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Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin

Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin

Titel: Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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war gleichzeitig überrascht und erfreut, wie viele der ehemaligen Gesetzlosen mit der zivilisierten Lebensweise unzufrieden waren, die Naib El'hiim im Verlauf der letzten Jahrzehnte gefördert hatte. Die meisten der übrigen Ältesten schlossen sich ihm an, darunter auch Chamal und die direkten Abkömmlinge der Flüchtlinge von Poritrin, die Ishmael aus der Sklaverei befreit hatte. Erfreulich war auch der Anblick der kräftigen jungen Krieger, die nach Aufregung und der Gelegenheit zum Kampf gegen einen Feind suchten – irgendeinen Feind. Diese jungen Männer erzählten sich idealisierte Geschichten über Selim Wurmreiter und schmückten die Abenteuer der großen Zensunni-Krieger aus, die auf Arrakis ums Überleben gekämpft hatten. Ungeachtet ihrer Motive war Ishmael froh, dass er so große Unterstützung erhielt.
    El'hiim dagegen wurde von zahlreichen »zivilisierten« Männern und Frauen begleitet, die häufige Ausflüge in die Städte und VenKee-Niederlassungen unternahmen. Menschen, die bereit waren, Kompromisse mit den Fremden zu schließen, ihre Kultur buchstäblich verwässern zu lassen und ihre Identität aufzugeben ... Menschen, die naiv jenen vertrauten, die mit Menschen handelten.
    Ishmael nahm einen tiefen Atemzug der heißen, staubigen Luft, rückte seine Nasenfilter zurecht, sicherte die Riemen und Taschen seines Destillanzugs und schnürte seinen Mantel fest, damit er ihm bei seiner Arbeit nicht im Weg war. Dann wandte er sich an die Menschen, die bei den Felsen warteten.
    Von der anderen Seite des Beckens blickten auch El'hiim und seine Anhänger auf die Wüste. Sie wussten, dass es Zeit wurde.
    »Wartet auf mich, wenn ich gewinne«, sagte Ishmael, »und erinnert euch an mich, wenn ich sterbe.«
    Er hörte das Gemurmel nicht, mit dem die Leute ihn aufmuntern wollten. Er konzentrierte seine Gedanken, trat auf den weicheren Sand und stieg den sanft geneigten Abhang zur höchsten Düne in der Nähe hinauf. Dies war sein Kampf, und er durfte jetzt nicht an die Konsequenzen denken, sondern nur an die unmittelbaren Erfordernisse des Duells. Er suchte sich eine gute Stelle aus, blickte sich in der offenen Wüste um und schätzte die Neigungswinkel der Dünen ein. Von hier aus konnte er ausgezeichnet nach Wurmzeichen Ausschau halten und ein heranstürmendes Monstrum besteigen.
    Er hatte es schon viele Male getan, aber noch nie war es von so großer Bedeutung gewesen. Er erinnerte sich, wie Marha ihn in dieser Kunst unterwiesen hatte, die sie von Selim persönlich gelernt hatte. Ishmael vermisste sie sehr – und seine erste Frau Ozza. Irgendwann würde er wieder bei ihnen sein. Aber noch nicht heute.
    Ishmael hockte sich auf den Dünengrat und hatte den hoffnungsvollen Beobachtern, die auf den Felsen warteten, den Rücken zugekehrt. Nachdem er das spitze Ende seiner Trommel tief in den Sand getrieben hatte, schlug er mit den Händen rhythmisch darauf ein. Von der anderen Seite des Beckens hörte er das schwache Echo von El'hiims Trommel.
    Die Würmer würden kommen – und dann würde der Kampf beginnen.
    Diese Art von Duell war von Selim Wurmreiter eingeführt worden, um Meinungsverschiedenheiten zwischen seinen Anhängern auszutragen. Bisher hatte ein solcher Kampf erst viermal stattgefunden. Alle waren zu ruhmreichen Geschichten geworden, auch wenn die Realität schrecklich war. Ganz gleich, wie der heutige Konflikt ausging, Ishmael und El'hiim würden in jedem Fall für die Geburt einer neuen Legende sorgen.
    Nachdem er sein Volk von Poritrin hierher gebracht hatte, war Ishmael durch die Heirat mit Marha mit unsicheren Schritten in die Fußstapfen des großen Selim getreten. El'hiim jedoch hatte sich zielstrebig darum bemüht, aus dem Schatten seines legendären Vaters herauszutreten und sich in eine Richtung zu wenden, mit der er nicht gut beraten war. Weder Ishmael noch sein Stiefsohn hatten die Aufgaben ihrer Führungsposition besonders gut erfüllt.
    Nun standen sie am Scheideweg. Würde Selims Traum völlig verschwinden und das Volk der Zensunni aussterben, indem es von der verachtenswerten schwachen Kultur der Ungläubigen absorbiert wurde? Oder würden die Wüstenmänner ihre Seele wiederfinden und erneut die Herausforderung annehmen, um den Kampf fortzusetzen, bis sie ihn eines Tages siegreich und frei beenden konnten – ganz gleich, wie viele Jahrhunderte bis dahin vergehen mochten?
    Gedankenverloren bemerkte Ishmael das Wurmzeichen erst, als er die fernen Rufe der Zuschauer weit hinter sich

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