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Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Titel: Dune Legenden 01 - Butlers Djihad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Niemand hatte je eine Begegnung mit einem der riesigen Dämonen der Wüste überlebt.
    Es sei denn, er konnte ihn täuschen ... ihn ablenken.
    Selim zwang seine Beine und Füße, zu Granit zu erstarren. Er nahm den ersten der faustgroßen Steine aus der Tasche und warf ihn, so weit er konnte, in die Senke zwischen zwei Dünen. Er landete mit einem dumpfen Geräusch – und die bedrohliche Spur des Wurms bog ein kleines Stück zur Seite ab.
    Er warf den zweiten Stein und den dritten, in gleichmäßigen Zeitabständen, um den Wurm von ihm wegzulocken. Als er auch seine restlichen Steine verbraucht hatte, war die Bestie nur leicht vom Kurs abgewichen und erhob sich nun aus dem Sand, um sich auf ihn zu stürzen.
    Mit leeren Händen hatte er keine Möglichkeit mehr, das Geschöpf abzulenken.
    Der Wurm verschlang mit aufgerissenem Maul Sand und Steine und suchte darin nach einem Stück Fleisch. Unter Selims Stiefel rutschte der Boden weg und rieselte in die Rinne, die der Wurm in den Sand geschnitten hatte. Er wusste, dass das Ungeheuer ihn fressen würde. Er nahm einen unheilverkündenden Zimtgestank wahr, der aus dem Maul des Wurmes kam, und sah Feuer in seinem Rachen lodern.
    Nun würde Naib Dhartha zweifellos über das Schicksal des jungen Diebes lachen. Selim schrie einen lauten Fluch. Bevor er sich aufgab, wollte er zum Gegenangriff übergehen.
    In der Nähe des riesigen Mauls wurde der Gewürzgeruch intensiver. Der junge Mann packte seinen Gehstock und flüsterte ein Gebet. Als sich der Wurm aus dem Sand erhob, sprang Selim auf seinen harten, gewölbten Rücken. Er holte mit dem Metallstab aus und stieß die scharfe Spitze wie einen Speer in das, was er für die zähe, verhornte Haut des Wurmes hielt. Stattdessen rutschte die Spitze ab und drang zwischen zwei Segmenten in weiches, rosafarbenes Fleisch.
    Die Bestie reagierte, als hätte man sie mit einer Maula-Kanone beschossen. Sie bäumte sich auf und wand sich.
    Überrascht trieb Selim den Speer tiefer hinein und hielt sich mit aller Kraft daran fest. Er schloss die Augen, biss die Zähne zusammen und lehnte sich zurück, um nicht den Halt zu verlieren. Er hätte verloren, wenn er losließe.
    Trotz der heftigen Reaktion des Geschöpfes konnte der kleine Speer es kaum verletzt haben. Selims Angriff war lediglich eine Geste menschlichen Trotzes gewesen, wie eine Beißfliege, die durstig nach einem Tropfen süßen Blutes war. Jeden Augenblick konnte der Wurm wieder in den Sand eintauchen und Selim mit in die Tiefe reißen.
    Doch zu seiner Überraschung bewegte sich das Monster vorwärts und blieb an der Oberfläche des Dünenmeers, damit sein freiliegendes empfindliches Gewebe nicht mit scharfem Sand in Berührung kam.
    Furchtsam klammerte sich Selim an den Stab – bis er lachend erkannte, dass er auf Shaitan höchstpersönlich ritt! Hatte schon irgendjemand vor ihm etwas Derartiges ausprobiert? Wenn ja, schien zumindest niemand diese Erfahrung überlebt zu haben.
    Selim schloss einen Pakt mit Gott, dass er sich niemandem ergeben würde, weder dem Naib Dhartha noch diesem Wüstendämon. Er zog am Speer und vergrößerte die fleischige Öffnung zwischen den Segmenten, worauf sich der Wurm noch weiter aus dem Sand erhob, als könnte er auf diese Weise den ärgerlichen Parasiten auf seinem Rücken loswerden ...
    Der junge Verbannte erreichte nie den Felsrücken, auf dem er sein einsames Lager hatte aufschlagen wollen. Stattdessen stürmte der Wurm in die offene Wüste hinaus ... und nahm Selim in ein neues Leben mit, das nichts mehr mit seinem bisherigen zu tun hatte.

9
     
    Wir haben etwas Wichtiges von den Computern gelernt – dass die Aufstellung von Richtlinien Menschen und nicht Maschinen zusteht.
    Rell Arkov,
    Gründungsprotokoll der Liga der Edlen
     
     
    Nach der Schlappe vor Salusa Secundus kehrte die Flotte der Denkmaschinen zu ihrer fernen Basis auf Corrin zurück. Der Allgeist würde gar nicht erfreut sein, wenn er den Bericht ihres Scheiterns vernahm.
    Wie unterwürfige Schoßhunde Omnius' folgten die verbliebenen Neo-Cymeks der geschlagenen Roboterflotte. Doch die sechs Überlebenden der ehemaligen Titanen – Agamemnon und sein Elitekader – bereiteten eine Ablenkung vor. Dies war die Gelegenheit, ihre eigenen Pläne gegen die Unterdrückungsmacht des Allgeistes voranzutreiben ...
    Während die verstreuten Kriegsschiffe unterwegs waren und die Wächteraugen mit sich führten, brachte Agamemnon sein Schiff heimlich auf einen anderen Kurs. Nachdem er

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