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Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Titel: Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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hast?«
    »Die Gezeiten kommen und gehen, Kalem, aber glaubst du wirklich, mein Herz wäre ein Stück Treibholz, das hierhin und dorthin geschwemmt wird? Wenn ich etwas verspreche, halte ich es auch.«
    Kalem schürzte die Lippen, als würde er über ein geschäftliches Angebot nachdenken, aber sie sah, wie seine Augen über diese glückliche Wendung strahlten. »Zuvor muss ich ebenfalls eine Forderung stellen.«
    Sie sah ihn unverwandt an, die Hände in die Hüften gestemmt, und machte sich auf die Verhandlung gefasst.
    »Wenn dein Djihad-Soldat wirklich nicht wiederkommt und du einverstanden bist, mich zu heiraten, dann darfst du niemals meine Ehre – und seine – kränken, indem du uns in irgendeiner Hinsicht vergleichst.« Kalem verschränkte die großen, schwieligen Hände. »Ich weiß, dass ich nicht der perfekte Mann bin, und ich kann dir deine Erinnerungen nicht nehmen. Aber deine Zeit mit ihm ist nur noch eine Erinnerung, während ich deine Wirklichkeit bin. Kannst du damit leben?«
    Ohne jedes Zögern stimmte Leronica ihm zu.
    Also heirateten sie in einer von sechzehn kurzen Eheschließungszeremonien, die in den Fischerdörfern abgehalten wurden. Kaum ein Bräutigam wirkte unglücklich, im Gegenteil, sie schienen es noch gar nicht fassen zu können, dass sie unverhofft mit attraktiven Frauen gesegnet waren, die ihnen bislang unerreichbar schienen.
    In den folgenden Wochen fuhren die Fischerboote von Kalem Vazz und Brom Tergiet Seite an Seite aufs Meer hinaus. Mit den Einkünften aus dem Fischverkauf und der beliebten Taverne konnten Leronica und ihre Männer ganz gut leben.
    Sie konnte sich kein besseres Leben auf Caladan vorstellen. Doch wenn sie nachts neben Kalem im gemeinsamen Bett lag und mit den Fingern über die deutlich vergrößerte Schwellung ihres Bauches strich, dachte sie an all die wunderbaren, fremdartigen Orte, die Vor ihr beschrieben hatte.
    Leronica lag still da und blickte durch das offene Fenster in die sternenklare Nacht hinaus. Sie dachte an Vorian Atreides, der unvorstellbar weit entfernt war. In diesem Augenblick würde er gegen feindliche Roboter kämpfen und riesige Schlachtschiffe führen ... und vielleicht dachte er sogar ab und zu an sie. So ein stattlicher Soldat! Sie seufzte.
    Manchmal drehte sie sich auf die Seite und sah, dass Kalem wach war. Seine Augen waren offen und glitzerten – mit Tränen? Aber er sagte kein Wort und ließ sich auch nicht anmerken, ob er ihre Gedanken erraten hatte. Kalem fragte nie und hakte nie nach. Er hatte sie nicht einmal nach dem Namen des Soldaten gefragt, wodurch es ihr glücklicherweise erspart blieb, ihn anlügen zu müssen, um das Versprechen zu halten, das sie ihrem früheren Liebhaber gegeben hatte. Dieser gute, hart arbeitende Mann schien völlig mit dem zufrieden zu sein, was er hatte ... und Leronica bemühte sich, es genauso zu sehen.
    Beide wussten, dass der Djihadi nie mehr zurückkommen würde.
     
    * * *
     
    Als die Zeit gekommen war, brachte Leronica Zwillinge auf die Welt, gesunde Söhne, die sie Estes und Kagin nannte, nach den Großvätern ihres Ehemannes. Sie wollte keine Verbindung zu Vors Namen herstellen. Die Dorfbewohner waren einstimmig der Ansicht, dass die Jungen eine starke Ähnlichkeit mit Brom Tergiet hatten – auch wenn ein paar seiner Freunde scherzten, dass die Zwillinge hoffentlich nicht das wiehernde Lachen ihres Großvaters geerbt hatten.
    Doch jedes Mal, wenn sie die Jungen betrachtete, sah Leronica das Nachbild des abenteuerlichen, dunkelhaarigen Offiziers, der ihr Herz erobert hatte und dann fortgegangen war.
    Kalem Vazz hielt sein Versprechen und übertraf sich selbst als treuer Ehemann, fleißiger Arbeiter und aufmerksamer Vater. Er vergötterte Estes und Kagin und behandelte sie wie seine eigenen Kinder. Für ihn war seine Liebe zu den Jungen wichtiger als ihre Abstammung.
    Zwei Jahre nach Vors Abreise empfand Leronica keine Trauer mehr, nur noch eine wehmütige Neugier, was er gerade tun mochte und ob es ihm gut ging. Doch zum ersten Mal in ihrem Leben interessierte sie sich für den Djihad und verfolgte die Nachrichten über die großen Schlachten.
    Mindestens einmal im Monat fuhren Kalem und ihr Vater mit den Fischerbooten in die fruchtbaren Gewässer in der Nähe ferner Riffe hinaus. Leronica gewöhnte es sich an, bei diesen Gelegenheiten die Zwillinge bei einer Nachbarin unterzubringen, sich im Dorf einen Wagen auszuleihen und nach Norden über die Küstenstraße zur militärischen

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