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Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Titel: Dune Legenden 01 - Butlers Djihad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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abzuschotten, der für immer Serena gehören würde. Er vermisste ihr perlendes Lachen, ihre Direktheit, die elektrische Berührung ihrer Haut. Er zog sich für eine Weile in sich zurück und durchlebte noch einmal seine liebsten Erinnerungen an sie, um sie dann unter Tränen beiseite zu legen.
    Von nun an würde die sanfte Octa seine Frau sein. Er wollte das ohnehin sehr empfindsame Mädchen nicht verletzen, indem er sich in Trübsal erging oder sie ständig mit ihrer Schwester verglich. Das wäre ihr gegenüber unehrlich und unfair.
    Mehrere Repräsentanten der Liga hatten sich im Anwesen der Butlers versammelt, wo Xavier und Serena sieben Monate zuvor an der wilden Borstenrücken-Jagd teilgenommen hatten. Im Hof nebenan hatten sie das große Verlobungsfest mit Musik und Tanz gefeiert – bis es durch die schreckliche Nachricht vom Fall des Planeten Giedi Primus ein abruptes Ende gefunden hatte.
    Xavier hatte darauf bestanden, dass die Hochzeit in einem neuen Pavillon mit Blick auf Weingärten und Olivenhaine abgehalten wurde. Das Gebäude war so kunstvoll gearbeitet und prächtig verziert, dass es mehr als ein durchschnittliches Haus gekostet hatte. Draußen flatterten drei große Fahnen in der leichten Brise. Sie symbolisierten die Familien Butler, Harkonnen und Tantor, die Adoptiveltern von Xavier. Unten im Tal strahlten die weißen Häuser von Zimia im Sonnenlicht. Die breiten Straßen und Verwaltungskomplexe waren in den vierzehn Monaten seit dem Cymek-Angriff wieder hergestellt worden.
    Die Zeremonie war bescheiden und ernst, obwohl sich die Gäste und insbesondere Manion Butler um gute Laune bemühten. Neue Erinnerungen würden die alten ersetzen. Der Viceroy war fröhlich wie seit Monaten nicht mehr, als er unter farbenfrohen Markisen von Gast zu Gast ging und verschiedene Punschrezepte sowie das Angebot an Käse und Wein probierte.
    Braut und Bräutigam standen schweigend und händehaltend vor einem kleinen Altar auf der Vorderseite des überfüllten Zeltes. Octa trug das traditionelle hellblaue salusanische Hochzeitsgewand und wirkte an seiner Seite wunderschön, ätherisch und zerbrechlich. Ihr rotblondes Haar wurde von mit Perlen besetzten Nadeln zusammengehalten.
    Manche Leute glaubten zweifellos, dass Xavier durch diese übereilte Hochzeit mit Serenas Schwester nur seine Trauer verarbeiten wollte, aber er wusste, dass sein Verhalten ehrenhaft war. Er sagte sich immer wieder, dass Serena es in jedem Fall gutgeheißen hätte. Durch ihre Verbindung würden Octa und er viel Schmerz und Trauer überwinden.
    Im blumengeschmückten Pavillon stand Äbtissin Livia Butler, in deren gelbbraunem Haar vereinzelte goldene Strähnen schimmerten. Sie war aus der Stadt der Introspektion gekommen, um die Hochzeitszeremonie zu leiten. Sie war zuversichtlich und stolz, als hätte sie ihren Geist von allen Zweifeln und Sorgen gereinigt, und betrachtete lächelnd das Brautpaar und dann ihren Ehegatten. Manion Butler passte kaum in seinen rot-goldenen Smoking. Am Hals und an den Ärmeln quoll weiche Haut hervor.
    Die Musikanten spielten auf ihren Balisets, dazu sang ein Junge mit süßer Tenorstimme. Octa schien in ihrer eigenen Traumwelt versunken zu sein. Offenbar wusste sie nicht recht, wie sie auf die veränderten Umstände reagieren sollte. Sie drückte Xaviers Hand, worauf er sie an die Lippen hob und sie küsste.
    Seit dem Tod ihres Zwillingsbruders Fredo hatte Octa die Fähigkeit entwickelt, sich vor Unannehmlichkeiten abzuschotten, keine überwältigenden Schwierigkeiten an sich heranzulassen, sondern sich mit überschaubaren Szenerien zu begnügen. Dieser eingeschränkte Blickwinkel ermöglichte ihr, mit Xavier glücklich zu werden.
    Tränen glänzten in seinen ausdrucksvollen Augen, als Viceroy Butler vortrat und die Hände des Paars ergriff. Nach einer Weile wandte er sich an seine Frau und nickte feierlich. Die Äbtissin stimmte die vorgeschriebenen Worte der Zeremonie an. »Wir sind zusammengekommen, um das Lied der Liebe zu singen, die Melodie, mit der sich Männer und Frauen seit Anbeginn der Zivilisation verbunden haben.«
    Als Octa lächelnd zu Xavier aufblickte, gab er sich für einen Moment der Illusion hin, dass sie Serena war, aber er verdrängte dieses beunruhigende Bild wieder aus seinem Bewusstsein. Octa und er liebten sich auf andere Weise. Jedes Mal, wenn er sie in den Armen hielt, wurde ihre Verbindung stärker. Xavier musste nur die intensive Zuneigung akzeptieren, die sie ihm bereitwillig

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