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Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Titel: Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Würmern.
    Ohne Worte erkannte er die Mission von Selim Wurmreiter und sah einen Mann, der auf dem Rücken eines riesigen Sandwurms ritt, der seine Botschaft im Dienst des Alten Mannes der Wüste verbreitete. Obwohl Selim schon lange tot war, sah Ishmael sich an der Seite des Bandenführers reiten. Mit dem Sandwurm durchquerten sie eine große Wüstenfläche. Zu zweit führten sie Shai-Hulud und die anderen Wurmreiter einem hellen Horizont entgegen, zu einer Zukunft, in der sie frei und stark sein könnten – und in der alle Sandwürmer lebten.
    Ishmael hielt den Atem an. Sein Herz pochte, und der Traum gab ihm Auftrieb. Er verstand jetzt, was Marha empfand, welche Leidenschaft Selim unter seinen Anhängern entfacht hatte.
    Dann spürte er eine Gefahr, eine schwarze, alles verzehrende Furcht ... die nicht zur Großartigkeit der Vision gehörte. Es war eine persönlichere Tragödie – die den jungen El'hiim betraf.
    Es war keine Vision der Zukunft, keine Warnung vor fernen Gefahren. Es geschah jetzt. Der Junge war gefangen, er steckte in einer kleinen Felsöffnung fest. Während sich die Erwachsenen hier versammelt hatten, war El'hiim davongelaufen, um die Klippen und steilen Hänge zu erkunden, um in Ritzen und Löchern herumzustochern, auf der Suche nach Känguruhmäusen oder Eidechsen, die dem Stamm als Nahrung dienen würden. Ishmael spürte scharfe, huschende Beine und eine wimmelnde Gefahr rund um den Jungen, als würde er von tausend Messern bedroht.
    Ishmael erhob sich und verließ die Höhlenkammer. Er wusste, dass dies kein Teil seiner Vision war. Sein Körper wurde von einer anderen Kraft gelenkt. Er ließ die versammelten Stammesmitglieder zurück, die alle im Bann ihrer persönlichen Gewürztrance standen.
    Als Marha erkannte, dass er die Kammer verlassen hatte, folgte sie ihm taumelnd. Aber Ishmael ließ sich nicht aufhalten. Intuitiv wusste er, wohin El'hiim gegangen war, obwohl er den Jungen seit Stunden nicht mehr gesehen hatte. Mit erstaunlichem Geschick kletterte Ishmael über die Felsen und stieg in eine kleine Gesteinsspalte hinunter.
    Seine Augen sogen alle Einzelheiten auf, und gleichzeitig erlebte er die schreckliche Vision im Kopf – wie der Junge gefangen war und sich ihm messerschwingende Attentäter näherten.
    El'hiim hatte große Angst. Er hatte bereits zweimal um Hilfe gerufen, aber niemand hatte ihn gehört.
    Niemand außer Ishmael in seiner Vision.
    »Ishmael, was ist los? Wo bist du?« Marhas Stimme klang schleppend und fern ... und voller Besorgnis. Ishmael konnte ihr nicht antworten. Er fühlte sich unaufhaltsam weitergetrieben, und endlich erreichte er den düsteren Spalt. El'hiim schien sich mit seinen schmalen Schultern hineingezwängt zu haben, in der Hoffnung, er würde hier einen Schatz oder etwas Essbares oder ein geheimes Versteck finden.
    Stattdessen war er auf eine schreckliche Gefahr gestoßen.
    Ishmael schob sich mit seinen deutlich breiteren Schultern hinein und schürfte sich die Haut auf. Er streckte die Hand aus, fand einen festen Felsbrocken und zog sich daran noch tiefer hinein. Er fragte sich, ob er jemals wieder nach draußen gelangen würde, aber er durfte jetzt nicht zögern. El'hiim war gefangen.
    Ishmael hörte einen Schrei – nicht ängstlich, sondern warnend. »Sie sind überall! Pass auf, dass sie dich nicht berühren!«
    Ishmael streckte sich, bis er El'hiims Hand erreichte und den Jungen zu sich hinaufzog. Wieder hörte er die krabbelnden Beine und spürte ein Wimmeln in unmittelbarer Nähe, aber er spürte genau, dass er den Jungen nur retten konnte, wenn er ihn näher zu sich herzog. Ishmael manövrierte sich in eine breitere Stelle des Felsspalts, wo er genügend Platz hatte, um den Jungen zu befreien.
    Und nun stürzte sich die tödliche Gefahr auf ihn.
    Er spürte ihre giftigen Stacheln wie die Stiche winziger Messer, die überall durch seine Kleidung und in seine Haut drangen. Doch Ishmael hielt El'hiim unbeirrt fest und achtete nicht auf seine Schmerzen. Er riss sich sogar eine größere Stelle am Rücken auf, als sich zurückbewegte. Endlich konnte er El'hiim unversehrt ins Freie ziehen.
    Marha eilte herbei, riss ihm den Jungen aus den Händen – und starrte dann voller Entsetzen auf Ishmael.
    Sein Körper war fast völlig von schwarzen Skorpionen bedeckt, die ihn immer wieder gestochen hatten. Und jede Giftdosis konnte eine tödliche Wirkung entfalten.
    Ishmael streifte sich die Tiere ab, als wären es nicht mehr als lästige Fliegen, und

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