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Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin

Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin

Titel: Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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zu bringen. Aber El'hiim und seine Freunde waren eine völlig andere Generation; sie betrachteten Ishmael als Relikt vergangener Zeiten.
    Die Kluft zwischen ihm und El'hiim reichte tief. Als seine Mutter im Sterben lag, hatte er inständig darum gebeten, ärztliche Hilfe in Arrakis City in Anspruch zu nehmen, doch Ishmael lehnte einen Einfluss nicht vertrauenswürdiger Fremder entschieden ab. Statt auf ihren Sohn hatte Marha auf ihren Ehemann gehört. Aus El'hiims Sicht war er damit unmittelbar verantwortlich für ihren Tod.
    Der Junge riss aus, flog an Bord eines VenKee-Raumschiffs zu fernen Welten – unter anderem auch nach Poritrin, einem nach dem Sklavenaufstand immer noch verwüsteten Planeten, von dem aus Ishmael und seine Anhänger nach Arrakis geflüchtet waren. Schließlich kehrte El'hiim zu seinem Stamm heim, war jedoch unwiderruflich durch das, was er gesehen und erlebt hatte, geprägt worden. Seine Erfahrungen hatten ihn stärker denn je davon überzeugt, dass die Zensunni sich fremde Eigenheiten aneignen sollten, darunter auch das Sammeln und Verkaufen des Gewürzes.
    Für Ishmael war das ein Tabu, ein Schlag ins Gesicht Selim Wurmreiters und seiner Mission. Aber er fühlte sich an das Versprechen gebunden, das er Marha gegeben hatte, also stand er, wenn auch widerwillig, zu El'hiim und seinen Dummheiten.
    »Wir wollen zusammenpacken und die Last neu verteilen«, sagte El'hiim im Tonfall froher Erwartung. »Wir können die VenKee-Niederlassung ohne weiteres in wenigen Stunden erreichen, dann haben wir den restlichen Abend für uns.«
    Die anderen Zensunni lachten und folgten freudig seiner Aufforderung, malten sich wahrscheinlich schon aus, wie sie ihr schmutziges Geld vergeuden könnten. Ishmael bewahrte Schweigen, aber seine Miene drückte Missfallen aus. Er hatte ihnen schon so oft die Meinung gesagt, dass er sich nur noch wie ein langweiliger Nörgler anhörte. El'hiim, der neue Naib des Dorfes, hatte eigene Vorstellungen davon, wie er die Menschen führen wollte.
    Ishmael sah durchaus ein, dass er mit seinen hundertdrei Jahre alten, schmerzenden Knochen ein Starrkopf war. Das harte Leben in der Wüste und der regelmäßige Verzehr der Gewürz-Melange hatten ihn stark und gesund gehalten, während die anderen zunehmend verweichlichten. Obwohl er wie ein Methusalem der alten Schriften aussah, war er überzeugt, noch heute jeden dieser Welpen austricksen und bezwingen zu können, sollte einer von ihnen ihn zum Duell fordern.
    Doch so etwas fiel niemandem ein. Auch in dieser Hinsicht wichen sie von den überlieferten Traditionen ab.
    Alle luden sich schwere Bündel gepresster, gereinigter Melange auf, die sie dem Sand abgewonnen hatten. Obwohl Ishmael den Gewürzhandel missbilligte, weigerte er sich nicht, eine mindestens ebenso schwere Last wie seine jüngeren Genossen zu tragen. Und er war zum Weitermarsch bereit, bevor sie ihr umständliches Herumkramen mit der Ausrüstung beendet hatten. In stoischem Schweigen wartete er, bis El'hiim sich mit leichtsinnig geräuschvollen Schritten in Bewegung setzte. Die Gruppe strebte hinaus in den Sonnenuntergang, suchte sich an den steilen Hängen einen Weg nach unten.
    In den langen abendlichen Schatten schimmerten an der dem Wind abgewandten Seite des Schildwalls die Lichter der VenKee-Niederlassung. Die Gebäude bildeten ein Gewirr fremdartiger Strukturen, die ohne klaren Plan errichtet worden waren. Die Wohnhäuser und Bürobauten, deren Fertigteile man Frachtschiffen entladen hatte, glichen einem wuchernden Geschwür.
    Ishmael verkniff die vollständig blauen Augen und spähte hinüber. »Mein Volk hat diese Siedlung nach der Ankunft von Poritrin aufgebaut.«
    El'hiim lächelte und nickte. »Ja, und seitdem ist sie erheblich gewachsen, nicht wahr?« In seiner Schwatzhaftigkeit verschwendete der junge Naib die Atemfeuchtigkeit, die sein unbedeckter Mund verhauchte. »Adrien Venport zahlt gut und nimmt uns ständig Gewürz ab.«
    Mit sicheren Schritten ging Ishmael über lockeres Gestein. »Erinnerst du dich nicht an das Vermächtnis deines Vaters?«
    »Nein«, erwiderte El'hiim schroff. »Ich erinnere mich überhaupt nicht an meinen Vater. Er hat sich vor meiner Geburt von einem Sandwurm verschlingen lassen, ich kenne nur die Legenden über ihn. Woher soll ich wissen, was Wahrheit und was Mythos ist?«
    »Er hat erkannt, dass der Verkauf des Gewürzes an Außenweltler unsere Zensunni-Lebensweise zerstören und letzten Endes Shai-Hulud töten wird. Deshalb

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