Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin
Wurmzahndolchen zu, um furchtbare Rache zu üben.
In ihrer Mitte schritt Ishmael durch das Lager und suchte nach Feinden, die er bestrafen konnte. Er griff sich einen Mann von kleiner Statur, der zwischen zusammengelegten reflektierenden Stoffbahnen Schutz gesucht hatte. Der Feigling versuchte gar nicht erst, seine Kameraden zu verteidigen oder um sein eigenes Leben zu kämpfen.
Ishmael zog den sich windenden Mann hoch. Als sich seine Augen an das Sternenlicht und den Schein der sich ausbreitenden Feuer gewöhnt hatten, erkannte er an den typischen spitzen Gesichtszügen und den eng zusammenstehenden Augen, dass er ein Tlulaxa war. Dann wurde ihm plötzlich klar, dass er ihn kannte. Es war Wariff, der hilflose Prospektor, dem Ishmael zwanzig Jahre zuvor das Leben gerettet hatte.
Der Tlulaxa blickte zu ihm auf und sprach ihn mit seinem Namen an. Trotz der langen Zeit erinnerte auch er sich an ihn. Ishmael zog seinen Wurmzahndolch mit der gekrümmten scharfen Schneide. »Ich habe dein Leben gerettet, und du vergiltst mir das, indem du mein Volk überfällst und es in die Sklaverei verschleppst? Ich verfluche dich und deine abscheuliche Rasse.«
Die Gewalt und der Lärm rund um ihn herum hatten einen fiebrigen Höhepunkt erreicht. Wariff wand sich in Ishmaels Griff und wedelte mit den Händen, wie ein Vogel mit den Flügeln flatterte. »Bitte töte mich nicht. Ich entschuldige mich. Ich hatte nicht vor ...«
»Ich nehme mir jetzt zurück, was ich dir vor langer Zeit geschenkt habe.« Ishmael zog den scharfen Dolch durch die runzlige Kehle des Sklavenjägers und öffnete seine Halsschlagader. Er drückte Wariffs Kopf nach hinten, damit das Blut ungehindert in die Nacht hinausfließen konnte. »Dies ist die Gerechtigkeit der Freien Menschen von Arrakis. Dein Wasser gebe ich der Wüste. Das Blut der anderen werde ich für meinen Stamm nehmen.«
Voller Abscheu warf er die Leiche zwischen die verstreuten Sachen der Sklavenjäger. Ishmael erkannte, dass in Situationen wie dieser sein jähzorniger Freund Aliid möglicherweise Recht hatte. Damals auf Poritrin, als sie beide junge Männer gewesen waren, hatte Ishmael stets auf eine friedliche Lösung gedrängt. Jetzt sah er die Dinge genauso wie Aliid. Manchmal gab es nichts Berauschenderes als blutige Rache.
El'hiims Stimme wurde im Lärm hörbar. »Lass es jetzt genug sein! Wir müssen den Rest lebend nach Arrakis City bringen, wo man sie vor Gericht stellen wird. Wir müssen Beweise für ihr Verbrechen liefern.«
Verwirrt hielten einige der Zensunni mit dem Morden inne. Andere setzten den Kampf fort, als hätten sie den Befehl ihres Naib gar nicht gehört. Ishmael packte seinen Stiefsohn am Kragen seines Gewandes. »Du willst sie den Fremdweltlern zurückgeben, El'hiim? Nach allem, was sie uns angetan haben?«
»Sie haben ein Verbrechen begangen. Sie sollen nach ihren eigenen Gesetzen bestraft werden.«
»Unter ihnen ist Sklaverei kein Verbrechen!«, zischte Ishmael. Er ließ El'hiim los, der nur mühsam das Gleichgewicht wahren konnte. El'hiim hatte seine rachsüchtigen Männer nicht mehr in der Gewalt. Ishmael hob seine blutbesudelte Hand und brüllte so laut, dass alle ihn hören konnten: »Diese Männer können uns ihre Schuld niemals zurückzahlen. Die Währung dieser Welt ist Gewürz und Wasser – also wollen wir ihr Blut nehmen, das Wasser herausdestillieren und es den Familien jener geben, denen sie Schaden zugefügt haben.«
Die anderen Gesetzlosen sahen Ishmael an und zögerten, seiner Aufforderung nachzukommen. El'hiim war entsetzt.
»Wasser ist Wasser«, betonte Ishmael. »Wasser ist Leben. Diese Männer haben das Leben unserer Freunde und Verwandten geraubt, als sie unsere Dörfer plünderten. Schlitzt ihnen die Kehlen auf und lasst sie ausbluten und fangt ihr Blut in Kanistern auf. Vielleicht wird Gott ihnen zugute halten, dass sie für einen Teil ihres Verbrechens Entschädigung geleistet haben. Mir steht es nicht zu, darüber zu urteilen.«
Die Sklavenjäger schrien, während sie weiter versuchten, sich zu verteidigen. Die Zensunni stürzten sich heulend auf sie und töteten einen nach dem anderen. An einem einzigen Tag hielten sie reiche Bluternte.
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Mein Vater wurde zum Helden des Djihad erklärt. Selbst wenn alle anderen historischen Aufzeichnungen zu Staub zerfallen, soll die Menschheit diese Tatsache niemals vergessen.
Viceroy Faykan Butler,
vor dem Liga-Parlament eingebrachte Resolution
In nüchternem Tonfall informierte
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