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Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Titel: Dune Legenden 01 - Butlers Djihad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Lieferung an Neugierige weiterzuverkaufen, die bereit waren, einen exorbitanten Preis zu zahlen. Obwohl Venport die Hälfte des Gewinns eingesteckt hatte, war für Tuk Keedair immer noch eine beträchtliche Summe übrig geblieben, mehr, als er an einer kompletten Schiffsladung hochwertiger Sklaven verdient hätte. Da er in diesem Jahr keinen Verlust gemacht hatte, war es nicht nötig gewesen, seinen kostbaren Zopf abzuschneiden.
    Venport stolperte über etwas Hartes. Er fluchte und wäre beinahe in die Knie gegangen, doch irgendwer packte seinen Arm und stützte ihn.
    »Als Ihre Leute mir die Melange das letzte Mal paketweise brachten, hat es ewig gedauert, bis mein Frachtschiff beladen war«, sagte Keedair. Es klang, als würde er mehrere Schritte vor Venport gehen.
    »Ich hoffe, Naib Dhartha«, sagte Venport, »dass wir für die Zukunft ein effizienteres System entwickeln können.« Wenn nicht, würden sie höhere Preise verlangen müssen, aber er war überzeugt, dass es trotzdem dafür einen Markt gab.
    Nachdem sie mehrere Stunden lang blind weitergetappt waren, hielten die Zensunni an. Den raschelnden und klappernden Geräuschen entnahm Venport, dass sie vermutlich ein getarntes Bodenfahrzeug freilegten. »Setzen Sie sich«, sagte der Dhartha. »Aber nehmen Sie nicht die Binden ab.«
    Unbeholfen kletterten Keedair und er ins Fahrzeug, das sich ruckelnd und mit leise tuckerndem Motor in Bewegung setzte. Nach vielen Kilometern vermutete Venport aufgrund der etwas kühleren Temperatur, dass sie sich einer Bergkette näherten. Es gab Möglichkeiten, die Lage eines isolierten Dorfes in Erfahrung zu bringen, vorausgesetzt, er wäre zu einem solchen Aufwand bereit gewesen. Er hätte einen Impulssender im Stoff seines Hemdes oder in einer Schuhsohle verstecken können.
    Doch im Moment setzte Venport andere Prioritäten. Er hatte das Gefühl, dass es unumgänglich war, sich den Wünschen dieser zähen Nomaden zu beugen, dass sie jeden Besucher in der Hand hatten, dass sie sogar entscheiden konnten, wer lebend aus der Wüste zurückkehrte.
    Schließlich ging es eine Anhöhe hinauf, und der Wagen wurde langsamer, bis sie aussteigen mussten. Die Zensunni tarnten das Fahrzeug wieder, und ihre blinden Gäste mussten erneut zu Fuß gehen. Die Nomaden führten sie Schritt für Schritt einen felsigen Weg entlang. Endlich riss Dhartha ihnen die Binden herunter, und sie blickten in einen dunklen Höhleneingang. Die Gruppe war ein kleines Stück in einen Tunnel vorgedrungen. Venport blinzelte, um im schwachen Licht der brennenden Lampen an den Wänden etwas zu erkennen.
    Nachdem ihm so lange die Augen verbunden gewesen waren, schien es, dass sein Gehör und sein Geruchssinn feiner und präziser geworden waren. Als er nun tiefer in den Tunnel schaute, bemerkte Venport die Anzeichen vieler Bewohner, den Gestank ungewaschener Körper und die Geräusche sich bewegender Menschen.
    Dhartha brachte sie in eine Kammer im oberen Bereich der Höhlensiedlung und servierte ihnen eine Mahlzeit aus knusprigem Brot mit einem Klecks Honig und dünnen Streifen Trockenfleisch in scharfer Soße. Danach hörten sie an niedrig brennenden Lagerfeuern Musik und erzählten sich Geschichten in einer Sprache, die Venport nicht verstand.
    Später führte der Naib die beiden ungeduldigen Besucher auf einen Felsvorsprung mit Blick auf das endlose Dünenmeer. »Ich möchte Ihnen etwas zeigen«, sagte er. Sein schmales Gesicht wirkte düster, sogar die geometrische Tätowierung auf seiner Wange sah dunkler als sonst aus. Die Männer saßen auf dem Boden und ließen die Füße über dem Abgrund baumeln. Keedair schaute von Dhartha zu Venport und war neugierig auf den Verlauf der Verhandlungen.
    Der Naib läutete eine kleine Glocke, und bald darauf trat ein alter Mann vor. Er hatte sehnige Muskeln und ein Gesicht wie aus Leder. Sein Haar war lang und weiß, aber er besaß noch fast alle Zähne. Wie bei sämtlichen Mitgliedern des Wüstenvolkes hatten seine Augen eine tiefblaue Färbung angenommen – Venports Überzeugung nach das Anzeichen für anhaltende Melange-Abhängigkeit. Selbst Keedairs Augen hatten sich bereits auf diese unheimliche Weise verfärbt.
    Der alte Mann trug ein Tablett mit dunklen Kuchenstücken, die zu Quadraten geschnitten und mit klebrigem Sirup beträufelt waren. Er bot Venport die Delikatesse an, der sich ein Stück nahm. Keedair suchte sich ebenfalls eins aus und Dhartha ein drittes. Der weißhaarige Mann blieb neben ihnen stehen und

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