Dune Legenden 01 - Butlers Djihad
ihre eigene Art.«
Der Besucher verbeugte sich voller Stolz. »Es macht mich glücklich, Ihnen in jeder Hinsicht zu Diensten sein zu können, Erasmus.«
»Hatten Sie Freude an der Kutschfahrt? Ich züchte die Hengste und lasse sie pflegen, um sie für besondere Gelegenheiten zur Verfügung zu haben. Sie haben mir einen Vorwand geliefert, sie wieder einmal in den Einsatz zu schicken.«
»Es war eine ungewöhnliche Erfahrung«, räumte Vor ein. »Eine recht ... archaische Transportmethode.«
»Kommen Sie und stellen Sie sich zu mir in den Regen«, forderte Erasmus ihn mit einer Geste auf. »Ich versichere Ihnen, dass es sehr angenehm ist.«
Vor tat wie befohlen und versuchte sich kein Unbehagen anmerken zu lassen. Der Regen hatte bald sein Gewand durchnässt, das Wasser rann ihm aus dem strähnigen Haar über die Stirn in die Augen. »Ja, Erasmus. Es ist ... angenehm.«
Der Roboter simulierte ein Lachen. »Sie lügen.«
Schmunzelnd sagte Vor: »Das können Menschen am besten.«
Gnädigerweise führte der Roboter ihn daraufhin ins Trockene. »Lassen Sie uns über Serena reden. Nach menschlichen Schönheitsvorstellungen ist sie sehr attraktiv, nicht wahr?« Vor wusste nicht, was er sagen sollte, doch Erasmus ließ nicht locker. »Ich habe Sie beobachtet, als Sie sich begegnet sind. Sie würden sich gerne mit dieser wilden Menschenfrau paaren, nicht wahr? Gegenwärtig ist sie jedoch mit dem Kind ihres Hrethgir-Liebhabers trächtig, aber wir haben noch viel Zeit. Sie dürfte ganz anders als die Freudensklavinnen sein, die Ihnen zugeteilt wurden, nicht wahr?«
Vor dachte über die Fragen nach und überlegte, was der Roboter eigentlich von ihm wissen wollte. »Ja, sie ist hübsch ... und sehr verführerisch.«
Erasmus produzierte einen künstlichen Laut, der an einen Seufzer erinnerte. »Bedauerlicherweise bin ich trotz zahlreicher sensorischer Zusatzmodule nicht in der Lage, sexuelle Aktivitäten zu genießen, zumindest nicht wie ein männliches Lebewesen. Ich habe Jahrhunderte damit verbracht, Verbesserungen und Modifikationen zu konstruieren, mit denen sich möglicherweise das Erlebnis der Ekstase replizieren lässt, zu der selbst der primitivste Mensch imstande ist. Doch bislang mit sehr wenig Erfolg. Meine Versuche mit weiblichen Sklaven waren besorgniserregende Fehlschläge.«
Erasmus spazierte in seiner kostbaren Kleidung voraus und winkte Vor, ihm durch das Gewächshaus zu folgen. Unterwegs nannte der Roboter die Namen und die Herkunft verschiedener Pflanzen, als wollte er ein Kind unterrichten oder mit seinem Wissen prahlen. »Serena weiß sehr viel über Pflanzen. Auf Salusa Secundus war sie eine bekannte Gärtnerin.«
Vor gab höfliche Antworten und fragte sich, wie er dem Roboter helfen konnte. Er wischte sich das Wasser aus den Augen. Seine feuchte Kleidung fühlte sich unangenehm kalt auf der Haut an.
Schließlich erklärte Erasmus, warum er den jungen Trustee zu sich gerufen hatte. »Vorian Atreides, vor kurzem haben Sie von Ihrem Vater eine Behandlung zur Lebensverlängerung erhalten.« Das mechanische Gesicht wurde wieder zu einem glatten Spiegel, dem Vor keinen Hinweis entnehmen konnte. »Sagen Sie mir, wie Sie sich fühlen, wenn Ihre Lebenserwartung nunmehr Jahrhunderte beträgt! Es ist zweifellos ein großes Geschenk von Agamemnon, genauso bedeutsam wie seine ursprüngliche Spermienspende.«
Bevor Vor über die Frage nachdenken konnte, betrat Serena das Gewächshaus. Sie trug ein Tablett mit einem silbernem Teeservice und stellte es auf einem polierten Steintisch ab. Sie goss die dunkle Flüssigkeit in zwei Tassen, die sie Vor und dem Roboter reichte. Erasmus steckte eine federförmig aufgefächerte Sonde in den Tee, als würde er den Geschmack prüfen. Seine Gesichtsmaske zeigte den Ausdruck genüsslicher Freude. »Ausgezeichnet, Serena. Eine bemerkenswerte und interessante Geschmacksnote.«
Vor fand weniger Gefallen am Getränk, das ihn an bittere Schokolade und verdorbenen Fruchtsaft erinnerte. Serena schien sich über seine Reaktion zu amüsieren.
»Ist der Tee gut?«, fragte Erasmus. »Serena hat ihn nur für Sie zubereitet. Ich habe ihr die Wahl eines angemessenen Rezepts überlassen.«
»Der Geschmack ist ... einzigartig.«
Der Roboter lachte. »Sie lügen schon wieder.«
»Nein, Erasmus. Ich weiche lediglich einer direkten Antwort aus.«
Vor erkannte Feindseligkeit in Serenas Augen, als sie ihn ansah, und er fragte sich, ob sie absichtlich schlechten Tee zubereitet hatte. Sie
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