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Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Titel: Dune Legenden 01 - Butlers Djihad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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eigenen Leib erfahren, aber bislang überlebt. Er bezweifelte, dass Ohan heute ähnlich großes Glück hatte.
    Eine kunstvoll gravierte Metallsäule stand im Zentrum des Platzes. An der Spitze brannte eine tosende orangerote Flamme, wie auf einem barocken Schornstein. Phantasievolle Fassaden gewaltiger Gebäude, die allesamt leer waren, umgaben den Platz wie Gefängnismauern einen Hof. Omnius' mächtige Wachroboter hatten unheilvoll rund um den Platz Stellung bezogen und waren bereit, jeden Versuch einer Störung durch die menschlichen Sklaven im Keim zu ersticken.
    Iblis führte seine Leute zu den markierten Zuschauerfeldern und sprach ein paar beruhigende Worte zu ihnen, während er darauf achtete, nicht den Zorn der Cymeks zu erregen. Ajax liebte effektvolle Darbietungen und legte großen Wert darauf, dass viele schreckgeweitete Augen seine Taten verfolgen konnten. Als Iblis und die anderen Vorarbeiter mit Pfiffen signalisierten, dass sie bereit waren, trat Ajax vor.
    Der Titan trug einen ameisenähnlichen Körper mit mächtigem Rumpf, schweren Beinen und vier Greifarmen, in denen er Ohan Freer trug. Die Wächteraugen zeichneten alles auf und versorgten den Allgeist mit einem ununterbrochenen Datenstrom.
    Unter der brennenden Säule hielt Ajax sein verstümmeltes, sich windendes Opfer wie ein gigantischer Ameisensoldat, der einen Käfer gefangen hatte. Ohans Körper war mit Schnitt-, Brand- und Schürfwunden übersät. Sein linker Arm endete in einem verkohlten Stumpf. Seine ganze Haut war mit dunklen Flecken bedeckt. Ein wässriger Speichelfaden rann ihm aus dem Mundwinkel.
    Die menschlichen Zuschauer stöhnten bestürzt auf. Iblis wusste, dass unter diesen Arbeitern keine Anstifter zur Rebellion waren, trotz der mysteriösen und provokativen Botschaften, die er erhalten hatte. Was war, wenn alles nur Illusion war, wenn der geheime Aufruf zur Befreiung nicht mehr als der innige Wunsch eines anderen verzweifelten Menschen war?
    Ajax hob den bedauernswerten Gefangenen empor und erhöhte die Lautstärke seines Stimmsynthesizers, sodass seine Worte wie Kanonenschläge über den Platz hallten. »Dieser Verbrecher hat zu einigen von euch gesprochen. Und einige von euch haben sich seine idiotischen Phantasien von Befreiung und Rebellion vielleicht sogar angehört. Ihr solltet eigentlich klug genug sein, um eure Ohren vor solchen Dummheiten zu verschließen.«
    Die Menge hielt den Atem an. Iblis biss sich auf die Unterlippe. Er wollte gar nicht hinschauen, war aber vom bevorstehenden Schrecken gebannt. Wenn er den Blick abwandte, würden die Wächteraugen es vielleicht bemerken, sodass er sich später dafür verantworten musste. Also starrte Iblis unverwandt auf das Geschehen.
    »Dieser arme, irregeleitete Kerl wird nicht mehr gebraucht, um Omnius' Ruhm und die Herrschaft der Denkmaschinen zu preisen.«
    Ohan schrie und wehrte sich matt. Ajax hielt seinen unversehrten Arm in einer klobigen Greifklaue und die Beine in einer anderen. Mit der letzten noch freien Klaue umschloss er Ohans Brustkorb unmittelbar unter den Achselhöhlen.
    »Er ist kein Arbeiter mehr. Er ist auch kein Hrethgir mehr, einer der ungezähmten Menschen, deren Überleben wir bislang geduldet haben. Er ist nur noch Abfall .« Ajax hielt inne. »Und Abfall muss entsorgt werden.«
    Und ohne ein weiteres Wort oder ein Anzeichen der Anstrengung bewegte Ajax seine künstlichen Gliedmaßen in unterschiedliche Richtungen, wodurch der hilflose Mann in Fetzen gerissen wurde. Sein Brustkorb teilte sich, Blut und Eingeweide spritzten aufs Pflaster des Platzes.
    Ajax warf die blutigen Stücke in die schreiende Menge. »Genug von diesem Unsinn! Es gibt keine Rebellion! Und jetzt zurück an die Arbeit!«
    Die erschütterten Sklaven schienen sich nichts sehnlicher zu wünschen, als so schnell wie möglich ihre Tätigkeiten wieder aufzunehmen. Sie warfen Iblis hilfesuchende Blicke zu, während sie sich auf den Weg machten, als könnte er sie beschützen. Aber Iblis starrte immer noch fassungslos auf die Szene. Ohan Freer war einer der Rebellen gewesen! Der Vorarbeiter hatte Unruhe gestiftet, Pläne geschmiedet und vielleicht sogar die Botschaften geschickt.
    Es gab also einen weiteren Rebellen!
    Iblis erkannte, dass die Gefahr für ihn jetzt sogar noch größer wurde, wenn er weitermachte. Doch diese Hinrichtung hatte ihm eins mit aller Klarheit verdeutlicht: Die gärende menschliche Rebellion existierte nicht nur in seiner Einbildung.
    Sie war real!
    Wenn Ohan

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