Dune Legenden 01 - Butlers Djihad
weit zu fliehen, in wirklich ernsthaften Schwierigkeiten steckte.
Als er sich in die Bar des heruntergekommenen Raumhafens setzte, schimmerte sein dreieckiger goldener Ohrring in der schwachen Beleuchtung. Sein schwarzer Zopf hing auf der linken Seite seines Kopfes herunter. Die Länge war ein Zeichen, dass er viele Jahre damit verbracht hatte, Reichtum anzuhäufen, den er großzügig, aber nicht sinnlos ausgab.
Er beobachtete die missgelaunten Einheimischen, die einen starken Kontrast zu einigen lauten und angeberischen Fremden bildeten, die sich in einer Ecke sammelten. Es waren raue Männer, die offenbar viel Geld zur Verfügung hatten, sich jedoch darüber beklagten, dass Arrakis nur wenige Möglichkeiten bot, etwas damit anzufangen.
Keedair legte einen Arm auf den Tresen aus zerkratztem Metall. Der Barkeeper war ein schlanker Mann mit extrem runzliger Haut. Er machte den Eindruck, als wären ihm sämtliche Flüssigkeit und alles Fett entzogen worden, sodass er wie eine Rosine geschrumpft war. Sein Kopf war kahl und mit Leberflecken übersät.
Keedair legte sein Bargeld auf den Tisch, Credits der Liga, die auch auf den Unverbündeten Planeten akzeptiert wurden. »Ich habe heute einen guten Tag. Was ist der beste Drink, den Sie anzubieten haben?«
Der Barkeeper bedachte ihn mit einem säuerlichen Lächeln. »Sind Sie auf etwas Exotisches scharf? Glauben Sie, auf Arrakis könnte es etwas geben, womit Sie Ihren Durst löschen können?«
Keedair verlor allmählich die Geduld. »Muss ich für das Gespräch extra bezahlen, oder können Sie mir meinen Drink auch so geben? Den Teuersten, den Sie haben. Was wäre das?«
Der Barkeeper lachte. »Das wäre Wasser, Herr! Wasser ist das kostbarste Getränk auf Arrakis.«
Er nannte einen Preis, der höher lag als die Summe, die normalerweise für hochwertigen Treibstoff verlangt wurde. »Für Wasser? Das glaube ich nicht.«
Keedair sah sich um, weil er sich vergewissern wollte, ob sich der Barkeeper einen Scherz auf seine Kosten erlaubte, doch die übrigen Gäste erweckten nicht diesen Eindruck. Er hatte gedacht, die klare Flüssigkeit in den kleinen Gläsern wäre farbloser Alkohol, aber es schien sich tatsächlich um Wasser zu handeln. Er bemerkte einen extravagant gekleideten einheimischen Händler, dessen weite Gewänder und auffälliger Schmuck ihn als reichen Mann auswiesen. In seinem Glas schwammen sogar ein paar Eiswürfel.
»Lächerlich«, sagte Keedair. »Ich weiß genau, wann man mich hereinzulegen versucht.«
Der Barkeeper schüttelte den Glatzkopf. »Hier ist es wirklich sehr schwierig, an Wasser heranzukommen, Herr. Alkohol kann ich Ihnen zu einem geringeren Preis anbieten, weil die Bewohner von Arrakis nichts trinken wollen, das sie zusätzlich dehydriert. Und wer zu viel Hochprozentiges genossen hat, neigt dazu, Fehler zu machen. Wenn Sie draußen in der Wüste nur einen Moment unaufmerksam sind, kann es Sie das Leben kosten.«
Schließlich begnügte Keedair sich mit einem fermentierten Gebräu namens »Gewürzbier«. Es hatte einen sehr intensiven Geschmack, der an Zimt erinnerte. Er fühlte sich durch das Getränk belebt und bestellte ein zweites Glas.
Er hegte zwar immer noch Zweifel, ob es profitabel wäre, die menschlichen Ressourcen von Arrakis auszubeuten, aber Keedair war trotzdem in Feierlaune. Sein großer Erfolg auf Harmonthep vor vier Monaten hatte ihm genügend Geld eingebracht, um ein Jahr davon leben zu können. Nach diesem Überfall hatte Keedair eine neue Mannschaft angeheuert, weil er seine Angestellten nie so lange beschäftigen wollte, dass sie bequem und selbstgefällig wurden. So würden die Tlulaxa keine guten Geschäfte machen. Keedair kümmerte sich selbst um alle Einzelheiten und steckte ordentliche Gewinne in die Tasche.
Er nahm einen weiteren Schluck vom Gewürzbier, das ihm immer besser schmeckte. »Woraus wird dieses Zeug gemacht?« Da keiner der Gäste an einem Gespräch interessiert zu sein schien, wandte er den Blick wieder dem Barkeeper zu. »Wird dieses Bier hier gebraut, oder ist es ein Import?«
»Ein arrakisisches Erzeugnis, Herr.« Als der Barkeeper grinste, falteten sich seine Runzeln wie eine seltsame Origami-Skulptur aus Leder. »Die Wüstenmänner bringen es in die Stadt, die Zensunni-Nomaden.«
Keedairs Aufmerksamkeit wurde geweckt, als der Name der buddhislamischen Sekte fiel. »Ich habe gehört, dass draußen in der Einöde einige Stämme leben. Wie finde ich diese Leute?«
»Wie Sie sie finden? «
Weitere Kostenlose Bücher