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Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin

Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin

Titel: Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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ohne Körper, der ein Halbleben führte. Die einzigen Unterbrechungen der Monotonie waren gelegentliche Ausbrüche von Schmerz, Bildern oder Tönen, wenn die anderen Cymeks seine Wahrnehmungszentren an Elektroden anschlossen.
    Manchmal konnte Quentin die wirklichen Schrecken seiner Umgebung sehen; in anderen Momenten ließ er sich in seinem Bad aus purem Elektrafluid von Erinnerungen und Geistern der Vergangenheit wie in einem Meer aus sehnsüchtigen Gedanken forttreiben.
    Er fragte sich, ob das Leben für Wandra all die Jahre genauso gewesen war – eingesperrt und ohne Verbindung zur Außenwelt, unfähig, auf etwas zu reagieren oder zu interagieren. Lebendig begraben, wie es ihm auf Ix widerfahren war. Wenn ihre Erfahrung auch nur annähernd mit diesem Zustand vergleichbar war, wünschte sich Quentin, er hätte ihr schon vor langem den Segen eines friedlichen Endes gewährt.
    Er hatte kein Zeitgefühl mehr, aber ihm schien, dass bereits eine Ewigkeit vergangen war. Die Titanin Juno sprach immer wieder spöttisch, aber auch tröstlich zu ihm und führte ihn durch die »typische Anpassungsprozedur«, wie sie es nannte. Irgendwann lernte er, die schlimmsten Phantomschmerzen zu unterdrücken, die durch Nerveninduktion verursacht wurden. Obwohl es sich immer noch anfühlte, als würden seine Arme, seine Beine und sein Rumpf in glühender Lava liegen, besaß er keinen realen Körper mehr, der diese Pein erfahren konnte. Die Empfindungen existierten nur in seiner Einbildung – bis Agamemnon direkte Induktoren anschloss, die Todesqualen durch jede Windung seines hilflosen, körperlosen Gehirns jagten.
    »Wenn du aufhörst, dich gegen das zu wehren, was du bist«, sagte Juno, »wenn du akzeptierst, dass du ein Cymek bist, ein Teil unseres neuen Imperiums, dann kann ich dir Alternativen zu diesen Empfindungen zeigen. Genauso wie sich deine Schmerzzentren stimulieren lassen, können wir es auch mit deinen Lustzentren tun – und glaub mir, das ist eine höchst angenehme Erfahrung. Ich erinnere mich an die Freuden, die Sex in menschlicher Gestalt bereitet. Vor der Ära der Titanen habe ich mich ihnen sogar recht häufig hingegeben, aber Agamemnon und ich haben viele Techniken entdeckt, die noch viel beglückender sind. Ich freue mich schon darauf, sie dir zu zeigen, mein Kleiner.«
    Die vereinzelten Sekundanten-Neos, die einst die Elfenbeinturm-Kogitoren versorgt hatten, gingen niedergeschlagen und entmutigt ihren Aufgaben nach. Sie hatten sich mit ihrer neuen Situation abgefunden, aber Quentin schwor sich, dass er niemals kapitulieren würde. Er hatte nur den Wunsch, alle Cymeks auszulöschen, auch wenn er selber dabei sterben würde. Sein Leben interessierte ihn nicht mehr.
    »Guten Morgen, mein Kleiner«, drang Junos Stimme in seinen Geist. »Ich bin gekommen, um wieder ein wenig mit dir zu spielen.«
    »Spiel mit dir selber«, erwiderte er. »Ich hätte jede Menge Vorschläge anzubieten, aber leider sind sie anatomisch unmöglich, da du keinen organischen Körper mehr besitzt.«
    Juno amüsierte sich über seine Worte. »Aber wir sind jetzt auch von allen organischen Mängeln und Schwächen befreit. Unsere einzigen Einschränkungen sind die unseres Vorstellungsvermögens, also gibt es für uns im Grunde nichts, das ›anatomisch unmöglich‹ ist. Würdest du gerne etwas Ungewöhnliches und sehr Vergnügliches ausprobieren?«
    »Nein.«
    »Aber ich kann dir versichern, dass du so etwas mit deinem alten Fleisch niemals hättest erleben können. Und es wird dir zweifellos gefallen.«
    Er versuchte sich zu wehren, aber Junos künstliche Arme ergriffen ihn, und dann hantierte sie mit den Elektrodenschnittstellen. Plötzlich wurde Quentin von einem Strudel aus exotischen, atemberaubend ekstatischen Empfindungen überschwemmt. Er konnte weder keuchen noch stöhnen und ihr nicht einmal sagen, dass sie damit aufhören sollte.
    »... findet sowieso hauptsächlich im Gehirn statt«, sagte Juno. »Und jetzt bist du nur noch Gehirn ... und mir hilflos ausgeliefert.« Sie gab einen weiteren Impuls, und nun war die Lawine der Ekstase noch unerträglicher als die unglaublichen Schmerzen, die sie ihm in den vorausgehenden Bestrafungsphasen zugefügt hatte.
    Quentin klammerte sich an seine liebevollen Erinnerungen an Wandra. Sie war so lebendig, so wunderschön gewesen, als sie sich ineinander verliebt hatten, und obwohl diese Zeit bereits mehrere Jahrzehnte zurücklag, hielt er sich daran fest – wie an das bunte Band, mit dem einst ein

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