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Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin

Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin

Titel: Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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starrte der junge Mann sie an; er wirkte gekränkt und enttäuscht. »Verschwinde!«, schnauzte Ticia ihn an. »Und wenn du auf noch mehr Seuchenopfer stößt, dann lass sie, wo sie sind!«
    Jimmak wich zurück, tappte mit einem Rest unbeholfener Würde rückwärts. Als er sich abwandte, schlich er linkisch und mit gesenktem Kopf davon, als wäre er lieber unsichtbar.
    Ticia blickte ihm nach, achtete vorübergehend nicht auf den Seuchenkranken, sondern schüttelte den Kopf. Es ärgerte sie, dass die Missgeburten dem Dschungel ein armseliges Dasein abrangen, statt an ihren Defekten zu sterben. Wie viele es waren, konnte niemand genau sagen. Ticia hätte sie ohne Ausnahme verachtet, auch wenn einer von ihnen nicht ihr eigener Sohn gewesen wäre – nämlich Jimmak.

59
     
    Im Universum besteht ein Gleichgewicht, das einen in den Wahnsinn treiben kann: Jeder Moment der Freude wird durch ein gleiches Maß an Tragischem aufgewogen.
    Abulurd Harkonnen, private Tagebücher
     
     
    Als Abulurd Harkonnens Beförderung zum Bashar das Genehmigungsverfahren durch die Bürokratie der Armee der Menschheit hinter sich gebracht hatte, waren er und eine Gruppe handverlesener Leute längst mit der Erforschung der tödlichen Metallschrecken beschäftigt. Er hatte die Personalakten und Dienstunterlagen verlässlicher Wissenschaftler, Mechaniker und Techniker durchgesehen und ausschließlich die Besten ausgesucht. Unter Berufung auf den Willen des Höchsten Bashar requirierte er vor kurzem leer gewordene, aber modernisierte Laborräume unweit vom Verwaltungssitz des Großen Patriarchen.
    Abertausende der ausgebrannten Maschinchen hatte man, als wären tödliche Hagelkörner herabgeprasselt, in ganz Zimia aufgelesen. Abulurds Forschungsteam demontierte über hundert Exemplare, legte die fest programmierten Schaltkreise und die winzige, aber leistungsstarke Energiequelle frei, die jeder Metallschrecke das Fliegen und Töten ermöglicht hatten.
    Obwohl er selbst kein Wissenschaftler war, machte sich Abulurd regelmäßig im Laboratorium über die Fortschritte sachkundig. »Haben Sie schon irgendeine Vorstellung, wie man sie abwehren könnte?«, fragte er jeden Mann, jede Frau am jeweiligen Arbeitsplatz. »Wie halten wir sie uns das nächste Mal vom Hals? Omnius ist ein sehr hartnäckiger Feind.«
    »Wir haben schon sehr viele Ideen, Sir«, antwortete eine Technikerin, ohne die Augen von einem Hochleistungsmikroskop zu nehmen, unter dem sie die miniaturisierten Apparate betrachtete. »Doch bevor wir endgültige Aussagen machen können, müssen wir diese gefährlichen kleinen Waffen noch erheblich genauer untersuchen.«
    »Wären Holtzman-Pulse gegen sie wirksam?«
    Ein Techniker schüttelte den Kopf. »Wahrscheinlich nicht, Sir. Diese Geräte sind sehr primitiv. Da sie keine Gelschaltkreise verwenden, kann ein Holtzman-Störfeld nichts gegen sie ausrichten. Aber wenn wir erst einmal ihre Motivationsprogrammierung verstanden haben, lässt sich voraussichtlich ein ähnlich wirksamer Störeffekt erarbeiten.«
    »Weitermachen«, sagte Abulurd. Nach einem Blick aufs Chronometer verabschiedete er sich und eilte in seine zeitweilige Unterkunft, um sich auf die anstehende Zeremonie vorzubereiten. Heute sollte er im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung die neuen Rangabzeichen erhalten.
    Abulurd bewohnte ein kleines, äußerst schlichtes Zimmer. Da er erst kürzlich vom einjährigen Dienst bei der Wachhundflotte um Corrin zurückgekehrt war, hatte er hier nur wenige persönliche Habseligkeiten. Er entspannte sich nicht einmal bei Musik. Sein Leben galt der Armee der Menschheit, sodass ihm nur wenig Zeit für Einkaufen, Hobbys, Luxus oder sonstigen Schnickschnack blieb.
    Obgleich er inzwischen achtunddreißig Jahre zählte und gelegentlich beiläufige romantische Ablenkungen gefunden hatte, war er unverheiratet und hatte keine Kinder. Seine Lebensplanung sah noch keinen Zeitpunkt vor, an dem er sesshaft werden und sich auf andere Prioritäten verlegen wollte. Er schmunzelte vor sich hin, während er seine sorgfältig gebügelte Ausgehuniform anzog. Für einen langen Moment musterte er sich im Spiegel und übte einen angemessen ernsten Gesichtsausdruck ein. Abulurd wünschte sich, sein Vater könnte zugegen sein. An einem solchen Tag hätte sogar Quentin Butler auf seinen jüngsten Sohn stolz sein müssen.
    Aber der Primero im Ruhestand war vor einiger Zeit mit Porce Bludd zu einem Inspektionsflug radioaktiv verseuchter, ehemaliger Synchronisierter

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