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Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Titel: Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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äußerst schwierige Aufgabe.
    Seit vielen Monaten, seit die legendären Banditen ihn vor dem sicheren Tod in der Wüste gerettet hatten, dachte Aziz daran, sich den Gesetzlosen anzuschließen. Selim Wurmreiter war blind für das, was Naib Dhartha für das Volk der Zensunni getan hatte. Der junge Mann liebte seinen Großvater über alles und verstand, warum der Naib ein strenges Regime führte. Das war der Preis dafür, dass sich das Leben des Stammes dramatisch verbessert hatte, dass ihnen genügend Nahrung und Wasser zur Verfügung stand und sie sogar ein paar Luxusgüter von interstellaren Händlern erwerben konnten.
    Doch Selim Wurmreiter hatte ein Feuer in den Augen und eine andere Art von Ehre, eine tapfere Zuversicht und Rechtschaffenheit, die den Naib in den Schatten stellte, der sich um profanere Angelegenheiten sorgen musste. Selims Anhänger folgten ihm voller Leidenschaft – mit viel mehr Leidenschaft, als die Gewürzsammler bei der Arbeit für Naib Dhartha an den Tag legten. Und Marha, die aus diesem Dorf geflohen war, um sich ihm anzuschließen, schien nun ein neues Lebenszentrum gefunden zu haben. Offensichtlich hatte sie ihre Entscheidung keinen Augenblick bereut.
    Viele Nächte lang hatte Aziz davon geträumt, ebenfalls zu den Banditen zu stoßen und selbst einer der abenteuerlichen Gesetzlosen zu werden. Dann konnte er mit dem Wurmreiter reden und ihm all das sagen, was er ihm schon vor Monaten hätte sagen sollen, als er die Gelegenheit dazu gehabt hätte. Seine Augen leuchteten mit dem festen Willen, die Welt wieder in Ordnung zu bringen, den Riss zu heilen und die lange, zerstörerische Fehde zu beenden.
    Aziz konnte es schaffen. Aber würde Selim ihn akzeptieren?
    Vielleicht ... wenn er beweisen konnte, dass seine Fähigkeiten für den Stamm nützlich waren.
    Als er seinem Großvater die Antwort des Gesetzlosen überbracht hatte, wollte Aziz die Worte abschwächen und Selim in Schutz nehmen. Trotzdem hatte Naib Dhartha getobt und den Wurmreiter mit unverdienten Beleidigungen verflucht. Er hatte seinen jungen Enkel nicht für die mühsame Reise belohnt, sondern den beschämten Aziz allein in sein Quartier geschickt. Tagelang hatte der alte Mann ihn misstrauisch im Auge behalten.
    Aber der Junge hatte nicht vergessen, was er gesehen und erfahren hatte, und seine Vorstellungskraft ließ ihn Alternativen erkennen, über die er früher hätte nachdenken sollen. Aziz wollte zurückkehren. Und in erster Linie wollte er noch einmal die Aufregung und das Hochgefühl erleben. Er war davon überzeugt, dass er es schaffen würde.
    Er hatte diese Nacht sorgfältig geplant und sich genau erinnert, was Selim Wurmreiter getan hatte. Immerhin hatte vor vielen Jahren ein junger Ausgestoßener ganz allein und ohne Anleitung entdeckt, wie sich einer der Wüstendämonen reiten ließ ...
    Nun schlüpfte Aziz lautlos an den Wachen vorbei und huschte einen felsigen Pfad hinunter, der zum großen Sandbecken führte. Ins Reich der Sandwürmer. Nur ein Mond stand tief am Himmel und spendete schwaches Licht, aber die Sterne, die über ihn wachten, waren so hell wie die Augen von Engeln. Aziz rannte auf den weichen Sand hinaus und hinterließ eine deutliche Spur. Er hätte am liebsten gerufen, aber der Sand geriet unter seinen Füßen ins Rutschen, und er hatte das Gefühl, in Staub zu schwimmen.
    Aziz musste sich weit genug hinauswagen, damit die Würmer sich nähern konnten, ohne sich von Felsgestein unter der Oberfläche abschrecken zu lassen. Gleichzeitig wollte er sich nicht zu weit entfernen, damit sein Volk sah, was er zu tun beabsichtigte. Vor allem sein Großvater.
    Der Junge war schon seit über einer Stunde unterwegs, als die Farben der Dämmerung die messerscharfe Silhouette des östlichen Horizonts verwischten. Er eilte weiter und hoffte, zum Sonnenaufgang in geeigneter Position zu sein. Er bestieg eine hohe Düne, die ihn an eine Tribüne erinnerte, die er einmal in einem Videobuch gesehen hatte. Er hoffte, dass seine vorsichtigen Schritte keine Vibrationen erzeugt hatten, die Shai-Hulud herbeiriefen ... jedenfalls noch nicht.
    Aziz hatte einen Stein, eine Metallstange, ein Seil und einen langen stabilen Speer mitgenommen – viel mehr, als Selim dabei gehabt hatte, als er zum ersten Mal die Wüstenkreaturen bezwungen hatte. Es war zu schaffen.
    Mit pochendem Herzen und unerschütterlichem Selbstbewusstsein hockte sich Aziz auf die Düne. Er stieß den Metallstab in den weichen Sand und schlug mit dem Stein

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