Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin
Anzahl von ihnen. Und die Überlebenden sind gleichzeitig die Stärksten.«
»Einschließlich meines Sohnes Vorian.« Während er weitere der Komponenten herausriss, die Beowulf am Leben erhielten, fühlte sich der Titanengeneral an die Zeiten erinnert, als sein loyaler Trustee Vorian voller Liebe und Sorgfalt den Cymek-Körper seines Vaters gereinigt, gewartet und poliert hatte – in einer Geste, die auf den Anfang der Geschichte zurückging, als einem verehrten Oberhaupt die Füße gewaschen wurden. Dies waren die intimsten Momente zwischen Vater und Sohn gewesen.
Agamemnon vermisste diese Tage und wünschte sich, dass es nie zum Bruch zwischen ihm und Vorian gekommen wäre. Er war seine größte Hoffnung auf einen würdigen Nachfolger gewesen, bis die Menschen ihn verdorben hatten.
Juno bemerkte nichts von seinen verträumten Gedanken. »Wir sollten sie von den Hrethgir rekrutieren, begabte Kandidaten auswählen und sie für unsere Zwecke konvertieren. Ich bin mir sicher, dass wir die Fähigkeiten und die Techniken besitzen, um ein so einfaches Ziel zu erreichen. Wenn wir das Gehirn eines Menschen isoliert haben, können wir es auf jede erdenkliche Weise manipulieren.«
Der Titanengeneral dachte nach. »Zuerst erkunden wir die radioaktiven Planeten und entscheiden, wo wir unsere Stützpunkte errichten.«
»Wallach IX dürfte für den Anfang eine gute Wahl sein«, sagte Dante. »Der Planet ist nicht weit von Hessra entfernt.«
»Das sehe ich genauso«, stimmte Agamemnon zu. »Dort werden wir die letzten Reste des Throns dieses wahnsinnigen Yorek Thurr zertreten.«
Beowulfs mechanischer Körper war nun völlig zerlegt, und die verstreut herumliegenden Komponenten konnten nun recycelt oder repariert werden. Schweigend traten die Sekundanten-Neos herbei, um die Teile fortzuschaffen.
Als Agamemnon an all die verwüsteten Synchronisierten Welten dachte, kam ihm der Gedanke, dass Vorian die treibende Kraft hinter dieser totalen nuklearen Vernichtung gewesen sein musste. Vielleicht war er in gewisser Weise doch ein würdiger Nachfolger der Titanen.
50
Wenn wir uns umschauen, um einen Blick in die ferne Vergangenheit zu werfen, lässt sie sich kaum noch erkennen, so unsichtbar ist sie bereits geworden.
Marcel Proust,
antiker Autor von der Erde
Vorian stand in seinem nominellen Büro im Hauptquartier der Armee der Menschheit und blickte durch das offene Fenster in den Abendregen hinaus. Die kühle Feuchtigkeit auf seinem Gesicht fühlte sich gut an, nachdem es die ganze vergangene Woche lang heiß und schwül in Zimia gewesen war. Der Regen war eine angenehme Erleichterung, aber er genügte nicht, die Stimmung des Höchsten Bashar zu heben.
Jeden Tag schien er den Kampf gegen die bürokratische Stagnation und Lethargie zu verlieren. Die Regierung war einfach nicht in der Lage, schwierige Entscheidungen zu treffen. Die Abgeordneten der Liga schraken davor zurück, die nötige Schmutzarbeit zu Ende zu bringen, und mit jedem Jahr, das verging, schwand das Problem aus ihrem Bewusstsein. Sie vertieften sich in Lokalpolitik und alltägliche Probleme und redeten sich ein, dass sich die Gefährdung durch Omnius und die Cymeks irgendwann von selbst verflüchtigen würde. Er konnte sie einfach nicht davon überzeugen, dass Agamemnons Schreckensherrschaft noch lange nicht zu Ende war, auch wenn sich die Titanen seit Jahren ruhig verhalten hatten.
Sein langer Krieg war vorbei. Nach der Großen Säuberung war Quentin Butler nicht der einzige militärische Führer gewesen, der sich in eine lange Zeit des Friedens flüchten wollte. Es war zu einfach gewesen, dem Wiederaufbau die höchste Priorität zuzuweisen. Viele Menschen wollten den gesamten Djihad in die Geschichte abschieben.
Aber er war noch nicht vorbei. Nicht, solange Corrin und die Cymeks sehr reale Bedrohungen für die Sicherheit der Menschheit darstellten. Leider schien Vorian der Einzige zu sein, der es so sah. Die Liga weigerte sich, eine Angriffsflotte oder auch nur ein paar Erkundungsschiffe nach Hessra zu entsenden, wo die letzten Titanen sich verschanzt hatten. Selbstgefällige Narren!
Der Große Patriarch und die Aristokraten richteten ihre Energie auf die internen ökonomischen Probleme, die mit der Ausweitung ihrer Verwaltung auf die Unverbündeten Planeten zusammenhingen. Sie wollten ein größeres Imperium mit fester, zentraler Kontrolle über alle Welten schaffen. Der Große Patriarch hatte seiner prächtigen Amtskette ein paar neue
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