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Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Titel: Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Leichen, die wie tote Krähen aussahen, die Arme verrenkt, die Lippenreste gebleckt, dahinter Zähne, die in der Hitze gesprungen waren. Wirkliche Menschen. Er würde sich nie an diesen grausamen Preis des Djihad gewöhnen können. Leere Augenhöhlen starrten ihn wie ausgebrannte Lagerfeuer an, als würden sich diese Menschen fragen, warum die Retter so lange gebraucht hatten.
    Drei uniformierte Djihad-Soldaten riefen die anderen zu einer Ecke. Vor lief schneller und stieß auf zwei zerstörte Kampfmeks, die den Verteidigungskräften von Chusuk zum Opfer gefallen waren. Die Siedler hatte nur über wenige Waffen verfügt, aber sie schienen sich ausreichend organisiert zu haben, um diese zwei Denkmaschinen zu vernichten.
    Bedauerlicherweise bestand jede mechanische Armee aus tausenden solcher Kampfmeks. Die Kolonisten hatten Widerstand geleistet, aber sie hatten nie eine Chance gehabt.
    Vor zog die Mundwinkel nach unten. Er spürte eine tiefe Leere, weil er wusste, dass er nichts hätte tun können, um dieses Gemetzel zu verhindern. Seine Schiffe waren fast einen Monat lang unterwegs gewesen, bis sie Chusuk auf einem regulären Patrouillenflug erreicht hatten. Sie hatten erwartet, sich mit neuen Vorräten eindecken und eine Woche Urlaub machen zu können. Sie hatten keinen Notruf empfangen – selbst wenn einer abgeschickt worden war, hätte er sie niemals rechtzeitig erreicht.
    Vor war übel. Er hatte nicht damit gerechnet, dass die Maschinen eine so sinnlose Brutalität an den Tag legen würden, nicht hier.
    Aber er hätte damit rechnen sollen.
     
    * * *
     
    Auf dem Flug nach Chusuk, während der langen, ereignislosen Reise durch den Weltraum, hatte selbst ein Primero nicht viel zu tun. Er hatte sich damit beschäftigt, Dokumente zu lesen und sich Notizen für Abhandlungen über militärische Taktik zu machen, in denen er erklärte, was er über die Denkmaschinen wusste.
    Im Verlauf des Djihad hatte Serena Butler mehrere Essays über ihren Kreuzzug gegen die Maschinen verfasst, aus denen Iblis Ginjo großzügig zitierte. Irgendwann hatte Vor sogar darüber nachgedacht, seine eigenen Memoiren zu schreiben, da er bereits so lange gelebt und so viel erlebt hatte ... aber wenn er an die zahllosen Lügen dachte, die sein Vater in dessen Memoiren verarbeitet hatte, um sie als geschichtliche Tatsachen auszugeben, fühlte sich Vor von der Idee abgestoßen. Selbst wenn er sich bemühte, aufrichtig zu sein, würde seine menschliche Natur ihn womöglich dazu verleiten, ein paar Fakten zu beschönigen.
    Vielleicht würde er es sich in hundert Jahren noch einmal überlegen, falls er seinen Kampf gegen Omnius erfolgreich fortsetzen konnte. Vorläufig tat er besser daran, gelegentlich eine Runde Fleur de Lys mit seinen Männern zu spielen. Die Geschichte würde sich eher an seine Taten als an hinterlassene Schriftstücke erinnern ...
    Während der einsamen Stunden in seiner Kabine rief sich Vor häufig angenehme Erinnerungen ins Gedächtnis und stellte sich vor, wie sein Leben anders hätte verlaufen können. Der erste Mensch, der ihm dabei einfiel, war gewöhnlich Leronica Tergiet von Caladan, eine Frau, die wirklich sein Herz berührt hatte.
    Nie zuvor hatte er es gewagt, irgendwelche Verpflichtungen oder emotionale Bindungen einzugehen ... aber Leronica erweckte in ihm den Wunsch, ein anderer Mensch zu sein, ohne Pflichten von kosmischer Bedeutung, sondern ein ganz normaler Mann, der ein Ehemann und Freund sein konnte. Vor bereute es nicht, solche Verantwortungen übernommen und solche Leistungen vollbracht zu haben, weil er wusste, dass er die Bevölkerungen ganzer Planeten verteidigt hatte. Aber zur Abwechslung wäre es nett gewesen, ein kleiner, unbedeutender und zufriedener Soldat zu sein, den alle als »Virk« kannten.
    Bislang hatte der Djihad ihn daran gehindert, nach Caladan zurückzukehren, obwohl er es sich fest vorgenommen hatte. Er schickte Leronica Briefe, die er Djihad-Soldaten mitgab, die zur Überwachungsstation versetzt wurden, und gelegentlich kleine Geschenke. Aber von ihr hörte er nichts. Er war sich nicht einmal sicher, ob sie die Möglichkeit hatte, ihm eine Nachricht zukommen zu lassen. Bestürzt wurde ihm klar, dass er in ihren Gedanken wahrscheinlich gar keine besondere Rolle spielte.
    Inzwischen musste eine gute Frau wie sie längst einen Ehemann gefunden und eine Familie gegründet haben. Wenn dem so war, hoffte er, dass sie angenehme Erinnerungen mit ihm verband.
    Obwohl ihm diese Möglichkeit

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