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Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Titel: Dune Legenden 01 - Butlers Djihad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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plötzlich auszusetzen. Serena wich einen unsicheren Schritt zurück und stieß gegen einen kleinen Tisch, der krachend umstürzte und eine Vase mit frischen roten Rosen mitriss, die sich wie Blut auf dem gekachelten Boden verteilten.
    Sie hörte schnelle Schritte aus dem Wohnzimmer. Die schlanke Figur einer jungen Frau mit langem Haar und großen Augen erschien und stürmte auf sie zu. »Serena! Ach, Serena!« Octa trug ein Bündel in den Armen, dass sie fest an ihre Brust drückte, aber sie schaffte es trotzdem, ihre Schwester mit einer Umarmung zu begrüßen.
    Außer sich vor Freude stand Octa neben ihrem Ehemann und ihrer Schwester, doch als ihr Blick zwischen beiden hin und her wanderte, verwandelte sich ihr glücklicher Gesichtsausdruck in peinliche Verlegenheit.
    Das Bündel in Octas Armen rührte sich und gab einen Laut von sich. »Das ist unsere Tochter Roella«, sagte sie, in beinahe entschuldigendem Tonfall. Sie zog das Tuch zurück, um Serena das wunderschöne Kind zu zeigen.
    Ein Bild blitzte vor Serenas geistigem Auge auf: ihr zu Tode erschrockener Sohn, wenige Sekunden bevor Erasmus ihn vom hohen Balkon fallen ließ. Octas Baby hatte erstaunliche Ähnlichkeit mit dem kleinen Manion, der ebenfalls Xaviers Kind gewesen war.
    Serena taumelte benommen und fassungslos zur Tür, während um sie herum die Welt zusammenbrach. Dann lief sie wie ein verwundetes Rehkitz davon.

117
     
    Butlers Djihad wurde durch eine banale Dummheit ausgelöst. Ein Kleinkind wurde getötet. Die betroffene Mutter schlug auf die unmenschliche Maschine ein, die für diesen sinnlosen Tod verantwortlich war. Bald sprang die Gewalt auf den Mob über, und in ihren Händen wurde sie zum Djihad.
    Primero Faykan Butler,
    Erinnerungen an den Djihad
     
     
    Auch ohne den charismatischen Iblis Ginjo blieb die Erde das flammende Herz der Rebellion. Nachdem er plötzlich ins Zentrum der Kämpfe gerückt war, versuchte Aquim, der Sekundant des Kogitors, den Widerstand am Leben zu erhalten und die Verteidigung gegen Omnius' zunehmend aggressive Vergeltung zu organisieren.
    Aquim war schon immer ein Mann der Kontemplation gewesen, der in den hohen Türmen des Klosters über Eklos esoterische Offenbarungen nachgegrübelt hatte. Er hatte vergessen, wie man mit Vernichtung und Blutvergießen umging. Er verfügte zwar über ein großes Netzwerk von Kontaktleuten, das er durch seine Arbeit mit Eklo aufgebaut hatte, aber darunter befanden sich nur wenige Kämpfer. Zum größten Teil waren es Denker, denen so viele Möglichkeiten durch den Kopf gingen, dass sie nicht zu schnellen Reaktionen fähig waren. Mit den gegenwärtigen Entwicklungen waren sie hoffnungslos überfordert.
    Der Mob regierte ohne Führung.
    Überrascht und überwältigt von der Erkenntnis, dass sie sich nach Jahrhunderten der Unterdrückung befreit hatten, gab es kein klares Ziel für die Rebellen – nur das wilde, ungerichtete Bedürfnis nach Rache. Wenn sie einmal losstürmten, gab es für die Sklaven kein Zurück mehr. Selbst Iblis hatte keine längerfristigen Pläne gemacht. Überall in der Stadt brannte es. Fabriken und Wartungseinrichtungen explodierten, wenn Saboteure die Infrastruktur der Denkmaschinen zerstörten. Der Vandalismus breitete sich über alle Kontinente aus, von den Industriezentren bis in die menschlichen Siedlungen.
    Der Allgeist ließ seine Cymeks von der Leine und setzte seine Kampfroboter in Marsch. Der gesamte Planet wurde zum Schlachtfeld ... und kurz darauf zum Friedhof. Die Denkmaschinen kannten keine Gnade.
    Agamemnon und seine blutrünstigen Cymeks konnten sich endlich austoben und machten menschliche Wohnbereiche dem Erdboden gleich. Zum ersten Mal, seit die Titanen von Omnius gestürzt wurden, fühlten sich die unterschiedlichen Kämpfer des Allgeistes durch einen gemeinsamen Feind zusammengeschweißt. Die Cymeks versprühten Giftgas, Säurenebel und Zungen aus geschmolzenem Feuer.
    Vernichtungstrupps der Roboter marschierten von geplünderten Gebäuden zu verwahrlosten Baracken. Feldfrüchte wurden eingeäschert und Einrichtungen zur Lebensmittelverteilung eingeebnet. Wer das mechanische Gemetzel überlebt hatte, würde in den nächsten Monaten verhungern.
    Zehntausend Sklaven zahlten den Blutzoll für jeden vernichteten Roboter oder Cymek. Kein Mensch sollte mit dem Leben davonkommen.
     
    * * *
     
    In den abgelegenen Bergen zitterte der Turm des Kogitors wie ein Lebewesen. Steinsplitter brachen aus den Wänden. Im höchsten Stockwerk, wo Eklos

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