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Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin

Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin

Titel: Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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hinfälligen biologischen Lebewesen tötete, war eine Leichtigkeit. Die größere Kunst bestand darin, eine Art von Seuche zu entwickeln, die sich unter ihren Populationen rasant ausbreitete, einen hohen Prozentsatz der Opfer umbrachte und unheilbar blieb.
    Der Roboter und sein Tlulaxa-Kollege hatten sich auf ein genetisch modifiziertes, durch die Luft übertragbares RNS-Retrovirus geeinigt, das zwar in diesem Medium eine gewisse Anfälligkeit zeigte, aber über Schleimhäute und durch offene Wunden sofort zur Ansteckung führte. Nach dem Eindringen in den menschlichen Körper befiel es – anders als die meisten ähnlichen Krankheiten – die Leber, vermehrte sich dort schnell und erzeugte ein Enzym, das verschiedene Hormone in giftige Verbindungen umbaute, die von der Leber nicht verarbeitet werden konnten.
    Die anfänglichen Anzeichen einer Erkrankung bestanden aus dem Zusammenbruch der kognitiven Funktionen, gefolgt von irrationalem Verhalten und offener Aggressivität. Nicht dass die Hrethgir zusätzlicher Anstiftung zu irrsinnigen Aktivitäten bedurft hätten ...
    Da die ersten Symptome geringfügig blieben, übten die Betroffenen ihre gesellschaftlichen Tätigkeiten noch tagelang aus, bevor sie merkten, dass sie erkrankt waren. Auf diese Weise übertrugen sie die Seuche auf viele andere Menschen. Doch sobald sich die zu Giftstoffen umgebildeten Hormone im Körper stauten und die Leber allmählich zersetzt wurde, verlief das zweite Stadium schnell, unaufhaltsam und in über 40 Prozent der Fälle tödlich. Und wenn auf den Liga-Welten ein so beträchtlicher Prozentsatz der Bevölkerung dahingerafft wurde, musste auch der Rest ihrer Gesellschaft zügig dem Verfall erliegen.
    Zweifellos würde es wundervoll sein, diese Ereignisse zu beobachten und zu dokumentieren. Erasmus erwartete, dass er, während die Liga-Welten eine nach der anderen den Denkmaschinen zum Opfer fielen, genügend Informationen für jahrhundertelange Forschungen sammeln konnte, während Omnius das Synchronisierte Imperium neu errichtete.
    Als er einen anderen Laborsektor mit luftdichten isolierten Zellen betrat, in dem sich eine Gruppe von weiteren fünfzig Probanden aufhielt, stellte der Roboter voller Zufriedenheit fest, dass viele von ihnen sich qualvoll auf dem Boden wanden oder schon tot, in zusammengekrümmter Haltung, in stinkenden Pfützen von Erbrochenem und Exkrementen lagen.
    Erasmus untersuchte jedes Opfer genau, verzeichnete und vermerkte die verschiedenen Hautveränderungen, die (selbst beigebrachten?) Verletzungen, den erheblichen Gewichtsverlust und die Dehydration. Er betrachtete die Leichen und die im Todeskampf entstandenen Verrenkungen und wünschte sich, er hätte eine Möglichkeit, um die diversen Abstufungen des Leids zu quantifizieren, das jeder Verstorbene erduldet hatte. Diesen Wunsch verspürte Erasmus keineswegs aus Bosheit. Er wollte schlichtweg eine effiziente Methode finden, wie sich eine ausreichende Menge von Menschen ausmerzen ließ, um die Liga-Welten in entscheidendem Umfang zu schwächen. Sowohl er als auch der Computer-Allgeist sahen im Ziel, das Chaos des menschlichen Treibens durch die Synchronisierte Ordnung zu ersetzen, ausschließlich Vorteile.
    Es gab keinen Zweifel daran, dass die Seuche nun reif für den Einsatz war.
    Aus reiner Gewohnheit ließ Erasmus sein formveränderliches, silbriges Gesicht noch breiter grinsen. Nach ausgiebigen Beratungen mit Rekur Van hatte er sein technisches Wissen aufgeboten, um Virusdispersionskanister torpedoähnlichen Typs zu entwerfen, die beim Eintauchen in eine planetare Atmosphäre verglühten und auf einem mit Hrethgir verunreinigten Planeten eingekapselte Krankheitsorganismen verstreuten. In der Luft blieb das RNS-Retrovirus widerstandsfähig genug, um zu überdauern. Und sobald es sich in einer menschlichen Population eingenistet hatte, würde es sich schnell ausbreiten.
    Nachdem er die aktuelle Zahl der Toten ermittelt hatte, richtete er seine glitzernden optischen Fasern auf ein Beobachtungsfenster. Dahinter lag ein kleiner Raum, den er mittels eines außenseitig verspiegelten Fensters gelegentlich zu Observationszwecken benutzte. Menschen erkannten mit ihrem unzulänglichen Sehvermögen auf der Beschichtung nur Spiegelungen. Erasmus wechselte die Wellenlänge, schaute durch das Fenster und sah zu seinem Erstaunen Gilbertus Albans im Raum stehen und ihn anblicken. Wie hatte er trotz aller Sicherheitsvorkehrungen dort hineingelangen können? Erasmus' loyaler

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