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Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin

Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin

Titel: Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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vertraut niemandem«, erklärte die junge Frau mit gedämpfter Stimme, »am wenigsten Fremdweltlern wie Ihnen. Sie hat mehr Furcht davor, die Zauberinnen könnten den Eindruck der Schwäche erwecken, als vor dem Virus. Und ... und es gibt hier auf Rossak einiges, das wir lieber vor neugierigen Augen verbergen möchten.«
    Vor dem Hilferuf an HUMED hatten Ticia Cevna und ihre Zauberinnen sich eine Woche lang bemüht, die Ausbreitung der Seuche in den Felsenstädten zu verhindern und dabei auf ihr Wissen über Zellen und Gene zurückgegriffen. Sie hatten sogar heimische Kräuter und Medikamente angewendet, die ihnen pharmazeutische Prospektoren von VenKee, die infolge der Quarantäne auf dem Planeten gestrandet waren, zur Verfügung gestellt hatten. Doch kein einziger Versuch der Seuchenbekämpfung war erfolgreich gewesen.
    Die VenKee-Firmenleitung auf Kolhar verschiffte gewaltige Melange-Mengen zu den betroffenen Planeten, weil man hoffte, auf diese Weise verhüten zu können, dass sich auch die neue Seuche in der gesamten Liga ausbreitete. Während Mohandas Suk in seinem sterilen Labor an Bord der Recovery beharrlich die Forschungen vorantrieb, schickte Raquella ihm regelmäßig Proben hinauf, denen sie persönliche Mitteilungen beifügte, die ihm sagten, wie sehr sie ihn vermisste. In gewissen Abständen informierte er sie über seine Tätigkeit, fasste die Typenvarianten zusammen, die es mittlerweile vom Rossak-Virus gab, erläuterte die hartnäckige Unangreifbarkeit, die das neue Retrovirus gegen die ohnehin nur beschränkt wirksamen Behandlungsmethoden zeigte, die man das letzte Mal eingesetzt hatte ...
    Raquella wurde dafür bekannt, wie freundlich sie mit Patienten umging, ihnen das Leid erleichterte und jeden als wichtiges Individuum akzeptierte. Sie hatte ihre Pflegemethoden vor langem in der Klinik für Unheilbare Erkrankungen erlernt. Es starben mehr Patienten, als überlebten. So lag es in der Natur der neuen Epidemie.
    Raquella blickte auf eine alte, angesehene Zauberin, deren letzter, wässriger Atemzug gerade verzitterte, bevor sie in die ewige Stille entsank. Sie fand ein friedliches Ende, das sich stark von den Konvulsionen und psychischen Nöten der Seuchenopfer unterschied, die ein wildes Delirium durchleben mussten, ehe sie ins Koma fielen.
    »Wenn Ihre gelungensten Erfolge so aussehen, sind sie ungenügend.« Ticia Cevna stand dicht hinter Raquella, in ihrer Miene spiegelte sich Verbitterung und Zorn, auf ihren Wangen waren die Spuren getrockneter Tränen zu sehen.
    »Es tut mir Leid«, sagte Raquella, die nicht wusste, was sie sonst sagen sollte. »Wir werden eine bessere Therapie finden.«
    »Hoffentlich bald.« Ticias Blick schweifte durch die überbelegte Höhlenklinik, als würde Raquella die Schuld an der ganzen Epidemie tragen. Ihre knochigen Gesichtszüge nahmen die Härte eines Raubvogels an.
    »Ich bin gekommen, um zu helfen, nicht um irgendjemand meine Überlegenheit zu beweisen.« Raquella entschuldigte sich und suchte umgehend eine andere Abteilung auf, um dort ihre Tätigkeit fortzusetzen.

63
     
    Wenn wir unsere Kräfte aneinander messen, unsere Fähigkeiten und sorgsamen Routinen prüfen, können wir versuchen, uns auf jede Eventualität vorzubereiten. Aber sobald wir im realen Kampf stehen, ist alles, was wir wissen, nur noch graue Theorie.
    Zufa Cevna,
    Vorlesungen zur Zauberinnen-Ausbildung
     
     
    Obwohl Quentin und Faykan nichts davon ahnten, besuchte Abulurd regelmäßig seine Mutter in der Stadt der Introspektion. Unmittelbar nach seiner Beförderung hatte ihn die schreckliche Nachricht vom tapferen Ende seines Vaters durch die Cymeks ereilt, und nach diesem schweren Schlag fühlte er sich einsamer als je zuvor.
    Sein Bruder ging als kommissarischer Viceroy völlig in der Politik auf, während Vorian Atreides sich ganz darauf konzentrierte, wie sich die Cymeks am besten bekämpfen ließen, falls Agamemnon und die überlebenden Titanen weitere Aktionen gegen die freie Menschheit planten. Im Augenblick konnte Abulurd von keinem der beiden Mitgefühl oder Verständnis erwarten.
    Also besuchte Abulurd seine Mutter. Er wusste, dass Wandra auf nichts reagieren konnte, was er ihr erzählte. Während seines ganzen Lebens hatte er von ihr noch kein einziges Wort gehört, aber er wünschte sich so sehr, er hätte sie richtig kennen gelernt. Er wusste nur, dass sie durch seine Geburt ihren Geist verloren hatte.
    Zwei Tage, nachdem er vom Tod seines Vaters erfahren hatte, war der

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