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Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Titel: Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Priesterin des Djihad. Während der drei Monate, die der Große Patriarch auf Poritrin weilte, hatte Serena die Einsamkeit der Stadt der Introspektion verlassen und sich wieder unter Menschen begeben.
    Zum ersten Mal seit Jahrzehnten sah sie sich wirklich an, was um sie herum geschah. Doch es ging ihr weniger um ihre Sicherheit als vielmehr darum, Einfluss auf das zu gewinnen, was in ihrem Namen getan wurde.
    Statt vorbereitete Reden zu halten, die Köpfe von Bittstellern zu berühren und Lazarette zu besuchen, um verwundete Soldaten aufzumuntern, traf sie eigene Entscheidungen und ließ sich wieder auf Risiken ein. Und sie fragte sich, warum sie so lange Zeit darauf verzichtet hatte. Das ist mein Djihad. Durch diese Ereignisse bekam Serena wieder das Gefühl, zu leben.
    Als Iblis schließlich von den Feierlichkeiten auf Poritrin zurückkehrte, hatte sie bereits großen politischen Einfluss auf den Djihad-Rat genommen. Als der Große Patriarch davon erfuhr, war er überrascht und wusste nicht, wie er reagieren sollte. Serena erzählte ihm lächelnd von ihren Leistungen und beobachtete interessiert, wie er mit seinen Gefühlen kämpfte. Sie verstand, welchen Eindruck sie auf ihn machen musste, wenn sie ihn mit ihren durchdringenden lavendelfarbenen Augen ansah und ihn viel klarer zu durchschauen schien als in den vergangenen zwei Jahrzehnten.
    Nachdem er einen so großen Anteil der Führungsrolle an sich gerissen hatte, wurde er nun zum Opfer seiner eigenen Worte. Da er immer wieder erklärt hatte, dass sie die unfehlbare Triebkraft des Djihad war, blieb ihm nichts anderes übrig, als sich mit ihrer neu erwachten Aktivität abzufinden.
    Genauso offensichtlich war es, dass Iblis Ginjo die neue Situation überhaupt nicht gefiel ...
    In seiner Begleitung nahm sie an einer wichtigen Zusammenkunft des Djihad-Rates teil, die in einem sicheren Turm stattfand, der an das alte Parlamentsgebäude angebaut worden war. Mehrere Offiziere der Armee des Djihad in ihren grün-roten Uniformen waren anwesend. Sie saßen neben Funktionären und Beratern aus Militär und Industrie, planetaren Abgeordneten und dem einarmigen Meister Shar, der für die Söldner von Ginaz sprach.
    In einer Ecke sah sie außerdem den fanatischen Tlulaxa-Händler und Wohltäter Rekur Van, der den Djihad mit Ersatzorganen und Transplantationsgewebe aus den geheimen biologischen Farmen belieferte. Sein geheimnisvolles, introvertiertes Volk hatte ihren Ruf beantwortet, als sie um Hilfe für die Veteranen von IV Anbus gebeten hatte. Schließlich waren die Tlulaxa Menschen. Eine eigenartige Variante, aber nichtsdestotrotz menschlich.
    Erst am Vortag war Xavier Harkonnen mit den Überlebenden seiner ixianischen Streitmacht heimgekehrt. Er hatte den erbitterten Konflikt etwas benommen, aber zweifellos siegreich überstanden. Eine Wachflotte war im System der eroberten Synchronisierten Welt zurückgeblieben, die die Präsenz der Liga konsolidieren sollte, während Rettungsteams, Ingenieure und medizinisches Personal die Ruinen der ixianischen Städte durchkämmten. Trotzdem wurden dringend weitere Verteidigungstruppen benötigt.
    Dessen ungeachtet waren Xaviers Neuigkeiten erstaunlich. Ein Sieg über die dämonischen Maschinen. Serena hatte ihn mit einem züchtigen Kuss auf die Stirn beglückwünscht, was Xaviers Unbehagen nur zu verstärken schien. Am Konferenztisch hatte der Primero nun eine steife Haltung angenommen, und sein schmales Gesicht wirkte hart, als hätte er die Tatsache seines Überlebens immer noch nicht richtig verarbeitet.
    Serena konnte sich kaum noch an die Zeiten erinnern, als Xavier ein junger, schneidiger Offizier gewesen war, der sein Leben noch vor sich hatte ... der Mann, der Zimia vor dem ersten Cymek-Angriff vor achtundzwanzig Jahren gerettet hatte. Damals war sie eine verliebte junge Frau voller Optimismus gewesen, blind für die Schrecken und die Verantwortung, mit denen das Universum einen einzelnen Menschen belasten konnte ...
    An der gegenüberliegenden Wand hing ein Heiligenbild des verklärten Kindes Manion, eines Unschuldigen, in dessen Blick sich die Augen jedes Menschen, der jemals geboren worden war, widerzuspiegeln schienen. Als Symbol hatte der Junge seit seinem Tod viel mehr bewirkt als die meisten Menschen in ihrem ganzen Leben.
    Es wurde Zeit, die Versammlung zur Ordnung zu rufen. Sie legte die Hände auf das gemaserte Blutholz des langen Tisches und stellte sich an das Kopfende. Ohne zu fragen, hatte sie den Platz

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