Menschlichkeit aufgeben, hat Omnius schon jetzt gewonnen, Zufa!«
    Sie zögerte einen kurzen Augenblick, aber dann verzichtete sie auf eine Erwiderung. Stattdessen machte sie sich auf den Weg zu ihren Gemächern und ließ ihn allein im Saal zurück.

70
     
    Werden wir im Kampf ums Überleben unsere Menschlichkeit bewahren? Auch das, was das Leben angenehm macht – das Warme und Schöne –, gehört dazu. Aber wir werden all das nicht bewahren, wenn wir unsere Natur verleugnen, wenn wir unsere Gefühle, unsere Gedanken und unseren Körper verleugnen. Ohne Gefühle werden wir den Kontakt zum Universum verlieren. Ohne Gedanken können wir nicht reflektieren, was wir berühren. Und wenn wir den Körper verleugnen, lassen wir das Fahrzeug entgleisen, das uns alle durchs Leben trägt.
    Primero Vorian Atreides,
    Annalen der Armee des Djihad
     
     
    Die Erde. In einem leichten Sommerregen fuhr Vorian in einer prächtigen weißen Kutsche, die von vier tänzelnden weißen Hengsten gezogen wurde. Erasmus hatte dem Kutscherroboter befohlen, eine Uniform mit militärischen Abzeichen, goldenen Bändern und einem Dreispitz zu tragen, die nach historischem Bildmaterial angefertigt worden waren.
    Der extravagante Auftritt war ineffizient und überflüssig – und zudem anachronistisch –, aber der menschliche Trustee hatte gehört, dass der exzentrische Erasmus häufig unerklärliche Entscheidungen traf. Vorian konnte sich nicht vorstellen, warum ein so bedeutender Repräsentant des Allgeistes ausgerechnet ihn sprechen wollte.
    Vielleicht hatte Erasmus die Simulationen und Kriegsspiele zwischen Vor und Seurat studiert. Er wusste, dass dem wissbegierigen Roboter weitläufige Laboratorien zur Verfügung standen, in denen er das Wesen der Menschen zu ergründen versuchte. Aber welche Erkenntnisse könnte er sich von mir erwarten?
    Als die Räder der Kutsche über das Kopfsteinpflaster vor dem Herrenhaus ratterten, wischte Vor die Feuchtigkeit von der Fensterscheibe, die sich dort niedergeschlagen hatte. Selbst im Regen wirkte die imposante Villa im grogyptischen Stil großartiger als das regelmäßige Muster der auf Effizienz angelegten Städte. Das Gut schien eines Prinzen würdig.
    Das weitläufige Anwesen erstreckte sich über mehrere Hektar mit kunstvollen Gärten und so vielen ziegelgedeckten Gebäuden, dass sie beinahe ein kleineres Dorf bildeten. Die Fassade des Haupthauses war mit Balkonen, Säulen und geflügelten Wasserspeiern verziert, vor denen sich ein Empfangsplatz ausbreitete, der aus Springbrunnen, Skulpturen und kleineren Versammlungsflächen vor steinernen Nebengebäuden bestand und die Größe eines städtischen Marktplatzes hatte.
    Was mache ich hier?
    Zwei Menschen in Dienerlivrees näherten sich und wandten den Blick ab, als wäre ein Würdenträger der Denkmaschinen eingetroffen. Einer öffnete die Tür, und der andere half ihm beim Aussteigen. »Erasmus erwartet Sie bereits.« Die weißen Pferde tänzelten unruhig, vielleicht weil sie nur wenige Gelegenheiten hatten, sich im Freien zu bewegen.
    Ein Diener hielt einen Regenschutz, damit Vors Haar trocken blieb. Da er nur ein ärmelloses Hemd und leichte Hosen trug, fröstelte er. Es missfiel ihm, nass zu werden, was ihn nur an die Fehler und Schwächen seines menschlichen Körpers erinnerte. Wenn er ein Cymek wäre, hätte er mühelos seine interne Temperatur nachregulieren können, abgesehen von allen unangenehmen Sinnesempfindungen, die automatisch ausgeglichen wurden. Eines Tages.
    Drinnen wurde er von einer hübschen jungen Frau begrüßt. »Vorian Atreides?« Sie hatte exotische, lavendelfarbene Augen und verströmte ein Selbstbewusstsein, das in auffälligem Kontrast zu den unterwürfigen Dienern stand. Der Ansatz eines herausfordernden Lächelns spielte um ihre Lippen. »Sie sind also der Sohn des bösen Agamemnon.«
    Betroffen richtete sich Vorian ein Stück auf. »Mein Vater ist ein hoch

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