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Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin

Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin

Titel: Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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hörte. Mit seinen uralten Augen beobachtete er die schwache wellenförmige Bewegung unter den Dünen. Er schlug noch siebenmal auf die Trommel – eine heilige Zahl – und machte sich bereit, indem er seine Seile und seine Ausrüstung zurechtlegte. Der Wurm kam genau auf ihn zu.
    Weit entfernt auf der gegenüberliegenden Seite des Beckens sah er, wie auch dort winzige Gestalten unruhig wurden, als sich ein zweiter Sandwurm bemerkbar machte. Shai-Hulud hatte ihren Ruf erhört.
    Ishmael spannte sich in hockender Stellung an. Seine Muskeln waren alt und steif, aber er hatte keinen Zweifel an seinem Geschick. Er konnte dieses Wüstengeschöpf genauso gut wie El'hiim besteigen und beherrschen.
    Der Sand teilte sich in einer Wolke aus aufgewirbeltem Staub, dann erhob sich der schlangengleiche Körper, während Ishmael losrannte. Er hatte schon viele Sandwürmer gerufen, die wesentlich größer als dieser waren, aber einer von diesen Ausmaßen genügte ihm voll und ganz. Wenn Gott ihm ein gigantisches Monstrum geschickt hätte, wäre es von allen als deutliches Zeichen interpretiert worden, doch nun erkannte er, dass sich die Auseinandersetzung nicht auf so einfache Weise entscheiden ließ. Er würde für das kämpfen müssen, woran er glaubte.
    Ishmael war bereit, es zu tun.
    Er warf seine Haken und hielt die Seile fest, dann stieg er das raue Ringsegment hinauf, bevor das Geschöpf den Reiter bemerken konnte. Mit einer Stange hebelte er die Lücke zwischen zwei Segmenten auf und legte empfindliches Fleisch frei, wodurch der Wurm daran gehindert wurde, wieder in das Meer aus scharfen Sandkörnern abzutauchen. Selim Wurmreiter hatte diese Technik vor über hundert Jahren entwickelt. Er war zum ersten Sandwurmreiter geworden und hatte damals nicht mehr als eine Metallstange und einen Strick benutzt.
    Nun zuckte und wand sich das Monstrum, um den ärgerlichen Parasiten loszuwerden, aber Ishmael ließ nicht locker. »Ich tue dies im Angedenken an dich, Selim, für das Überleben unseres Volkes und zum Ruhme Gottes und Shai-Huluds.«
    Als er sich gesichert hatte, indem er sich ein Stück Seil um die Hüfte geschlungen und es im weichen Fleisch knapp hinter dem Kopf des Sandwurms verankert hatte, trieb er das Tier voran, über die offene Sandfläche des Beckens, der Auseinandersetzung mit El'hiim entgegen. Die Reibung des Sandes erzeugte Wärme und einen intensiven Zimtgeruch. Das Feuer im Rachen des Wurmes brannte heißer.
    Er sah den zweiten Wurm, der sich über die weite Ebene näherte. Das Tier, das von El'hiim geritten wurde, war größer als seins. Ishmael packte seine Seile und wickelte sie um seine Hände, damit sie ihm nicht entglitten. Er stieß einen herausfordernden Schrei aus und stieß einen spitzen Stab zwischen die Segmente seines Wurms.
    Die zwei Geschöpfe rasten wie Kampfbullen über die Dünen aufeinander zu. Die Sandwürmer von Arrakis wiesen ein ausgeprägtes Revierverhalten auf. Als sich die Würmer gegenseitig bemerkten, reagierten sie mit schnaufendem Kampfgebrüll und stießen nach Melange riechende Gase aus den gewaltigen Kehlen. Im offenen Maul funkelten die Nadeln ihrer Zähne. Die Würmer wanden sich wie Sprungfedern, dann stürzten sie sich in den Kampf.
    Ishmael hielt sich fest und schloss instinktiv die Augen, als die riesigen Gestalten kollidierten. Der Zusammenstoß hätte ihn fast abgeworfen. Die zahnbewehrten Mäuler schlugen aufeinander ein. Eine Schockwelle aus Schmerz und Wut ließ Ishmaels Reittier in ganzer Länge krampfartig erzittern.
    Auf dem anderen Wurm konnte er El'hiims erschrockenen Gesichtsausdruck erkennen, der sich an seine Seile klammerte und sich immer wieder von neuem sicherte. Das war ziemlich dumm von ihm. Er wäre hilflos und verdammt, sollte sich der Wurm auf die Seite drehen. Ein kalter Kloß bildete sich in Ishmaels Eingeweiden. Er wollte nicht miterleben, wie El'hiim starb ...
    Shai-Hulud wird die Entscheidung fällen.
    Die Sandwürmer zogen sich zurück, um erneut auszuholen, dann prallten sie wieder aufeinander. Felsenharte Stücke wurden aus den Ringsegmenten gerissen und entblößten lange Streifen aus gummiartigem Fleisch. Das Duell war in vollem Gange, und die Geschöpfe würden den Revierkampf auf ihre Weise fortsetzen. Ishmael konnte seinen Wurm nicht mehr lenken; jetzt ging es nur noch darum, sich festzuhalten.
    Zischend und misstrauisch wichen die Würmer erneut zurück und umkreisten sich, wobei sie den Sand zu einem staubigen Strudel aufwühlten. Dann

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