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Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Titel: Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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sie. »Dieser Soldat wird nie zu dir oder deinem Baby zurückkehren.«
    »Ja, das weiß ich«, sagte sie unbeirrt, »aber ich habe immer noch meine Erinnerungen an ihn und seine Geschichten von fremden Planeten. Das genügt mir. Wäre es dir lieber, wenn ich eine hilflose Frau wäre, die heulend ihr Schicksal beklagt? Mein Leben gefällt mir, wie es ist. Es wäre mir lieber, wenn ich deine moralische und emotionale Unterstützung hätte, aber notfalls komme ich auch allein zurecht. Ich kann bis zur Geburt weiterarbeiten und werde mir nur ein paar Tage freinehmen, um das Kind auf die Welt zu bringen.«
    »Du warst schon immer sehr unabhängig«, sagte Brom mit einem Lächeln. Endlich stand er auf und ließ die Fischnetze auf den vom Wetter ausgebleichten Bohlen des Anlegestegs liegen. Er nahm seine Tochter in die Arme und sagte ihr mit seinen Gesten, was er nicht laut aussprechen konnte. »Schließlich ist es für mich das Wichtigste, dass es meinem Enkelkind gut geht.«
    Angesichts der geringen Bevölkerung von Caladan waren Kinder, die neues Blut in die engen verwandtschaftlichen Beziehungen brachten, in den Küstendörfern immer willkommen. Die Djihadis würden dieser ländlichen, häufig übersehenen Region neue Lebenskraft injizieren.
    Also verzichtete Leronica auf albernen Blödsinn oder Trübsal und wartete nicht darauf, dass Vorian Atreides nach Caladan zurückkehrte und sie mitnahm, weil sie wusste, dass es nie geschehen würde. Stattdessen entschied sie, dass es das Beste wäre, ihr Leben fortzusetzen und sich einen Ehemann zu suchen, der bereit war, das Baby wie sein eigenes Kind großzuziehen ...
     
    * * *
     
    Kalem Vazz war ein ruhiger, fleißiger Junggeselle und zehn Jahre älter als Leronica. Schon dreimal hatte Kalem die junge Frau gefragt, ob sie ihn heiraten wollte. Sie hatte seinen Antrag jedes Mal abgelehnt, aber nicht aus Boshaftigkeit oder weil sie mit seinen Gefühlen gespielt hätte, sondern weil sie vermeiden wollte, dass sie neben ihrem Vater, der Taverne und den Fischerbooten auch noch einen Ehemann versorgen musste. Doch nun hatte sich ihr Leben geändert.
    Nachdem ihr Entschluss gefasst war, ging Leronica eines Tages am frühen Morgen zu Kalems Haus, bevor er sich auf den Weg zum Hafen und zu seinem Fischerboot machen konnte. Sie hatte ein sauberes Kleid angezogen, ihre Locken mit einem Kopftuch zusammengebunden und eine Halskette aus kunstvoll bearbeiteten Korallen angelegt.
    Sie klopfte an die Tür, und Kalem öffnete ihr. Er zog sich hastig ein weiteres Hemd an, um sich vor dem kalten Meeresnebel zu schützen. Er wirkte überrascht und verschlafen, aber er bemühte sich gar nicht um Höflichkeitsfloskeln, weil er wusste, dass sie aus einem wichtigen Grund gekommen sein musste.
    »Du hast mich gefragt, ob ich deine Frau werden will, Kalem Vazz«, sagte sie. »Gilt das Angebot noch, oder hast du aufgehört, auf mich zu warten.«
    Sein kantiges Gesicht wurde auf einen Schlag fünfzehn Jahre jünger, als ein erstauntes Lächeln darauf erschien. Ihre Schwangerschaft zeigte sich bereits, aber sie bezweifelte, dass er etwas davon bemerkt hatte. »Was hat dich veranlasst, plötzlich deine Meinung zu ändern?«
    »Ich stelle eine Bedingung«, sagte sie und erzählte ihm von ihrem Baby. Er nahm es positiv auf und brachte seine Unterstützung und sein Mitgefühl zum Ausdruck. Schließlich sagte sie: »Wenn du mein Ehemann werden willst, musst du damit einverstanden sein, dich gegenüber dem Kind eines anderen Mannes wie ein Vater zu verhalten. Ansonsten habe ich keine weitere Forderungen und verspreche dir, eine gute Frau für dich zu sein.«
    Als sie überzeugt war, dass er die Situation verstanden hatte und sie nicht auf irgendeine Weise hintergehen wollte, erwartete sie seine Antwort auf ihr direktes und klares Angebot, mit dem sich der Verlauf ihres restlichen Lebens entscheiden würde. Sie hatte sich bereits einer albernen Romanze hingegeben und würde die Erinnerung an Vor stets in ihrem Herzen tragen, aber das hatte keinen Einfluss auf ihre aktuelle Lage.
    »Und was ist, wenn er zurückkommt?«, fragte Kalem.
    »Er wird nicht zurückkommen.«
    Er sah sie forschend an, und sie beide wussten, dass diese Antwort nicht genügte. »Und wenn er eines Tages doch vor deiner Tür steht«, sagte er, »würdest du ihm dann wieder in die Arme fallen? Oder würdest du, was viel schlimmer wäre, ihn abweisen und bei mir bleiben, um für den Rest deines Lebens zu bereuen, wie du dich entschieden

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