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Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin

Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin

Titel: Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Klinikkavernen. Dort waren jeder Stollen und jede Felskammer für die Aufnahme und Pflege Kranker eingerichtet worden. Mittlerweile hatte sich über die Hälfte der Bevölkerung infiziert, doch die Symptome der neuartigen Rossak-Pest erwiesen sich als variabel, schwer vorhersehbar und schwierig zu behandeln. Die Sterblichkeitsquote fiel erheblich höher aus als die rund dreiundvierzig Prozent der ursprünglichen Omnius-Seuche.
    Die beiden HUMED-Mitarbeiterinnen bestiegen einen Lift, der sie durch eine senkrechte Spalte an der Außenwand der Klippe nach unten beförderte. Es ging schnell genug abwärts, um in Raquellas Magengrube eine gewisse Mulmigkeit zu erzeugen, als hätte sogar der Lift es eilig, sie an den Einsatzort zu bringen. Als sie und ihre Begleiterin den Lift verließen, kam ihnen im Eingangsbereich einer riesigen, hohen Kaverne eine kleine, zierliche Frau in langer schwarzer Kutte ohne Kapuze entgegen und begrüßte sie. An den Innenwänden der Höhle gab es bis in große Höhe zahlreiche Terrassen, Balkons und Bogengänge. Stattliche Frauen in schwarzen Kutten gingen auf Laufstegen umher, betraten eilig Räume oder kamen daraus hervor.
    »Vielen Dank, dass Sie uns hier auf Rossak Hilfe leisten. Ich bin Karee Marques.« Die junge Frau hatte schulterlanges, helles Haar, hohe Wangenknochen und große, smaragdgrüne Augen.
    »Wir haben es eilig, unsere Tätigkeit aufzunehmen«, sagte Raquella.
    Die vielen schwarzen Kutten erregten Vandegos Verwunderung. »Ich dachte, die Zauberinnen kleiden sich traditionell in Weiß.«
    Karee runzelte die Stirn. Sie hatte bleiche, durchsichtige Haut mit nur geringer Rosafärbung. »Wir tragen aus Trauer schwarze Kutten. Wenn das Sterben so weitergeht, werden wir vielleicht nie mehr etwas anderes tragen.«
    Die junge Zauberin führte Raquella und Vandego durch einen zentralen Korridor, dessen Seiten Räume säumten, in denen Patienten auf provisorischen Betten ruhten. Anscheinend hielt man die Höhlenklinik sauber und verstand den Betriebsablauf gut zu organisieren. Überall kümmerten sich Frauen in schwarzen Kutten um die Kranken, dennoch roch Raquella den unverkennbaren säuerlichen Gestank des Siechtums und faulenden Fleisches. Bei dieser verheerenden Virusvariante breiteten sich nach und nach eitrige Geschwüre über den ganzen Körper aus und töteten Schicht um Schicht die durchlässigen Hautzellen ab.
    In der größten Höhlenkammer, in der hunderte, vielleicht tausende von Patienten in verschiedenen Stadien der Erkrankung lagen, konnte Raquella angesichts des Ausmaßes der bevorstehenden Arbeit nur noch fassungslos um sich blicken. Sie erinnerte sich an Parmentier, wo die Klinik für Unheilbare Erkrankungen schon beim erstmaligen Auftreten der Seuche hart darum hatte ringen müssen, um ihr etwas Wirksames entgegenzusetzen. Aber hier war es so, als wollte man mit einem Putzlappen die Flut eindämmen.
    Vandego schluckte schwer. »So viele ...! Wo soll man da anfangen?«
    Die junge Zauberin in der schwarzen Kutte sah sie mit vor Kummer und Verzweiflung feuchten Augen an. »Bei solchen Aufgaben gibt es keinen Anfang und kein Ende.«
     
    Wochenlang widmete sich Raquella während vieler Stunden den Patienten, linderte ihren quälenden Schmerz mit speziellen Packungen, die ultrakaltes Melangegas in ihre Poren pressten. Diese Med-Packungen waren eine Erfindung, die sie und Mohandas gemeinsam gemacht hatten. Als vor vielen Jahren die Epidemie ein Ende nahm, hatte Raquella gehofft, sie nie mehr benutzen zu müssen ...
    Erhaben bewahrte die Höchste Zauberin Abstand, sie besuchte die Kranken selten und beachtete Raquellas Anwesenheit kaum. Ticia Cevna war eine geheimnisvolle, schwer fassbare Gestalt, die nicht auf gewöhnliche Art zu gehen, sondern über den Fußboden zu schweben schien. Als sich einmal über eine Entfernung von dreißig Metern ihre Blicke trafen, glaubte Raquella in Ticias Miene Feindseligkeit oder eine befremdliche Furcht zu erkennen, bevor die Frau sich abwandte und schnell entfernte.
    Auf Rossak waren die Frauen immer lieber unter sich geblieben, hatten gerne ihr allgemeine Überlegenheit proklamiert und zum Beweis ihre mentalen Kräfte vorgeführt. Vielleicht, so überlegte Raquella, mochte die Höchste Zauberin nicht zugeben, dass es ihr in diesem Fall an Mitteln fehlte, um die Bevölkerung von Rossak zu beschützen.
    Während eines gemeinsamen Essens mit freiwilligen medizinischen Helfern stellte Raquella an Karee einige Fragen zu Ticia. »Ticia

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