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Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Titel: Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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auf die Spitze. Sein Klopfen klang in der ewigen Stille der Wüste wie laute Schüsse aus einer Projektilwaffe.
    Als sich endlich die Dämmerung über den Himmel ausbreitete, blickte der Junge zu den zerklüfteten Felsen zurück. Einige der Zensunni würden ihn durch die dunklen, verborgenen Fenster hören. Er wartete darauf, dass der große Wurm kann.
     
    * * *
     
    Dhartha wachte von den knallenden Geräuschen auf, die von den Dünen herüberschallten. Neugierig und misstrauisch zog sich der alte Häuptling schnell an, doch bevor er seine private Unterkunft verlassen konnte, hatte ein anderer den Türvorhang geöffnet. »Naib Dhartha, ein Junge ist weit auf den Sand hinausgelaufen. Ich glaube ... er sieht wie Aziz aus.«
    Mit finsterer Miene lief Dhartha durch die Tunnel zu einer Fensterwand, die einen guten Ausblick auf die Wüste bot. »Warum macht der Narr einen solchen Lärm? Ich dachte, ich hätte ihn gelehrt, besser auf sich Acht zu geben.«
    Dann hatte der ergraute Mann plötzlich einen Verdacht, als er sich an Aziz' gedankenlose Bewunderung für den Banditen erinnerte, der die Sandwürmer bezwungen hatte. Dhartha rief seinen Leuten zu: »Schickt Männer nach draußen, die den Jungen zurückholen. Beeilt euch, bevor ein Wurm kommt!«
    Sein Begleiter schien kurz zu zögern, doch dann eilte er davon, um seinem Befehl Folge zu leisten.
    Weit draußen in den Dünen schlug Aziz weiter im Rhythmus. Die Finger des Naib krallten sich um die steinerne Fensterbank, während er in das Sonnenlicht hinausstarrte, das sich über die Dünen ergoss. Er sah die Linie aus winzigen Punkten, die Fußabdrücke seines Enkels, die in die Einöde hinausführten. Dieser Dummkopf!
    Am Horizont erkannte er bereits die gewaltigen Wellen eines sich nähernden Wurms. Seine Männer würden den Jungen niemals rechtzeitig erreichen. Dharthas Brust wurde eiskalt. »Ayii, nein! Gott, bitte lass es nicht geschehen!«
    Aziz stand auf der Düne und hielt den Metallstab mit dem unschuldigen Selbstvertrauen eines Gläubigen fest. Dhartha war alt, aber sein Blick war immer noch scharf, und er sah genau, wie sich der Junge dem bewegten Sand zuwandte. Der Gigant wühlte das Land auf, als er einen Bogen machte und dann mit der vernichtenden Gewalt eines Wüstensturms über ihn kam.
    Wie ein Käfer auf einem heißen Felsen lief Aziz den schmalen Dünenkamm entlang, um in eine bessere Position zu gelangen, doch die Bewegungen des unterirdischen Dämons ließen den Sand wegrutschen. Der Junge verlor das Gleichgewicht und stürzte kopfüber von der Düne. Er ließ den Speer fallen, der silbern im Morgenlicht aufblitzte.
    Bevor Aziz sich wieder aufrappeln oder nach seinem Werkzeug greifen konnte, erhob sich ein gigantisches Maul mit Kristallzähnen, immer höher, und verschlang Sand und Staub ... und ein winziges Häppchen aus Menschenfleisch.
    Naib Dhartha starrte mit offenem Mund auf die Szene, und in seinen Augen glitzerten Tränen der Trauer und Wut. Der unschuldige Junge hatte keine Chance gehabt. Er hatte sich von der verrückten Vorstellung in die Irre führen lassen, er könnte die Dämonen der Dünen zähmen, genauso wie die gesetzlosen Wurmreiter, die einen Pakt mit Shaitan geschlossen hatten.
    Selim ist an allem schuld.
    Die Bestie tauchte unter den Sand und entfernte sich wieder. Der aufgewühlte Sand hatte bereits alle Spuren ausgelöscht.
    Naib Dhartha glaubte, das böse, verfluchte Lachen von Selim Wurmreiter zu hören, wie die dunklen Flügel eines Raben, der ihn unsichtbar umflatterte.

 
     
     
174 V. G.
     

     
28. Jahr des Djihad
     
Ein Jahr nach der Eroberung von Ix

47
     
    In meinem Leben habe ich Großes geleistet, viel mehr, als sich die meisten Menschen erhoffen können. Aber aus irgendeinem Grund habe ich nie ein Heim oder wahre Liebe gefunden.
    Primero Vorian Atreides,
    aus einem Privatbrief an Serena Butler
     
     
    Seit den Reisen mit dem Roboter Seurat an Bord der Dream Voyager war Vor ein rastloser Mensch gewesen, der sich nie dauerhaft an einem Ort niederlassen konnte. Voller Neugier und Erlebnislust wollte er nun das gesamte Spektrum der freien Menschheit kennen lernen und nahm den Duft jedes neuen Planeten in sich auf, um seinen Erfahrungskatalog zu erweitern. Es gefiel ihm, Menschen zu begegnen, Kulturen zu erleben und den Verbindungen zu folgen, die die verschiedenen Menschenvölker viel fester verknüpften als Omnius' Kontrolle über die Synchronisierten Welten.
    In diesem Moment würde Seurat lautlos seine

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