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Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Titel: Dune Legenden 01 - Butlers Djihad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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beobachtete sie.
    Bisher hatte Venport nur gesehen, dass in dieser Kultur die Männer von den Frauen bedient wurden – ein seltsamer Kontrast zu den Sitten von Rossak. Vielleicht wurden hier auch ältere Menschen mit untergeordneten Pflichten betraut.
    Venport betrachtete den braunen Kuchen, dann biss er vorsichtig eine Ecke ab. Die Mahlzeit, die er vor einiger Zeit zu sich genommen hatte, war mit einer großzügigen Prise Melange gewürzt gewesen, aber diese Kostprobe schien noch viel gehaltvoller zu sein. Der brennende Zimtgeschmack explodierte geradezu in seinem Mund. Er nahm einen größeren Bissen und spürte, wie sich ein wohliges und kräftigendes Gefühl in seinem Körper ausbreitete.
    »Köstlich!« Er hatte gar nicht bemerkt, dass er bereits den größten Teil des Kuchens verspeist hatte.
    »Frisches Gewürz, das erst heute Nachmittag in der offenen Wüste gesammelt wurde«, erklärte Dhartha. »Es ist viel intensiver als alles, was Sie bislang in Form von Mahlzeiten oder Gewürzbier zu sich genommen haben.«
    »Hervorragend«, sagte Venport, und in seinem Kopf türmten sich die Möglichkeiten wie ungeöffnete Geschenkpakete übereinander. Keedair aß ebenfalls seinen Kuchen auf und seufzte zufrieden.
    Venport hatte es im Gefühl, dass der Gewürzhandel große Gewinne abwerfen würde, und er rechnete damit, beträchtliche Summen an die Liga der Edlen abführen zu können. Um dieses Geschäft in Gang zu bringen, wollte er Zufa Cevna auf ihrer nächsten Reise nach Salusa Secundus begleiten. Während sie ihre flammenden Reden im wiedererrichteten Parlamentsgebäude hielt, würde Venport Kontakte knüpfen, Andeutungen fallen lassen und kleine Kostproben verteilen. Es würde einige Zeit dauern, aber die Nachfrage konnte nur größer werden.
    Er hielt den letzten Bissen seines Gewürzkuchens hoch. »Ist es das, was Sie uns zeigen wollten, Naib Dhartha?«
    Der tätowierte Stammesführer griff nach dem dünnen, aber muskulösen Arm des alten Mannes. »Diesen Mann wollte ich Ihnen zeigen. Sein Name ist Abdel.« Der Naib verbeugte sich knapp, und der Alte erwiderte die Geste. Dann machte er eine tiefere Verbeugung vor den zwei sitzenden Gästen, nachdem er ihnen nun vorgestellt worden war. »Abdel, sag unseren Besuchern, wie alt du bist.«
    Der verdorrte Nomade sprach mit dünner, aber kräftiger Stimme. »Ich habe dreihundertvierzehnmal beobachtet, wie das Sternbild des Käfers den Wächterfelsen kreuzte.«
    Verwirrt blickte Venport zu Keedair, der die Schultern hob. »Eine kleine Konstellation am Himmel von Arrakis«, erklärte Dhartha. »Sie wandert mit den Jahreszeiten vor und zurück und kreuzt jedes Mal eine Felsspitze am Horizont. Daran orientieren wir unseren Kalender.«
    »Vor und zurück«, sagte Keedair. »Also geschieht es zweimal pro Jahr?«
    Der Naib nickte.
    Venport rechnete schnell nach. »Dann will er damit andeuten, dass er einhundertsiebenundfünfzig Jahre alt ist.«
    »Mindestens«, sagte Dhartha. »Kinder können das Ereignis erst beobachten und zählen, wenn sie drei Jahre alt geworden sind. Das bedeutet, dass er vor einhundertsechzig Jahren geboren wurde. Abdel hat sein ganzes Leben lang Melange zu sich genommen. Sehen Sie, wie gesund er ist? Seine Augen sind klar, sein Geist ist wach. Er wird voraussichtlich noch einige Jahrzehnte leben, wenn er weiterhin regelmäßig Gewürz zu sich nimmt.«
    Venport war erstaunt. Jeder hatte schon Geschichten von Drogen gehört, die ewige Jugend verhießen, von lebensverlängernden Behandlungen, die während des Alten Imperiums entwickelt wurden und später in Vergessenheit geraten waren. Die meisten dieser Geschichten waren nicht mehr als Märchen. Doch falls dieser alte Mann die Wahrheit sagte ...
    »Haben Sie dafür einen Beweis?«, fragte Keedair.
    Ein Ausdruck der Verärgerung trat in das schmale Gesicht des Naibs. »Ich gebe Ihnen mein Wort. Ein weiterer Beweis ist nicht nötig.«
    Venport gab Keedair ein Zeichen, diesen Punkt auf sich beruhen zu lassen. In Anbetracht der belebenden Wirkung, die die Melange in seinem Körper entfaltete, fiel es ihm nicht schwer, den Behauptungen Glauben zu schenken. »Wir werden Tests durchführen, um sicherzustellen, dass es keine Nebenwirkungen gibt, abgesehen von der Blaufärbung der Augen. Das Gewürz könnte ein Produkt sein, das mein Warenangebot ausgezeichnet ergänzt. Wären Sie in der Lage, ausreichende Mengen für die kommerzielle Vermarktung zu liefern?«
    Der Anführer des Wüstenvolks nickte. »Das

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