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Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Titel: Dune Legenden 01 - Butlers Djihad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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und schloss sorgsam die Tür hinter sich.
    Während sie die Kutsche von der Säulenhalle der Villa aus beobachtete, fühlte sich Serena durch diesen irregeleiteten Mann verunsichert, der ein so stolzer Diener der Maschinen war. Sie mochte ihn nicht, und sie wusste, dass sie ihm nie vertrauen würde. Aber vielleicht konnte er ihr helfen.
    Sie fühlte sich unbehaglich und feucht vom Regen und Dunst, sodass sie in ihr Zimmer eilte, um sich abzutrocknen und die Kleidung zu wechseln. Sie spürte ihr Baby, wie es – bereits im sechsten Monat – in ihrem Leib heranwuchs, und dachte an ihren geliebten Xavier. Konnte Vorian ihr helfen, zu ihm zurückzukehren, oder würde ihr Kind in Gefangenschaft heranwachsen und seinen Vater niemals kennen lernen?

71
     
    Von allen Themen menschlichen Verhaltens werden zwei am häufigsten zu Geschichten verarbeitet: der Krieg und die Liebe.
    Kogitor Eklo,
    Gedanken über verlorene Dinge
     
     
    Serenas tragischer Tod hatte Xavier völlig aus der Bahn geworfen. Er musste sich anstrengen, um seine Triebkraft nicht völlig zu verlieren. Vor drei Monaten hatte er das Wrack ihres Blockadebrechers im Meer von Giedi Primus treiben gesehen und die ernüchternden Ergebnisse der DNS-Analyse der an Bord gefunden Blutspuren gelesen.
    Er behauptete nicht, seine Gefühle zu verstehen, und ging ihnen aus dem Weg, indem er sich durch seine Arbeit ablenkte. Anfangs wollte er sofort den nächsten rücksichtslosen Angriff auf eine Festung der Maschinen starten, aber er wusste, dass Serena mit allen Mitteln versucht hätte, es ihm auszureden. Nur dieser Gedanke hatte ihn letztlich davon abgehalten.
    Sie war im Kampf gegen den unmenschlichen Feind gestorben. Xavier brauchte einen festen Halt, irgendeinen zuverlässigen Anker, bevor er weitermachen konnte. Er war es ihrem Angedenken schuldig, dass er den Feldzug fortsetzte, bis die letzte Denkmaschine vernichtet war.
    Xaviers Interessen verlagerten sich zu Octa, die ihn ständig an Serena erinnerte. Ihre Schwester war auf andere Art liebenswürdig, sie war empfindsam und in sich gekehrt, ganz anders als die entschiedene Kreuzritterin. Doch unterschwellig ähnelte das gertenschlanke Mädchen ihr in vielen Dingen – die Form ihres Mundes und ihr sanftes Lächeln. Es war wie das Echo einer angenehmen Erinnerung. Xavier fühlte sich hin und her gerissen – manchmal starrte er Octa begehrlich an, manchmal ging er ihr völlig aus dem Weg.
    Sie war da, um ihn zu trösten, wenn er Kummer hatte, sie ließ ihm Freiheit, wenn er sie brauchte, und sie munterte ihn auf, wenn er es nötig hatte. Leise und behutsam füllte Octa eine Leere in seinem Leben aus. Obwohl ihre Beziehung still und unauffällig blieb, schenkte sie ihm Liebe und Aufmerksamkeit. Wo Serena einen Sturm der Gefühle entfacht hatte, war ihre Schwester ein beständiger und zuverlässiger Strom.
    Eines Tages gab Xavier einem Impuls nach, der eher auf Trauer und Begehren als auf gesundem Menschenverstand beruhte, und fragte Octa, ob sie seine Frau werden wollte. Sie hatte ihn mit weit aufgerissenen, erstaunten Augen angesehen. »Ich wage nicht, mich zu bewegen, auch nur einen Laut von mir zu geben, Xavier, weil ich befürchte, dass ich träume.«
    Er hatte seine frisch gereinigte und gebügelte Armada-Uniform mit seinen neuen Rangabzeichen als Segundo getragen. Xavier stand in korrekter Haltung da, die Hände verschränkt, als hätte er einen vorgesetzten Offizier angesprochen. Er hatte gewusst, dass Serenas Schwester seit langem für ihn schwärmte, und nun hoffte er, dass aus dieser kindlichen, unrealistischen Vernarrtheit eine echte Liebe werden konnte.
    »Wenn ich dich zu meiner Frau wähle, Octa, ist das ein kühner Schritt in die Zukunft, mit dem wir Serenas Angedenken ehren.«
    Die Worte klangen wie eine offizielle Rede, aber Octa errötete, als wären sie eine magische Beschwörung. Xavier wurde sich bewusst, dass es kein guter Heiratsgrund war, und versuchte, die Beklommenheit zu zerstreuen. Er hatte sich entschieden und hoffte, dass sie sich gegenseitig helfen konnten, ihre Wunden verheilen zu lassen.
    Manion und Livia Butler reagierten mit bedingungslosem Einverständnis auf die Verlagerung von Xaviers Interesse. Sie drängten sogar auf eine baldige Hochzeit. Nachdem eine starke emotionale Bindung zerrissen war, glaubten sie, dass alle von einer Ehe zwischen Xavier und Octa profitieren würden.
    Am Tag der Hochzeit suchte Xavier nach innerem Frieden und bemühte sich, den Teil seines Herzens

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