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Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Titel: Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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die Skorpione huschten zurück in ihre Verstecke in den tiefen Gesteinsritzen.
    »Untersuche den Jungen«, sagte er zu Marha. »Vergewissere dich, dass ihm nichts geschehen ist.«
    El'hiim schüttelte erstaunt den Kopf. »Mir geht es gut. Sie haben mich nicht gestochen.«
    Dann brach Ishmael zusammen.
     
    * * *
     
    Er wachte nach drei Tagen auf, die er mit Fieber und Albträumen zugebracht hatte. Ishmael nahm einen tiefen Atemzug, der sich heiß in seinen wunden Lungen anfühlte, blinzelte und setzte sich in der Kühle seiner Höhlenkammer auf. Er berührte seine Arme und sah Striemen auf der Haut, aber sie waren nicht rot, sondern nur noch rosa und schienen bereits zurückzugehen.
    Marha stand im Eingang und schob den Türvorhang zur Seite. Erstaunt sah sie Ishmael an. »Jeder einzelne dieser Stiche hätte dich töten müssen, und dennoch hast du überlebt. Du hast dich vollständig erholt.«
    Seine Lippen waren aufgesprungen, und sein Mund war völlig ausgetrocknet, aber Ishmael schaffte es trotzdem, ein Lächeln zuwege zu bringen. »Selim hat mir gezeigt, was ich tun sollte. In der Gewürzvision hat er mich angetrieben, seinen Sohn zu retten. Ich glaube nicht, dass er mich dafür sterben lassen würde.«
    Seine Tochter Chamal kam herein, mit roten verquollenen Augen. Sie hatte geweint, auch wenn die Banditen von Arrakis über eine solche Wasserverschwendung die Nase rümpften. »Vielleicht war genug Melange in deinem Blut, sodass der Geist von Shai-Hulud dir Kraft gab.«
    Ishmael war etwas schwindlig, aber er zwang sich zum Aufstehen. Seine Tochter eilte zu ihm und reichte ihm eine Tasse. Das Wasser schmeckte köstlich wie Nektar.
    Schließlich betrat El'hiim die Kammer und sah Ishmael mit weit aufgerissenen Augen an. »Die Skorpione haben dich gestochen, aber du hast mich gerettet. Sie haben dich nicht getötet.«
    Ishmael klopfte dem Jungen auf die Schulter, was ihn übermäßig viel Kraft kostete. »Es wäre mir lieber, wenn du mich nicht noch einmal dazu veranlasst, so etwas tun zu müssen.«
    Marha grinste und konnte nicht fassen, was der Mann durchgemacht hatte. Sie holte tief Luft. »Wie es scheint, sind wir in vielfacher Hinsicht gesegnet. Und du, Ishmael, hast es offenbar darauf abgesehen, deine eigene Legende zu begründen.«

95
     
    Wir haben lange genug gewartet. Es ist an der Zeit.
    Kogitor Vidad,
    Gedanken aus der isolierten Objektivität
     
     
    Erasmus hatte sich nie als Politiker betrachtet, obwohl er Diplomatie und soziale Interaktionen der Menschen studiert hatte und über etliche theoretische Werkzeuge verfügte. Die Fähigkeit, in politischen Gewässern zu navigieren, hatte ihm sehr dabei geholfen, sich als unabhängiger Roboter zu etablieren und Omnius zu überzeugen, seine Experimente mit menschlichen Versuchsobjekten fortzuführen.
    Die Kogitoren der Elfenbeintürme waren jedoch keine Menschen im engeren Sinne.
    Eines Nachmittags begrüßte er eine seltsame Delegation vom gefrorenen Planetoiden Hessra. Eine Hand voll Sekundanten blinzelten im kupferfarbenen Licht der Riesensonne von Corrin und brachten in Konservierungsbehältern die uralten menschlichen Gehirne, die genauso wie Erasmus Philosophen waren.
    Der autonome Roboter empfing sie im luxuriös eingerichteten Salon seiner Villa, überrascht und befriedigt, weil er so selten Gäste hatte. Aufgrund der häufigen Angriffe durch die Armee des Djihad hatte Omnius vorgeschlagen, dass das Treffen hier und nicht im hohen Zentralturm stattfinden sollte – falls die Kogitoren versuchen sollten, eine heimtückische Waffe einzuschmuggeln.
    In einem schönen neuen Gewand beobachtete sein junger Schützling Gilbertus Albans das Geschehen und spielte die Rolle des Assistenten. An einer Wand leuchtete ein Wächterauge von Omnius, während es den Gesprächen lauschte, doch der Allgeist schien sich nicht im Klaren zu sein, was er von den unerwarteten Besuchern halten sollte. Sechs furchterregende Wachroboter hatten im Salon Stellung bezogen.
    Eine Prozession gelb gewandeter Mönche marschierte herein. Die ersten sechs trugen die verzierten durchsichtigen Tanks wie heilige Reliquienschreine. Die Sekundanten schienen sich nicht der Gefahr bewusst zu sein, die mit einem freiwilligen Besuch auf einer Synchronisierten Welt verbunden war. »Die Kogitoren der Elfenbeintürme möchten sich in einer wichtigen Angelegenheit mit Omnius beraten«, sagte der führende Mönch, der den schweren Behälter des höchsten Kogitors in den Händen hielt. »Ich bin

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