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Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Titel: Dune Legenden 01 - Butlers Djihad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Blätterdach des Dschungels, das bis an die Felsen heranreichte. Die Menschen konnten von hier aus direkt auf die gummiartigen Äste treten und ins Unterholz hinabsteigen, wo essbare Pflanzen angebaut wurden.
    Als sollte der Mangel an Leben anderswo auf Rossak ausgeglichen werden, wimmelte es in den Bruchtälern von aggressiven Lebewesen – Pilzen, Flechten, Beeren, Blumen, orchideenartigen Parasiten und Insekten. Die Männer von Rossak, denen die telepathischen Fähigkeiten der Frauen fehlten, hatten sich darauf verlegt, Drogen, Medikamente und gelegentlich auch Gifte aus der Vorratskammer der Natur zu extrahieren und zu verfeinern. Die Umwelt des Planeten war wie eine Büchse der Pandora, die nur einen winzigen Spalt weit geöffnet worden war ...
    Nun beobachtete die große, hellhäutige Zauberin, wie ihr viel jüngerer Geliebter Aurelius Venport über eine Hängebrücke zwischen den offenen Klippen und den purpurnen Baumwipfeln lief. Seine patrizischen Züge waren attraktiv, sein dunkles Haar gelockt, sein Gesicht lang und hager. Hinter ihm trottete auf kurzen Beinen Zufas fünfzehnjährige Tochter her, die einer früheren Verbindung entstammte und eine einzige Enttäuschung für die Mutter darstellte.
    Zwei Unangepasste. Kein Wunder, dass sie sich so gut verstehen.
    Vor der Verführung Aurelius Venports hatte die führende Zauberin in ihren fruchtbarsten Phasen eheliche Beziehungen zu vier anderen Männern aufgenommen, die sie nach ihrer Abstammung ausgewählt hatte. Nach generationenlanger Forschung, schrecklichen Fehlgeburten und mangelhaften Nachkommen hatten die Frauen von Rossak detaillierte genetische Informationen über verschiedene Familien gesammelt. Aufgrund der toxischen und teratogenen Umwelteinflüsse standen die Chancen schlecht, dass ein Kind gesund auf die Welt kam. Aber auf jedes totgeborene Monstrum oder unbegabte männliche Kind konnte eine wunderbare blasshäutige Zauberin kommen. Für die Frauen war jede Empfängnis wie ein Roulettespiel. Die Genetik war keine exakte Wissenschaft.
    Zufa jedoch hatte sorgfältige Vorarbeit geleistet und die Abstammungslinien mehrfach überprüft. Nur einer ihrer Zeugungsversuche hatte ein lebensfähiges Kind hervorgebracht – Norma, eine Zwergin, kaum größer als einen Meter zwanzig, mit grobschlächtigen Zügen, mausbraunem Haar und einem langweiligen; lebensfremden Charakter.
    Viele Rossakgeborene hatten körperliche Missbildungen, und selbst die oberflächlich Gesunden besaßen nur selten die starken mentalen Fähigkeiten der Elite der Zauberinnen. Trotzdem empfand Zufa es als schwere, sogar peinliche Enttäuschung, dass ausgerechnet ihre Tochter überhaupt keine telepathische Begabung besaß. Die größte lebende Zauberin hätte in der Lage sein sollen, ihre überragenden Eigenschaften weiterzugeben. Sie wünschte sich verzweifelt eine Tochter, die den Kampf gegen die Maschinen fortsetzte. Doch Norma schien nicht das geringste Potenzial zu haben. Und obwohl Aurelius Venport tadellose genetische Voraussetzungen mitbrachte, hatte Zufa bislang noch kein von ihm empfangenes Baby lebend auf die Welt bringen können.
    Wie oft muss ich es noch versuchen, bevor ich ihn durch einen anderen Samenspender ersetze? Noch einmal, beschloss sie. Noch einmal wollte sie von ihm schwanger werden, und zwar innerhalb der nächsten Monate. Das wäre Venports letzte Chance.
    Außerdem war Zufa enttäuscht von Normas unabhängigem und trotzigem Geist. Zu häufig ließ sich das Mädchen von obskuren mathematischen Tangenten mitreißen, die niemand nachvollziehen konnte. Norma schien in einer ganz eigenen Welt zu leben.
    Meine Tochter, aus dir hätte so viel mehr werden können!
    Niemand trug eine größere Last der Verantwortung als der kleine Clan der Zauberinnen auf diesem Planeten, und Zufas Last war die schwerste von allen. Wenn sie sich nur auf alle anderen verlassen könnte, vor allem angesichts der neuen Bedrohung durch die Cymeks.
    Da sich Norma nie am mentalen Kampf beteiligen konnte, musste Zufa auf ihre Töchter im Geiste zurückgreifen, die wenigen jungen Frauen, die den Hauptgewinn der ›genetischen Lotterie‹ gezogen hatten und über besondere geistige Fähigkeiten verfügten. Zufa würde sie ausbilden und dazu ermutigen, den Feind auszulöschen.
    Von ihrem Aussichtspunkt in den Klippen sah sie, wie ihr Liebhaber und die kleine Norma das andere Ende der Hängebrücke erreichten und sich über ein gewundenes Netz aus Strickleitern an den Abstieg zum dunklen

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