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Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Titel: Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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obwohl sie sich bemühte, sie vor ihm zu verbergen. »Komm zurück, wenn du die Zeit dazu findest, wie immer.«
    Quinto Paolo wirkte nervös und schien sich möglichst schnell wieder auf den Weg machen zu wollen, als würde er ziellos dahintreiben, solange er keine neuen Befehle erhalten hatte.
    Doch Vor trat zu der Frau, die zum emotionalen Anker seines Lebens geworden war. Er legte die Hand an ihr Kinn und zwang Leronica, ihn anzusehen. »Ich habe hier auf Caladan sehr viel nachgedacht. Von nun an werde ich nicht nur Soldat, sondern auch Mensch sein. Ich ... möchte, dass du mit mir kommst.«
    Die Überraschung und Begeisterung in ihrem Gesicht löschten die Spuren der vergangenen zehn Jahre aus. »Aber ich bin doch nur ein armes Mädchen von Caladan. Ich habe kein Recht, die Lebensgefährtin eines großen Primero ...«
    Zärtlich legte er einen Finger auf ihre Lippen. »Du bist meine große Liebe und die Mutter meiner Söhne.« Vor zögerte und wartete, dass sie seiner Behauptung widersprach. Doch er wusste es genauso gut wie sie. Wenn er Estes und Kagin ansah, blieb nicht der geringste Zweifel.
    Sie presste die Lippen zusammen. »Ich möchte, dass die Jungen Kalem als ihren Vater im Gedächtnis behalten. Er hat sein Leben für sie geopfert, und ich werde nicht zulassen, dass du ihre Erinnerung an den Mann verblassen lässt, den sie während des größten Teils ihres Lebens gekannt haben.«
    »Ich würde nicht im Traum daran denken. Kalem Vazz hat das getan, was eigentlich meine Aufgabe gewesen wäre. Er hat sie aufgezogen und ihnen moralische Werte und den Sinn der Arbeit vermittelt. Er war für sie da, während ich nicht da war.«
    »Das bedeutet nicht, dass du jetzt nicht damit anfangen kannst.« Sie atmete schwer, und Tränen flossen ihr über die Wangen.
    Er nickte. »Unsere Söhne werden in der Liga der Edlen aufwachsen und alles nutzen können, was unsere Zivilisation ihnen zu bieten hat.« Seine Stimme klang belegt, als er sie näher an sich heranzog. »Da draußen wartet eine ganze Galaxis, die ich dir zeigen will.«

117
     
    Die Nacht ist ein Loch im Gestern und ein Tunnel ins Morgen.
    Feuerlyrik der Zensunni
     
     
    Zehn Jahre waren vergangen, seit Marha, Jafar und die anderen Anhänger Selims ihre langjährige Siedlung aufgegeben hatten und zur Pilgerreise tief in die Wüste aufgebrochen waren – fern von den fremden Jägern und Naib Dharthas Verrätern. An jenem schicksalhaften Tag hatte Marha den Nadelfelsen bestiegen und hatte von diesem Aussichtspunkt das Ende ihres Ehemannes miterlebt. Doch in Wirklichkeit war das Ereignis ein Anfang gewesen, als der große Wurmreiter im gewaltigen segmentierten Körper Gottes aufgegangen war.
    Seitdem hatten sie weiter für Selims Traum und seine Mission gelebt. Die Neuigkeit vom unglaublichen Schicksal des Anführers der Gesetzlosen hatte sich über alle Zensunni-Siedlungen auf Arrakis verbreitet, und hunderte von Kandidaten hatten nach dem abgelegenen Versteck gesucht, um sich den Wurmreitern anzuschließen.
    Die Felshöhlen und weiten Dünen von Arrakis waren kein Gefängnis, sondern eine Zuflucht. Tief in den düsteren Gängen hatten die Wurmreiter und Gesetzlosen weitere Muadru-Inschriften gefunden, die jemand in den kühlen Stein graviert hatte. Die Symbole erinnerten Ishmael an die uralten unentzifferten Schriften, die sein Großvater in seiner Hütte auf Harmonthep zusammen mit den Sutra-Pergamenten aufbewahrt hatte. Ishmael konnte die Bedeutung der Zeichen nicht enträtseln, aber er war überzeugt, dass sie eine Botschaft der Hoffnung und Solidarität übermittelten.
    Im ersten Jahr hatten die Flüchtlinge von Poritrin gelernt, mit den einheimischen Bewohnern von Arrakis zusammenzuleben und ihnen bei der Arbeit und beim täglichen Überlebenskampf zur Seite zu stehen. Die Schwächsten waren wieder zu Kräften gekommen, und niemand beklagte sich. Sie waren widerstandsfähig und stark, nachdem sie ihr bisheriges Leben in der Sklaverei verbracht und Aufgaben übernommen hatten, für die sich selbst Denkmaschinen zu schade waren.
    Ishmael stand mit den Überlebenden seines Volkes in einer großen Höhlenöffnung, von der aus sie in die Weite blicken konnten, die niemals durch Fußspuren von Sklaventreibern entweiht werden würde. Es war früher Morgen, Selim Wurmreiters liebste Tageszeit, wie Marha ihnen erzählt hatte.
    Ishmaels Tochter Chamal machte einen starken und hoffnungsvollen Eindruck. Mit sechsundzwanzig Jahren war sie eine erwachsene Frau. Sie

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